Wohnhaus Bergermann

Welver

Ein ökologisches, ein grosszügiges Haus wünschte sich der Bauherr. Maximalen Nutzen sollte es aus den natürlichen Energieressourcen ziehen. Nicht teuer, aber differenziert sollte es auch sein, ganz speziell auf eine fünfköpfige Familie zugeschnitten, die nach viel Raum und noch mehr Freiraum verlangte. Sehr vielfältige Ansprüche also, die mit einem kompakten, langgestreckten Baukörper beantwortet wurden.

Konsequent nach Norden und Süden ausgerichtet und demonstrativ im Wechsel von Massivbauweise und Skelettbau ausgeführt, ist es ein solares Haus des Low Tech. Hinter seinem radikal minimierten Tragwerk aus Stäben und Zugseilen öffnet es sich mit seiner durchgängigen, zweischaligen Glasfront großzügig nach Süden, während sich entlang der kalten Nordseite eine hochgedämmte, fast geschlossene hölzerne Fassade erstreckt, die sich dort nur die Öffnung eines schmalen Lichtbandes erlaubt. 

Alle Nebenräume, massiv ausgeführt und konsequent entlang der Nordseite gereiht, fungieren darin als Wärmepuffer wie auch als Speichermasse, während die ihnen gegenüberliegenden, zu Garten und Sonne hin transparenten, über Schiebewände flexibel gehaltenen Wohnkompartimente ihren maximalen Gewinn aus der passiven Nutzung solarer Wärme ziehen.

Der Raum, der sich zwischen diesen beiden Bereichen verknüpft, ist mit Oberlichtern und raumsparenden Schrankelementen versehen, die ihm einen klaren Rhythmus verleihen und dem Eintretenden sogleich die Orientierung erleichtern, ist er der Auftakt zu einem erweiterten Wohnraum. Im Sommer durch den weit auskragenden Verschatter aneinandergereihter Stahlrohre vor übermäßiger Sonne geschützt, ist es ein fließender Lebensraum. In den Wintermonaten hingegen kann über den Wärmepuffer der zweischaligen Südseite die Sonnenstrahlung ungehindert tief in das Haus eindringen und dann über die Erwärmung der Raumluft wie auch den rein psychologischen Effekt. 

Effizient sind ebenso die weiteren Teile des umfangreichen Ökologiekonzeptes, das von der Wahl der verwandten Baumaterialien, die das Regenwasser dem Kreislauf einer Brauchwasseranlage zuführt. In der dritten und vierten Ausbaustufe wird dieses Konzept noch um den aktiven Einsatz von solarer Energie erweitert.

Daten

Fertigstellung

1996

Adresse

Im Hagen 9
59514 Welver

Bauherr

Privat

Energiekonzept
Grundriss

Neubau an der Aktienstraße

Mülheim an der Ruhr

Der Neubau richtet sich, in Höhe und Position, an der Städtebauliche Umgebung. Die Vorderkante ist bündig mit dem Nachbargebäude. Um die Fassaden zur Aktienstraße präsenter zu machen und die Sichtbarkeit des Gebäudes auf dem Grundstück zu erheben, ist das Volumen in der kompletten Breite des Grundstücks vorgesehen.

Vorgesehen ist eine Stahlkonstruktion mit einer Holzrahmenbau-Fassade, welche vorgehängt wird. Diese Materialität ist nicht nur nachhaltig, sondern erzeugt durch die Haptik durchaus auch eine bessere Qualität für die dort arbeitenden Mitarbeiter.

Konzeptionell ist das Volumen in einer starken Basis mit einem „fliegenden“ Oberblock organisiert, um eine neue Größenordnung an den sehr unterschiedlichen Fronten zu schaffen (z.B. schnelle Zugverbindungen, Industriecharakter mit großen und weniger straßengängigen Gebäuden). Anstelle eines großen Blocks konzentrierte sich das Konzept darauf, das Volumen in seiner Höhe und in zwei Hauptteilen zu bearbeiten, mit weniger Gewicht durch die "Luftebene".

