Wettbewerb Wohnen am Rheinauer See

Mannheim

Wasserlage, Wassersport, die Bedeutung der Durchströmung von Wind in W/O und N/S ist nach Lektüre der vorliegenden Gutachten ein wesentliches Charakteristikum des Grundstücks.

Diese Aspekte wollen wir mit unserem Entwurf städtebaulich thematisieren : Wind hinterlässt Spuren - auf dem Wasser, auf Feldern, in Wüstenlandschaften usw. Daraus entstehen Bilder - faszinierende Grafiken aus Strukturen, Oberflächen und Farben. So haben wir eine Figur gesucht, die das Bild einer vom Wind erzeugten Spur sein könnte. Zugleich soll sie mit den bereits vorbereiteten Erschließungstrassen korrespondieren. 

Wir wollen jedem der künftigen Bewohner aus seinem Haus heraus einen direkten visuellen Bezug zum Wasser ermöglichen. Aus diesem Grund haben wir flexible Gebäudetypologien mit spezifischem Erscheinungsbild gewählt, die als Doppelhäuser und Reihenhäuser errichtet werden können. In der ersten Reihe zur Wasserlinie sehen wir Doppelhäuser, in der zweiten und dritten Reihe Reihenhäuser – ggf. durchmischt mit Doppelhäusern. Dabei sind die Reihenhäuser im EG und OG baulich gekoppelt - im DG ist die Grundrissfläche halbiert und durch eine großflächige Dachterrasse ergänzt. Die Gebäudepositionen sind so gewählt, dass diese Geschosse jeweils gegeneinander versetzt sind und damit Durchblicke zum See entstehen und eine Durchströmung in W/O-Richtung an jeder Stelle ermöglicht wird.

Die Doppelhäuser stellen wir auf das vorhande Geländeniveau – auf diese Weise entsteht ein direkter Uferbezug und eine für die folgenden Wohnreihen attraktive Höhenlage.

Der Geschosswohnungsbau nimmt eine Sonderrolle ein – wir verdichten ihn auf der süd-westlichen Grundstücksfläche und steigern die bewegte Dachlandschaft der DH und RH in die Mehrgeschossigkeit – Ebenen werden geschichtet, übereinander gelegt und ineinander verschoben. So entsteht ein bewegtes Bild („Spuren“). Die Höhenstaffelung erzeugt so auch im Geschosswohnungsbau attraktive Wohnungen mit direktem Blickbezug zum Rheinauer See.

Erschließung

Wir verwenden die bereits errichteten Trassen und die Medienver- und entsorgung. Die mittlere Trasse wird nicht zur Fahrerschließung benötigt, jedoch als öff. Fußweg durch das Areal geführt. Die Höhendifferenz von Straßen zu vorhandener Geländeoberfläche beträgt zwischen 2 und 3 Metern. Wir nutzen diese Höhendifferenz und ordnen zwischen zwei Reihenhauszeilen eine möglichst effektive Tiefgaragenanlage (Gemeinschaftsgarage) mit natürlicher Belichtung an. Deren Dachfläche wird intensiv begrünt, in Teilen gepflastert und öffentlich begehbar sein. Sie ist Teil einer zentralen Freianlage mit N/S Ausrichtung an die private Gärten angrenzen. Bei Bedarf erhalten die Reihenhausanlagen Unterkellerungen – die verbleibenden Restflächen werden aufgefüllt.

Der Geschosswohnungsbau wird um ein halbes Geschoss angehoben, die darunter liegende UG-Fläche um ein halbes Geschoss abgesenkt. So entsteht ein einfach erreichbares, unkompliziert zu belüftendes Garagengeschoss und ein Erdgeschoss, das für Passanten nicht einsehbar ist. Das Gartengelände wird aufgefüllt und schließt für die Bewohner des EG barrierefrei an.

Freianlagen

Zum Schutz gegen Verkehrslärm wollen wir Landschaftsbauwerke – Gabbionen und Böschungen unterschiedlicher Höhe (min. 3,0 m) errichten. Sie umschließen das Baugelände und verlaufen an den Rändern gegen Null.

Bepflanzung und weit reichende Begrünung der privaten Flächen sollen in den zentralen Bereichen eine parkartige Anlage entstehen lassen, die analog zum Wasserbezug Charakteristikum der künftigen Siedlungsstruktur wird.

In unmittelbarer Nähe zu den bereits vorhandenen Freizeiteinrichtungen – Wasserski, Liegewiese – wollen wir einen Spielplatz einrichten. Ein Uferwanderweg soll etwa der heutigen Trasse folgen. Öffentliche Zuwegungen werden an verschiedenen Stellen angebunden. Besucher haben hier einen unmittelbaren Wasserbezug und Verweilmöglichkeiten.