Nutzung

Die Zulage für eine große Markttätigkeit zieht einen höhen Kontingent an Nutzer des Ortes. Dieser wird durch die Büromitarbeiter und -besucher verstärkt um einen lebendigen Ort zu schaffen.

Die Betonung des Luftgeschosses des Parkens spricht zu dem wenig menschlichen Maßstab der Bahnlinie und den industriellen Gebäuden, in dem es einen neuen und erhöhten Blick auf die Umgebung erlaubt. Der zwei-geschossige Gewerberaum umfasst ein Lagerraum, Technikräume, Toiletten und Erschließungskerne. Als Groß Einzelhändler vorgesehen, die Bauart von EG und 1.OG bildet eine geschlossene und starke Basis., die sich über die ebenfalls in sich geschlossenen und außenliegende Erschließungskerne mit dem Bürobaukörper sich verbindet.

Das obere viergeschossiges Volumen wird ein luftiger und durchsichtiger Körper für die Büronutzung darstellen. Die außenliegende Erschließungskerne zählen für die flexible Nutzung und Organisation der Grundrisse.

Freianlagen

Das Grundstück liegt höher als das Straßenniveau. Aus diesem Grund richten sich die Zugänge ins Projektgrundstück nach der Neigung der jetzigen Zuwegung. Die Rampe zu Parkdecke ist als eigenständiges Element geplant und sitz auf der geraden Ebene der Zuwegung.

Neben der Rampe sind Eingangsbereiche, Technik- und Lieferfläche sowie die geforderten Abstellplätze für Fahrräder vorgesehen. Für flexible Mobilität ist dort ebenfalls einen Smart-Pool vorgesehen. Zusammen mit der ÖPNV erfüllt die Parkdecke die Anzahlanforderungen an Stellplätze für Bürogebäude und Gewerbe.

Daten

Studie

2019

Adresse

Aktienstraße 23
45473 Mülheim an der Ruhr

Bauherr

LIANEO

Ansichten
Schnitt
Grundriss 3.Obergeschoss
Konzeptgrundrisse

Wohnungsbau im Ruhrgebiet

Dortmund

Die Innenstadtlage ist bestens geeignet für unterschiedliche Bewohnergruppen: junge Familien, ältere Menschen in kleinen Wohnungen oder in WG 50+, Studierende in Appartements oder WG. Ein Baukörper, der unterschiedliche Wohnungstypen unter einem Dach anbietet und so die Grundlage für eine echte Hausgemeinschaft bietet. Der Zugang zu den Obergeschossen und in die Funktionsbereiche des EG erfolgt über ein zentrales Foyer mit bewusst weiträumigen Bewegungsflächen, das der Hausgemeinschaft als geschützter Raum für private Veranstaltungen, Kinderspiel etc. zur Verfügung stehen – ebenso wie der Garten selbst.

„High Density - High Privacy - Low Energy“ ist das Thema der Architektursprache. Der Baukörper ist kompakt, die Erschließungsflächen ebenso und dennoch kommunikativ, die Wohneinheiten mit differenzierter Typologie und größtmöglichen privaten Freiräumen. Alle Fensterflächen basieren auf demselben Grundmodul, sind aber in ihrer Handhabung den jeweiligen Grundrissen angepasst.

Alle erforderlichen infrastrukturellen Einrichtungen (Müllmanagement, Abstell-Räume, Gebäudetechnik etc.) sind im Gebäude untergebracht. So bleibt die Freifläche um das Gebäude herum aufgeräumt und der Gartennutzung vorbehalten – mit direktem Bezug zur benachbarten öffentlichen Grünanlage.

Das Gebäude erhält vier Obergeschosse und ein gestaffeltes Geschoss mit drei Penthäusern zur deutlichen Artikulation der städtebaulichen Konturen. Es verfügt über zwei voneinander unabhängig Ein-/ Ausgänge. Alle Geschosse sind barrierefrei, ein Teil der Wohnungen behindertengerecht.

Der erste und der zweite Rettungsweg werden über Treppenräume geführt, die als Schachteltreppen mit minimalem Platzbedarf an der Außenwand liegen und an oberster Stelle entraucht werden.

Die primäre Tragstruktur bilden Stahlbeton-Decken, die auf Mauerwerkswänden aufgelegt werden. Die Decken sind unterzugfrei und in der Untersicht glatt und ungestört. Das Mauerwerk der Außenwand wird monolithisch (hochgedämmt) ausgebildet – aus Schallschutzgründen zur Kaiserstraße und zur Karl-Lücking Straße mit einer zusätzlichen Masse-Schale. Es bleibt in seiner gesamten Konstruktion diffusionsoffen. Die Oberfläche bildet ein Wechselspiel aus grober und feiner Putzstruktur. Die Grundrisse sind weitgehend stützenfrei. Die Raumbildung wird durch nichttragende Trennwände erzeugt.

Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss

Daten

Fertigstellung

2017

Adresse

Kaiserstraße 162
44143 Dortmund

Bauherr

Kreuzviertel Liegenschaften GmbH

Partner

Bauphysik/Akkustik: 
IB Horn GmbH, Leipzig
Brandschutz:
Neumann Krex + Partner, Meschede
TGA:
Ingenieurbüro Deuter GbR, Iserlohn

Ansicht West
Ansicht Nord

Urbaner Holzbau Adlershof

Berlin

Das Baugrundstück am Wissenschafts-Campus Adlershof hat eine deutliche Nord-Süd-Orientierung. Es ist einseitig erschlossen – über die Newton-Straße. Die Erschließung der hinteren Grundstücksbereiche muss über eigene Flächen erfolgen. Auf der NW-Seite grenzt das Grundstück über seine gesamte Länge an einen zentralen Grünzug, der bereits heute hohe Freiraumqualitäten besitzt. Wir wollen  deshalb die privaten Freiflächen unmittelbar an den Grünzug anschließen und das Grundstück insgesamt weitgehend freihalten von PKW-Verkehr.

Ein verbindlicher städtebaulicher Entwurf definiert eine Bebauungsfigur aus 3 freistehenden Häusern. Für die Entwurfsparameter Erschließung, A/V, 1. und 2. Rettungsweg ist diese Festlegung eher ungünstig. Mit einer optimierten Ausnutzung wirken wir dem entgegen.

Erschließung + Außenanlagen

Der Bezug zum benachbarten Naturraum ist außergewöhnlich. Diese Freiraumqualitäten nehmen wir zum Maßstab und transformieren sie auf unser eigenes Freiraumkonzept. Die befahrbaren Flächen werden auf ein Minimum reduziert. PKW werden in der Nähe der Grundstückszufahrt und unter dem auskragenden OG von Haus 1 untergebracht. Auf diese Weise kann ein Großteil des Grundstücks versickerungsoffen bleiben und mit Rasenflächen und wassergebundenen Wegen mit dem Landschaftsraum verknüpft werden.

Freiflächen/ Gartenflächen für die private Nutzung der Hausgemeinschaften erhalten Rasen, z.T. mit Spielplatzflächen. So können private Freiflächen ohne wahrnehmbare Abgrenzung in die Parklandschaft übergehen. Auf diese Weise entsteht ein weitläufiger Landschaftsbezug.

Die Eingänge der drei Gebäude sind leicht erkennbar und im EG barrierefrei zugänglich. Die Vorräume sind großzügig dimensioniert und bilden so Orte für das Gespräch „en passant“. Die Oberflächen der Treppenräume sind roh – Sichtbeton als Ortbetonkonstruktion mit Bretterschalung und ggf. farbiger Beschichtung.