Daten

Wettbewerb

2013

Adresse

Am Rheinauer See
68219 Mannheim

Auslober

NCC Deutschland GmbH

Partner

AIG Allgemeine Planungs & Ingenieursgesellschaft mbH

Wettbewerb Museum der Bayerischen Geschichte

Regensburg

Die innere Stadt Regensburgs ist durch ihr kontinuierliches historisches Wachstum erkennbar kleinteilig geglie­dert. Zur Donau hin öffnet sich der Stadtgrundriss und bildet auf dem Museumsgrundstück ein Tableau auf dem verschiedene Straßenfluchten münden. Das neue Gebäude nimmt diese Fluchten auf und bündelt sie zu einem der Donau zugewandten Stadtplatz. Die offenen Ränder der Nachbarparzellen werden geschlossen und partiell an den Hauptbauteil des Museums angebunden. Hier befinden sich Bavariathek, Bibliothek, Archiv, Verwaltung u.a. Nebenräume. Im Übrigen ist das Gebäude öffentlich durchwegbar.

Grundriss

Das Erdgeschoss ist eine offene Halle – eine „Markthalle“ in der alle Sekundärnutzungen des Museumsbetriebs angeboten werden. Alle dienenden Funktionen sind kompakt in einem stringenten Gebäuderücken organisiert, der über alle Geschosse durchgeführt wird und daneben aussteifende Funktion für die gesamte Konstruktion übernimmt.

Die kontrollierte Erschließung der Obergeschosse erfolgt über Aufzüge und freie Treppen, die parallel zur Fassade (Donau) geführt werde. Vortragssaal, Schauraum und Räume der Sonderausstellung sind im 1.OG mit eigenem Foyer an diese Erschließung angebunden. In diesem Geschoss gibt es eine erste Brückenverbindung zur Bavariathek, die sich im 2. OG wiederholt. In den Geschossen 3 und 4 folgen die weiteren Ausstellungsflächen. Der Rundgang endet auf einer großflächigen Dachterrasse mit weitem Überblick über Stadt und Land.

Relief

Zur Donau zeigt das Haus ein aus horizontalen Elementen zusammengesetztes Relief mit einer Auswahl bedeut­samen Persönlichkeiten der bayerischen Landesgeschichte, der bayerischen Kultur, Bauwerke, technische Objek­te bayerischer Innovationskraft oder Symbole folkloristischer Tradition.

Konstruktion + Tragsystem + Fassade

Das UG mit den technischen Einrichtungen wird als dichte Wanne ausgebildet. Alle tragenden Stützen werden aus StBeton hergestellt, die weit spannenden Decken als Cobiax-System-Decken.

Großflächige transparente Fassadenflächen erhalten eine P/R-Konstruktion. Die geschlossenen Flächen werden aus großformatigen, hochdämmenden Ziegeln errichtet und farbig verputzt.

Ausbau

Der Ausbau soll unaufwendig sein: Sichtbetonoberflächen, farbig lasiert (weiß), Holztüren ebenfalls farbig lasiert (weiß), Deckenspiegel als Lichtdecke, Naturstein als Bodenbelag im EG (analog zu umgebenden Freianla­genbelag), Holz in den Fluren und Ausstellungsflächen.

Freianlagen

Die Freianlagen (Oberflächen, Bäume, Dimensionen) knüpfen an vorhandene Oberflächen an und werden wei­tergeführt – um das Haus herum und durch das EG hindurch („Markthalle“). Dichte und Offenheit wechseln ab – zur Donau wird ein Biergarten in Anlehnung an traditionelle Formen dieser Art Gastronomie eingerichtet. Er bildet mit seinen Schatten spendenden Bäumen (geometrisch beschnittene Kopfweiden) Auftakt und Endpunkt des Museumsbesuchs zugleich.

Nachhaltigkeit

Das Gebäude ist kompakt. DievDächer werden hoch gedämmt und nicht durchbrochen. Die Konstruktionen sind unkompliziert und einfach zu errichten. Die Zahl der gewählten Materialien ist gering, sie sind unaufwendig, aber robust und leicht austauschbar, falls erforderlich. Zerlegung, Rückbau und Entsorgung sind mit einfachem Gerät möglich, die Materialien im Wesentlichen recyclingfähig.