Gebäude

„Dichte – Privatheit – Ressource“ sind die Kriterien, nach denen die Gebäude entwickelt wurden. Balkone und direkte Freiraumbezüge mit Anknüpfung an die öffentlichen Parkanlagen unterstützen dieses Konzept. Die Wohnungen und Gebäude sind so gegeneinander versetzt, dass fremde Einblicke verhindert werden. Die Häuser stehen frei auf dem Gelände und werden nicht unterkellert.

Konstruktion

Die tragende Konstruktion bildet ein Holz-Skelettsystem. Holzunterzüge spannen über 5m in Längsrichtung, Hybriddecken (Holz + StBn) sind mit einer Spannweite bis ca. 7,5m quer dazu aufgelegt.

Auf diese Weise entstehen freie Grundrisse – „plan libre“ – die dauerhaft variabel sind und auch zukünftig mit wenigen Handgriffen verändert werden können. Nur die Positionen der Installationsschächte sind fixiert. Die Decken werden als Holz-StBn-Verbunddecken eingebaut, die Fassaden als Holzrahmenelemente vor das tragende Skelett gehängt und mit einer horizontal gegliederten Lärchenschalung beplankt.

Diese Konstruktionsweise ermöglicht eine weitgehende Vorfertigung – Primärtragwerk, Decken, Fassaden werden werksseitig erstellt und an der Baustelle montiert. So kann die Bauzeit auf ein Minimum verkürzt werden.

Daten

Studie

2017

Adresse

Newtonstraße/
Alexander-von-Humboldt-Weg
12489 Berlin

Bauherr

HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH

Haus 1

Haus 2 + 3

Decathlon

Herne

Ziel des Projekts Decathlon Herne war die Wiederbesetzung des Industriegrundstücks Hibernia in Herne mit einem Neubau zur Stärkung der Wirtschaftsstruktur und Verbesserung der ökologischen Qualitäten.

Die Signifikanz des Gebäudes entsteht durch eine starke Profilierung der Gesamtkubatur. Diese Profilierung wird durch Dachsheds gebildet. Die Sheds dienen einerseits der natürlichen Belichtung des Innenraums von Norden, andererseits bieten sie die Möglichkeit der natürlichen Querlüftung, sodass auf eine mechanische Lüftung verzichtet werden kann.

Zur Regulierung des Oberflächenwasserhaushalts sind die Bereiche zwischen den Sheddächern begrünt und mit einem hohen Substrataufbau versehen. Diese Gründächer speichern das anfallende Oberflächenwasser, es kann von dort aus verdunsten. Überschüssiges Wasser wird an die an der Eingangsseite liegende Wassergracht abgegeben. Die Gracht ist an das natürliche Bachsystem der Umgebung angeschlossen. 

Die primäre Konstruktion bildet ein Kompositsystem aus Stahlbeton und Stahl. Die Stahlfachwerkträger sind weit gespannt, um den Innenraum stützenfrei zu halten. Die Außenfassaden bestehen aus einem Industriealuminiumblech und Pressglas. Diese Gläser garantieren eine maximale Belichtung. Verwaltung und Büros sind in einem zweigeschossigen Gebäuderiegel auf der Nordseite des Hauses untergebracht.

Auszeichnungen

BDA-Preis
Nordrhein-Westfalen

2001

Lageplan
Grundriss

Daten

Fertigstellung

2001

Adresse

Holsterhauser Str. 200
44625 Herne
Deutschland

Bauherr

Decathlon

Schnitte

Haus am Wandlitzsee

Wandlitz

Der Neubau steht auf einem Grundstück mit leichter Topografie zum Westufer des Wandlitzsees.