Das Gebäude orientiert sich an den Kriterien der DGNB zur Nachhaltigkeit. Das deutsche Gütesiegel verbindet unterschiedliche Nachhaltigkeitsaspekte in folgende Hauptkriteriengruppen:

- Ökologische Qualität (Schadstoffe und CO2-Ausstoß)
- Ökonomische Qualität (Werthaltigkeit Materialien und Lebenszyklusberechung)
- Soziokulturelle und Funktionale Qualität (Nutzerkomfort und Gestaltung)
- Technische Qualität (Gebäudequalität)
- Prozessqualität (Qualitätssicherung, geordnete Inbetriebnahme, Monitoring)

Daten

Wettbewerb

2012

Adresse

Donaumarkt
93047 Regensburg

Auslober

Staatliches Bauamt Regensburg

Wettbewerb Vierte Gesamtschule

Aachen

„Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.“

Maria Montessori

Mehr als eine Schule: eine gelebte Philosophie

Die vierte Gesamtschule in Aachen geht einen neuen Weg. Teams aus Lehrern und Schülern bilden Gemeinschaften, die gemeinsam lernen und den Tag zusammen verbringen. Gleichberechtigung ersetzt Hierarchie, Gruppenarbeit den Frontalunterricht. Schüler werden in ihrer Persönlichkeit gestärkt nicht dominiert.

Zugleich organisieren die Schüler ihr eigenes Lernumfeld. In Abstimmung mit den Lehrern entsteht so eine neuartige Beratungs- und Lernhaltung. Mit dem selbst bestimmten Lebensumfeld wächst die Identifikation. Schule wird als lebender Ort und nicht als abstrakte Institution wahrgenommen.

Städtebauliches Konzept

Das Grundstück liegt inmitten eines gründerzeitlichen Quartiers. Eine deutlich spürbare Topografie und dichte Bepflanzung prägen den Charakter des Grundstücks. Höhenlage und Freiraumqualität wollen wir in unserem Entwurf erkennbar in Szene setzen. Eine zentrale Gebäudespange verbindet die vorhandenen Klassentürme und eine neue Sporthalle. Das Gebäude ist innen und aussen vielfältig durchquerbar. So entstehen sehr unterschiedliche Zonen. Neben den Türmen und dem zentralen Baukörper stellen wir kleine Pavillons mit Schülercafé und die Lehrküche in den Garten.

Der ehem. Sportplatz wird zum Eingangsschulhof, der bereits die Topografie aufgreift und in das Gebäude hinein- und hindurchführt. Die Anlieferung der Mensa erfolgt über die Bergstrasse, die Anlieferung der Sporthalle über die Sandkaulstrasse direkt. Feuerwehr und Notarzt können an verschiedenen Stellen über Sandkaulstrasse und Bergstrasse auf das Gelände fahren.

Architektonisches Konzept

Die Grundrisse werden spielerisch organisiert – so besteht das Erdgeschoss im Wesentlichen aus einer hohen Halle mit Forum, Mensa, Beratungsräumen und Räumen der Schülervertretung. Daneben stehen zwei kleine Pavillons in den Gärten - als Schülercafé und Lehrküche. Im Obergeschoss verbindet ein einfacher Gebäuderiegel alle Bauteile miteinander. Er hält Abstand zu den Klassentürmen und ruht über der Sporthalle, die den räumlichen Abschluss zur Strasse bildet. Hier sind die Fachräume zur Nordseite angeordnet, um starke Temperaturschwankungen und drastische Lichteinflüsse zu verhindern. Mehrzweckraum und Meditationsraum sind als freie Körper in den Grundriss eingefügt – sie ragen mit Neugierde über die Gebäudekanten hinaus oder befinden sich innerhalb großer Baumkronen (Baumhaus).

Der Flur verengt sich, weitet sich und wird zur Dachterrasse unter den Baumkronen. Die Wandoberflächen sind teils transparent mit Blick in den Garten und teils geschlossen. Die nicht transparenten Flächen werden mit Holz belegt (Schule der Taktiliät). Die Bodenbeläge wechseln in Abhängigkeit zum Aussenraums: unter den Baumkronen gegossener Terrazzo – ähnlich einem Kiesbett unter einer Platane in einer mittelfranzösischen Hofanlage des 19. Jhdts. – textiler Boden in den konzentrierten Bereichen zwischen Büros und Fachräumen. Oberflächen und Materialvielfalt sollen die Wahrnehmung von Akustik und Haptik schärfen.

Von der vorhandenen Substanz wird lediglich das zentrale Gebäude (heutige Mensa) entfernt. Die übrigen Bauteile bleiben erhalten. Über der Decke des UG wird eine Bodenplatte gelegt. Sie bildet die Verteilerebene im EG. Von dieser Höhenlage ausgehend entwickelt sich das Höhenkonzept des Gebäudes.

Die Bestandsgebäude erhalten eine neue Hülle - 15/20 cm Dämmung und eine Vorsatzschale aus Holztafeln. Die Treppen werden ausgebaut und die Treppenhäuser neu organisiert. Auf diese Weise werden alle Höhenlagen erreicht – mit Aufzügen in den Treppenaugen auch barrierefrei.

Tragwerk

Das Tragwerk wird aus StBn errichtet. Stützen stehen im Fassadenbereich und im Innenraum. Der vorhandene Keller wird überbaut. Dazu werden unmittelbar neben die nördliche Kellerwand Bohrpfähle gesetzt. Über diese Bohrpfahlreihe wird bis an die nördliche und südliche Außenwand eine Bodenplatte als Flächenrost aufgelegt (Spannweiten 10m/5m). Darauf werden die erforderlichen Tragelemente aufgestellt Stützen und massive Wände.

„Der Weg auf dem die Schwachen sich stärken, ist der gleiche wie der, auf dem die Starken sich vervollkommnen.“

Maria Montessori

Daten

Wettbewerb

2011

Adresse

Sandkaulstraße 75
52062 Aachen

Auslober

Gebäudemanagement der Stadt Aachen

Wettbewerb DFB Fußballmuseum

Dortmund

Das Dach des Museums wird als begehbare Terrassenlandschaft hergestellt – eine urbane Spiel und Erlebnislandschaft für Fußballspiel, Zuschauer, Stadtspaziergänger, Cafeterrassen, Liegeflächen, etc. entsteht: Eine Arena auf dem Museum in der Stadt.

Das Gebäude vereint 2 städtebauliche Potentiale:

  • Symbolwert: ein prägnantes Zeichen mit Identifikationskraft sowohl für DFB als auch
    für die Stadt Dortmund
  • Funktionswert: die Benutzeroberfläche des Hauses aktiviert das Gebäude - zusätzlich
    zur Museumsnutzung - als einzigartigen, lebendigen Aufenthaltsort im Stadtraum:
    das Museum spielt eine aktive Rolle im Stadtleben.

Die benutzbare Oberfläche des Museumsgebäudes schafft Mehrwert sowohl für den Betreiber als auch für die Stadt.

Die getreppte Höhenentwicklung des Gebäudes, die entlang der Kulturmeile rhythmisch an- und absteigt, erzeugt eine „Landschaft“, die ein Spiel mit der bestehenden Stadtlandschaft aufnimmt. Das Museum ist insgesamt relativ niedrig, erreicht mit seinem obersten Terrassenfeld eine Gebäudehöhe von ca. 15,5 m und ist somit deutlich niedriger als die Gebäude an der Stadtkante, welche so in seiner Stadtbildwirkung insgesamt wahrnehmbar bleibt.

Neben seiner Unverwechselbarkeit sollte das Fußballmuseum ein Gebäude für Besucher aller Bevölkerungsschichten sein, d.h. keine Schwellenängste erzeugen, sondern einladend wirken und Interesse wecken können.

Daher die Absicht kein Monument, sondern ein Instrument für die fußballbegeisterte Bevölkerung zu gestalten, auf das man Stolz sein kann und mit dem man sich identifizieren kann.

Auszeichnungen

1.Preis

Wettbewerb

Daten

Wettbewerb

2011

Adresse

Platz der Deutschen Einheit 1
44137 Dortmund

Auslober

Stadt Dortmund

Partner

BWM Architektur & Design interdisziplinäre GmbH mit ZT:
Markus Kaplan
Johann Moser

Wettbewerb Höchstener Grundschule

Dortmund

Das Grundstück der Höchstener Grundschule befindet sich an einem der höchst gelegenen Orte im Dortmunder Stadtgrundriss. An einigen Stellen ist der Ausblick über landschaftliche Flächen bis in die Innenstadt hinein möglich. Das Gelände steigt in Längsrichtung kontinuierlich um ca. 3,70 m an. Die Nachbarschaft besteht im Wesentlichen aus kleinteiligem Wohnungsbau und einer Kirche mit Gemeindeeinrichtungen. Neben dem historischen Schulgebäude ist das Grundstück mit einer Sporthalle und raumgreifenden Pavillons aus unterschiedlicher Entstehungszeit besetzt. Die Provisorien sind zur dauerhaften Einrichtung geworden. Freiflächen für Schulhof und Außenspielflächen sind zu Restflächen degradiert.

Zukünftig soll die hohe Qualität des Grundstücks für die Belange der Schüler und Lehrer nutzbar gemacht werden. Ein neues Haus ersetzt Provisorien und historischen Bestand. Es flankiert die südöstliche Kante des Grundstücks mit zwei eingeschossigen, übereinander gestapelten, lang gestreckten Baukörpern. So entstehen ein konzentriertes Baufeld und größtmögliche Freianlagen, die als Schulhof (befestigt), als Schulgarten (unbefestigt + bewirtschaftet) oder Grünfläche mit Bäumen (parkartig) angelegt sind. Ein kompakter Baukörper mit einfacher Grundrissorganisation garantiert geringe Betriebskosten und bietet anpassungsfähige NutzOptionen. 