Um das Grundstück so wenig wie möglich in Anspruch zu nehmen, wurde das Haus als schlanker Baukörper entlang der nördlichen Grenze konzipiert. Eine leichte Holzbaukonstruktion liegt auf Stahlstützen über dem natürlichen Gelände, das nicht tangiert oder verändert wird. Die zweigeschossige Konstruktion besteht aus vorgefertigten Holzrahmenwänden und Decken. Die Westfassade ist mit dunkel lasierten 3D Holzleisten in verschiedenen Breiten verschalt. Auf der Nordseite setzt sich die schwarze Blechhaut des auskragenden Pultdaches an der Fassade fort. Die Kopfseiten sind mit großen, zweiteiligen Schiebeelementen vollständig verglast.

Das Haus ist für multifunktionale Nutzungen geplant – Workshops, Tagungen, temporäres Wohnen etc. Parallel zur Nordfassade wurde eine 1,0 m breite Nebenraumzone, ähnlich einem begehbaren Schrank verbaut, die WC, Bäder, Lagerflächen, Küchenzeilen, Kaminöfen und zusätzliche Schlafmöglichkeiten enthält (japanisches Hofhaus). Der übrige Grundriss ist in unterschiedliche Räume – Kajüten – gegliedert, im Erdgeschoss befinden sich offene Wohn- und Arbeitsbereiche. Eine wichtige Rolle spielen die, ebenfalls an den Kopfenden vorgelagerten, Terrassen, mit Orientierung zum See und zum Wald. Die Holzdecks sind groß und erweitern die Nutzfläche. Wie das Haus selbst, berühren sie das Gelände nicht.

Lageplan
Grundrisse

Daten

Fertigstellung

2016

Adresse

Uferstrasse 10
16348 Wandlitz

Bauherr

Privat

Kreuzviertel Johanna-Melzer-Straße

Dortmund

Die Bebauung entlang der Johanna-Melzer-Straße entstammt ausnahmslos aus der Zeit des unmittelbaren Wiederaufbaus nach 1945. Die Straßenkanten sind geschlossen, die Innenhöfe zum Teil vollflächig überbaut und als Werkstätten oder geschlossene Garagen genutzt. Materialität, Oberflächenstruktur und Gliederung der Fassaden entsprechen dem damals wirtschaftlich Möglichen. Nach 60 Jahren ohne Veränderung rückt das Quartier heute in den Fokus der Stadtentwicklung.

Das Grundstück liegt innenstadtnah und ist nicht weit entfernt vom Hauptbahnhof – dem wesentlichen Verkehrsknoten zur Verknüpfung regionaler und überregionaler Ziele – z.B. Universität, Fachhochschule und Institute in Dorstfeld. So gewinnt das Quartier um die Johanna-Melzer-Straße insbesondere für Studenten, junge Familien und Freiberufler große Attraktivität.

Mit unserem Vorschlag versuchen wir, neue Wohnqualitäten einzuführen. Das Grundstück soll vom PKW-Verkehr freigehalten werden. Fahrräder und Autos parken im Erdgeschoss unter dem Vorderhaus. Vom 1.OG bis ins DG entstehen variable Wohnungen für unterschiedliche Gruppen: Singles, Paare, Wohngemeinschaften. Im hinteren Teil des Grundstücks entsteht ein kleines Ateliergebäude, das die Kanten der Nachbarn aufnimmt und zum Süden einen eigenen Hofgarten erhält. Die Fläche zwischen Vorderhaus und Ateliergebäude wird entsiegelt und als Garten der Hausgemeinschaft zur Verfügung gestellt („grün“ statt „grau“).

Der Zugang zu den Obergeschossen, zum Garten und in die Funktionsbereiche des EG erfolgt über ein zentrales Foyer mit bewusst weiträumigen Bewegungsflächen. Die Hausgemeinschaft erhält hier ein Appartement mit Raum für private Veranstaltungen, Kinderspiel etc. mit direkter Anbindung an den Garten.