So finden auf vielfältige Weise die Leitbilder der Höchstener Grundschule Eingang in das bauliche Konzept:

Individualisierung | Selbständigkeit | Soziales Lernen | Kooperation | Wissen

Daten

Wettbewerb

2010

Adresse

Lührmannstraße 1
44267 Dortmund

Auslober

Stadtverwaltung Dortmund

Lageplan
Fassadendetail
Grundriss

Wettbewerb Neues Dorfzentrum Meilen

Meilen am Zürichsee

Nach dem Rückzug des Linth-Gletschers vor rund 10‘000 Jahren staute dessen Endmoräne die Linth auf. Das Tal füllte sich allmählich und bildet bis heute den Zürichsee. So prägte die Eiszeit die gesamte Landschaft rings um den See. Findlinge sind die einprägsamen und bildhaften Zeugen der damaligen Geschehnisse.

Später wuchsen hier Siedlungen, Dörfer und Städte. Heute sind sie an den Ufern des Zürichsees fast zusammengewachsen. Ortsgrenzen gehen verloren und mit ihnen die Authentizität und Individualität der Dörfer. Zugleich stehen sie in kultureller und ökonomischer Konkurrenz zueinander. Die Inszenierung eigener Stärken wird daher zur wesentlichen Herausforderung örtlicher Entwicklung.

Meilen besitzt auf Grund seiner vorhandenen städtebaulichen Struktur und seiner besonderen topografischen Lage auf der Sonnseite des Zürichsees außergewöhnliche Voraussetzungen, um die eigene Identität selbstbewusst zu entwickeln. Hierzu schlagen wir zwei neue Elemente vor: Belvedere und Solitär. Die großzügige Terrasse und der markante Neubau verleihen der Ortsmitte von Meilen eine neue Identität, ohne die gewohnte Umgebung zu beeinträchtigen oder in den Schatten zu stellen.

Im Zentrum der Anlage liegt das Belvedere, eine erhöhte, öffentliche Terrasse mit Seeblick, als gemeinsamer Vorplatz für Gemeindehaus, Bauamt und Neubau. Es liegt ebenerdig auf der Höhe der Dorfstraße. Von seinem Südrand aus hat man einen neuen, ungewohnten Blick auf den Zürichsee.

Solitär

Der neue Baukörper steht auf der Belvedere-Terrasse wie ein Eisgletscherfindling auf einer durch Seitenmoränen gebildeten Geländeterrasse. Er steht im Winkel zwischen Gemeindehaus und Bauamt und ist im Untergeschoss mit diesen verbunden. Im Erdgeschoss befindet sich eine öffentliche Cafeteria. Seine äussere Form ist verschliffen und geschürft, wie ein Findling, doch seine Proportionen, die Traufhöhe und die Dachgeometrie beziehen sich auf die bestehenden Gebäude, mit denen der Neubau ein spannungsreiches Ensemble bildet.

Gemeindehaus und Bauamt

Die vertrauten Fassaden von Gemeindehaus und Bauamt bleiben unverändert, lediglich die Fenster werden den heutigen energetischen Anforderungen angepasst. Auf der Südseite führt ein neuer verglaster Eingang vom Belvedere ins Gemeindehaus. Der denkmalgeschützte Gemeindesaal, die Treppen und die meisten vorhandenen Trennwände werden nicht angetastet. Beide Altbauten werden mit behindertenfreundlichen Aufzügen ausgestattet. Der verglaste Aufzug des Gemeindehauses steht hinter der Südfassade und erlaubt bei der Fahrbewegung den Blick über das Belvedere zum See.

Sockelgeschosse

Unter der Platzebene sind grosse Teile des Raumprogramms untergebracht, wodurch das erkennbare neue Bauvolumen auf ein Minimum reduziert werden kann. Zwei in die Terrasse eingeschnittene Innenhöfe sowie Öffnungen und Lichtboxen an ihren Rändern ermöglichen eine grosszügige Beleuchtung und Belüftung der unterirdischen Räume. So erhält sogar die Einstellhalle durch natürliches Tageslicht einen einladenden Charakter.

Unterer Platz

Eine großzügige Freitreppe, eine Rampe und ein Lift führen von der Belvedere-Terrasse zu einem tiefer gelegenen, leicht abgedrehten Platz im südlichen Teil des Perimeters. Dieser Platz ist von bestehenden und neuen Gebäuden umgeben, die den ortstypischen Maßstab übernehmen und für verschiedene Nutzungen geeignet sind (Kursräume, Ateliers, Räume für Vereinsanlässe, kulturelle Veranstaltungen, Schulerweiterung etc.). So entstehen zwei Plätze von unterschiedlicher Charakteristik: Das Belvedere als städtische Terrasse und der durch Bauten gefasster Dorfplatz für die alljährliche Chilbi.

Materialisierung

Die Materialisierung von Belvedere und Solitär knüpft an die den Entwurf bestimmenden Eiszeit-Metaphern an:

Gletscherfindlinge sind oft Granite... Der Platz wird mit hellen und dunklen, sägerauen Granitplatten belegt. Ihre unterschiedliche Ausrichtung, die Linienführung und Geometrie entsprechen dem die Landschaft prägenden Muster der Weinberge. Die Fugen zwischen den Platten werden für Beleuchtung, Entwässerung, Belüftung und Wegführung genutzt. Seitlich ist der Platz von geometrisch geschnittenen Hecken und Bäumen begrenzt.

Ein Bestandteil von Granit ist Glimmer... Glimmer sind silbrig glänzende oder bronzefarbene Minerale, die dem Stein je nach Verarbeitung ein metallisches Erscheinungsbild geben. Die Baukörper werden mit einer Metallvorhangfassade aus mattem, glaskugelgestrahltem Edelstahlblech verkleidet, was dem Bau wie einem Findling ein monolithisches Erscheinungsbild verleiht. Die Kastenfenster liegen bündig in der Außenhaut, mit einem Sonnenschutz zwischen äußerer Einfachverglasung und innerer Isolierverglasung. Die Metallfassade wird den Alterungsprozess nicht verleugnen, die Oberfläche wird nachdunkeln und stumpf werden, je mehr sich der Neubau in seine Umgebung einlebt und zu einem vertrauten Teil der neuen Stadtmitte wird.

Daten

Wettbewerb

2009

Adresse

Dorfstraße 100
8706 Meilen
Schweiz

Auslober

Gemeinderat Meilen

Wettbewerb LaGa Mehrzweckhalle

Hemer

Aufgrund des Stellenwertes als ehemaliger Bundeswehrstandort, entsteht durch den Abzug der Bundeswehr aus dem Quartier der Blücherkaserne, für die Stadt Hemer, die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen und kulturellen Neuorientierung. Die Inszenierung von Kulturquartier, Stadtterrassen und Felsenmeer sind wesentliches Merkmal der stadträumlichen Konzeption. Entlang der Jübergpromenade erschließen sich die einzelnen Bausteine dieser Trilogie. 

Zwei klare Baukörper dokumentieren die unterschiedlichen Funktionsbereiche. Kubische Blockhaftigkeit  (Bühne, Mehrzweck) und transparente Tiefe (Sporthalle) vermitteln die unterschiedlichen Inhalte. 

Materialien

Die kubische Blockhaftigkeit des Mehrzweckbereich und der Bühne definiert sich in seiner äußeren Gestaltung über eine anthrazitfarben eloxierten, gefalteten Metallfassade. Diese stellt mit seiner rauen geschlossenen Oberfläche im Kontrast zur glatten durchscheinenden Oberflächen der Glasfassaden des Hallenkörpers, die über Siebdruckverfahren grau getönte großmaßstäbliche Steinmotive erhalten. 

Energiekonzept 

Leitbild der Energieoptimierung:  
1. Energieaufwand vermeiden | 2. Energiewandlung Optimieren | 3. Energienutzung intelligent steuern. 

Fassaden

Die Ausbildung der raumumschließenden Flächen ist hinsichtlich Wärmetransmission, sommerlicher Wärmeschutz und bestmöglicher Tageslichtausleuchtung und Ambiente optimiert. 

Energiemanagement

Das Energiemanagement spielt eine weitere wichtige Rolle in der Gesamtkonzeption. Im Planungsprozess ist zu prüfen in wie weit notwendige Energien gleichzeitig benötigt werden. Durch intelligente Verschiebung von Lasten, kann die notwendige Leistungsbereitstellung reduziert werden. Darüber hinaus ist durch leistungsgeregelte  Pumpen der Heiz- und Kühlkreise mit entsprechender Abschaltung bei Nichtnutzung der angeschlossenen Bereiche eine weitere Stromreduktion möglich. Eine präsenz- und tageslichtabhängige Steuerung der Beleuchtung sowie der Einsatz energieeffizienter Beleuchtungssysteme sichern einen insgesamt minimierten Strombedarf.

Daten

Wettbewerb

2008

Adresse

58675 Hemer
Deutschland

Auslober

Stadtverwaltung Hemer

Fassadendetail
Ansicht
Schnitt

Wettbewerb Neubau G Data

Bochum

Kreativität und intellektuelle Flexibilität gepaart mit offensiven Ausführungsstrategien schaffen eigene Märkte. Zur Bewältigung dieser Aufgabe bedarf es eines permanent motivierenden Umfelds – dazu zählen Bereiche für konzentrierte Arbeit ebenso wie Zonen der Entspannung und Kommunikation – spezifische Orte für Ratio und Emotion. Enge Verknüpfungen, ein sich stetig neu generierendes Netz aus Informationsflüssen, vielfältiges verfügbares Wissen – so zeigt sich G DATA dem außen stehenden Betrachter. 

Hier drängt sich das Bild neuronaler Synapsen auf. Diese Assoziation wollen wir als Baustruktur antizipieren. 

Grundriss

So entsteht ein Grundriss mit zwei Häusern: ein viergeschossiges Bürohaus für die „Ratio“ und ein angedockter eingeschossiger Pavillon für die „Emotion“. Terrassen werden auf dessen Dach sowie als Landschafts-Loggia zum Tal im Anschluss an die Restaurantflächen angeboten. Der eingeschossiger Pavillon beinhaltet Academy, Lounge, Bar + Restaurant sowie an den Rändern die Räume des Service-Centers. 

Der Grundriss ist als fließender Raum konzipiert. Nutzflächen und Verkehrswege werden nicht separiert sondern bilden eine Einheit und werden vollständig nutzbar. Auf diese Weise werden Erschließungsflächen aufgewertet. 

Städtebau 

Das viergeschossige Bürohaus wird entlang der Lise-Meitner-Allee aufgerichtet und bildet den Auftakt zum Quartier. Der Pavillon mit seinen eingestellten Baukörpern unterschiedlicher Höhe folgt der Planstraße und öffnet sich im 1.OG in Richtung Tal. An dieser Seite ist er als Belvedere aufgeständert. 

Fassaden

Die Fassaden des Bürohauses werden homogen um den Grundriss herumgeführt. Die geschlossenen Anteile belegen einen Flächenanteil von 50 % bis 60 % der Fassade je nach Ausrichtung. Sie werden mit einer Terracotta-Fassade belegt.  Die transparenten Flächen werden als Klappfenster in eine vertikale Linienstruktur integriert. 

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Wettbewerb

2008

Adresse

Lise-Meitner-Allee 24
44801 Bochum
Deutschland

Bauherr

G DATA Software AG,
Bochum

Fassadendetail

Wettbewerb Volkswohl Bund Versicherungen

Dortmund

Die Volkswohl Bund Versicherungen wollen ihren Erfolg für die Zukunft sichern. Dazu ist ein neues Gebäude mit zeitgemäßen Arbeitsplätzen und Funktionen notwendig. 

Städtebauliches Konzept

Der Blockrand Chemnitzer Straße – Hohe Straße – Südwall wird geschlossen. Die vorhandenen, straßenbegleitenden Sockelgeschosse werden zurückgebaut – das Hochhaus wird freigestellt und über einen angemessenen, vorgelagerten Platz erschlossen. Dieser Platz öffnet den Stadtzugang Hohe Straße in Richtung Innenstadt und verknüpft visuell das Stadtzentrum mit dem angrenzenden Wohnquartier. Es entsteht ein Ort mit vitalen Qualitäten. Der Innenhof wird weitgehend begrünt und von Fahrverkehr freigehalten. 

Entwurfs-/ Architekturkonzept

Das Gebäude wird zentral erschlossen – eine zweigeschossige Eingangshalle ist Ausgangspunkt einer einfachen Orientierung im Gebäude. Von hier sind alle Funktionseinheiten direkt zugänglich – zwei Gebäudeflügel entstehen parallel zum Südwall. Der Hof zwischen diesen Flügeln wird als Wasserfläche hergestellt und ist von der Eingangshalle großzügig einsehbar. 

Material

Das neue Gebäude wird hell! Die Glasflächen sind in Neubau und Bestand raumhoch und wechseln mit Edelstahloberflächen an den geschlossenen Bauteilen. Die Dachflächen der Tiefgarage werden begrünt. Die Fußböden der Eingangshalle sowie der Gastronomie erhalten Natursteinbeläge, die Bürobereiche durchgängig textile Oberböden. Die Skylobby erhält einen Holzfußboden, der als Terrasse in den Dachgarten weitergeführt wird. Wände im Anschluss an die Fassaden werden aus Gipskarton erstellt. Die Innenwände zu den Fluren können in Teilbereichen transparent oder opak ausgebildet bzw. mit Holz belegt werden. 

Konstruktion

Das Tragwerk – Stützen und Flachdecken - wird aus St-Beton errichtet. Die vorhandenen Deckenkonstruktionen des Bestandsgebäudes erhalten eine abgehängte Kühldecke bei einer lichten Raumhöhe von ca. 2.85 m. Der Sitzungsraum wird zweigeschossig geöffnet, so wird die Integration von techn. Infrastruktur für Klimatisierung und Medien problemlos möglich. Das Dach der Gastronomiefläche wird als schrägliegende Betonplatte ausgebildet, die in Teilen begrünt wird. 

Grundsätze der Technischen Ausrüstung

Minimierung des Kühl- und Heizwärmebedarfs, Einhaltung niedriger Betriebskosten, hohe Tageslichtnutzung, hoher thermischer Komfort , Wirtschaftlichkeit. 

Freianlagen

Das Grundstück wird zum erheblichen Teil unterbaut. Das Dach der Tiefgarage wird begrünt und begehbar. Terrassenbereiche vor der Gastronomie werden gepflastert oder mit Holz belegt. Alle Pflanzen sind flach wurzelnd und Flachdachgeeignet – Bäume und Hecken erhalten separate Pflanzelemente. Die Hoffläche zwischen den Gebäuderiegeln wird mit einem Teich abgedeckt. Bambus wird in speziellen Pflanzelementen in die Wasserfläche hineingestellt.

Lageplan
1.-3.Obergeschoss
7.-10-Obergeschoss

Daten

Wettbewerb

2007

Adresse

Südwall 37 - 41
44137 Dortmund

Auslober

VOLKSWOHL BUND Versicherungen, Dortmund

Ansicht
Schnitt
Schnitt

Wettbewerb Topografie des Terrors

Berlin

Topographie des Terrors bezeichnet einen Ort in der Mitte Berlins, heute eine Wunde im Stadtgrundriss. 

Wir verstehen diesen Ort als archäologisches Suchfeld (Archäologie der Geschichte). Wir schlagen deshalb vor, eine Bauform zu verwenden, die temporär sein kann, die künftigen Ausgrabungen folgt und neue Fundstellen in die Baustruktur zu integrieren in der Lage ist : eine planmäßig angelegte Ausgrabungsstätte organisiert als...Matrix_"...System von mathematischen Größen, das in einem Schema von waagerechten Zeilen und senkrechten Spalten zugeordnet ist..."(Brockhaus). 

Ein leicht erkennbares Ordnungssystem überspannt wie ein Netz das gesamte Grundstück. Messpunkte visualisieren als Lichtsystem die Strukturierung des vorgefundenen Geländes. In dieses Netz hinein entwickelt sich die Matrix der TT Berlin. Die angebotene Konstruktion ist in Ihrer Grundidee temporär - Stahl, gut handhabbare Dimensionen, verschraubte Konstruktionen. 

Die Behandlung der Oberflächen im Außenraum folgt der Idee einfacher Spontanvegetation. Sie werden dem freien Zugriff der Natur überlassen. Die Außenausstellung ist als Weg organisiert. Die Ränder werden skulptural behandelt und geschlossen. Es soll kein Zaun im klassischen Sinne errichtet werden sondern eine Stahlskulptur (Uecker: „Nagelbilder“) mit der die Zugänge zum Areal kontrolliert werden. 

Der Besucher kann dieses „offene Haus“ an vielen Stellen betreten und verlassen. Das Programm ist deshalb entlang eines linearen Wegs organisiert, der klimatisch umhüllt ist und dem Besucher eine einfache Orientierung erlaubt. 

Der Martin-Gropius-Bau ist als bedeutendes Bauwerk erhalten und prägt den Ort heute durch seine selbstverständliche Präsenz. Die Proportionalität des neuen Gebäudes ist aus der Fassade des Martin-Gropius-Baus abgeleitet. 

Das gewählte System ist modular aufgebaut. Es ist nicht fertiges Haus, sondern veränderbar und entwicklungsfähig. Es bietet die Möglichkeit zu wachsen, oder auch sich zu bescheiden und zu reduzieren „work in progress“. Die Konstruktion soll maximal reduziert und schlank sein. Die Verbindungselemente Stützen, Träger und Pfetten sind konfektioniert und in Ihrer Verarbeitung und Anwendung einfach. 

Die energetische Konzeption sieht eine schlanke und zugleich nachhaltige Energie- und Technikversorgung vor. Der hochwertige Wärmeschutz erreicht die Reduktion der thermischen Verluste und ermöglicht die Minimierung haustechnisch notwendiger Anlagentechnik. Die natürliche Be-und Entlüftung erfolgt über ein einfaches Abluftsystem, welches im Sommer auch zur Kühlung (Nachtlüftung) verwendet wird. 

Eingeschossigkeit, hoher Vorfertigungsgrad, Minimalanforderungen aus Brandschutz, geringe Tragwerksdimensionen, konfektionierte Tragwerkselemente, der mögliche Verzicht auf vertikale Erschließungskerne und Aufzugsanlagen generieren niedrige Baukosten. Das so eingesparte Budget wird zugunsten zusätzlicher Flächenangebote investiert.

Lageplan

Daten

Wettbewerb

2006

Adresse

Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin

Auslober

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung;
Stiftung Topographie des Terrors

Grundriss
Ansichten
Detail