„High Density - High Privacy - Low Energy“ ist das Thema der Architektursprache. Der Baukörper ist kompakt, die Erschließungsflächen ebenso und dennoch kommunikativ, die Wohneinheiten mit differenzierter Typologie und größtmöglichen privaten Freiräumen. Alle erforderlichen infrastrukturellen Einrichtungen (Abst.-Räume, Gebäudetechnik etc.) sind im Gebäude untergebracht. Im Hof befindet sich eine die beiden Hausteile verbindende Stahlpergola mit Blechdach für Fahrräder und Mülleimer. So bleibt die Freifläche um das Gebäude herum aufgeräumt.

Nutzung + Brandschutz

Das Gebäude erhält vier Obergeschosse und ein Dachgeschoss mit ein Maisonette-Wohnung. Alle Geschosse sind barrierefrei, ein Teil der Wohnungen behindertengerecht. Der erste Rettungsweg wird über den Treppenraum geführt, der zweite über die Fassade.

Konstruktion 

Die primäre Tragstruktur bilden StBn-Scheiben (Giebelwände + Decken). Die Decken sind unterzugfrei und in der Untersicht glatt und ungestört. Die Grundrisse sind im Übrigen stützenfrei. Die Raumbildung wird durch leichte Trennwände erzeugt. Außenwände und Dach werden aus tragendem Porenbetonsteinen aufgemauert. Die Fassaden werden geputzt. Straßenseitig im EG gibt es eine naturfarbene silbrige Alublechverkleidung. Eingangstür, Garagentore, Klingelanlage und Briefkästen sind in dieses Fassadenbild integriert: ressourcenbewusst _ robust _ farbig _ durchlässig _ optimistisch _ energetisch.

Belichtung

Vordergebäude und Atelierhaus sind in die Blockstruktur des Quartiers eingefügt. Die Grundrisse werden über die Fassaden zur Straße und zum Garten belichtet.

Allgemeines Nachhaltigkeitskonzept

Der vorliegende Gebäudeentwurf ist durch einen vergleichsweise niedrigen Ressourcenaufwand für den Gebäudebetrieb sowie für die Gebäudeerstellung und Instandhaltung charakterisiert. Folgende Punkte finden Beachtung:

Das entwickelte Komfort- und Energiekonzept ist auf das Gebäude und auf den Standort zugeschnitten; die vorliegenden Passiv- und Effizienz-Maßnahmen garantieren die Einhaltung der erforderlichen raumklimatischen Bedingungen und führen zu einer konsequenten Reduktion des Jahresenergiebedarfes; mit Hilfe der beschriebenen Supply-Maßnahmen ist eine primärenergetisch günstige Abdeckung des Energiebedarfs über das Jahr für den Gebäudebetrieb möglich.

Eine an die Nutzung angepasste Raumakustik schafft eine optimale Wohnatmosphäre. Eine hohe Kompaktheit und ein wenig gegliedertes Gebäudevolumen versprechen einen vergleichsweise geringen Ressourcenaufwand für den Rohbau. Fensterflächen und Rahmenmaterial bestimmen maßgebend den Grauen Energieinhalt der Gebäudehülle; der Fensteranteil wird im Hinblick auf die natürliche Belichtung und im Hinblick auf den Außenbezug optimiert. Ein akzentuierter Außenbezug schafft räumliche Identitäten und fördert die Orientierung im Gebäude. Innovative Trag- und Gebäudestrukturen erlauben eine materialsparende Bauweise.

Die Flexibilität des Gebäudekonzeptes und die konzeptionelle Trennung von Bauteilen unterschiedlicher Lebenserwartung hat maßgeblichen Einfluss auf die mögliche Nutzungsdauer eines Bauwerks. Begrünte Dächer (z.B. durch „Urban Gardening“) verbessern das Mikroklima, schützen die Dachabdichtung und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Regenrückhaltung. Die Medienverteilung, das Lüftungskonzept und die Zugänglichkeiten erlauben eine einfache und zweckmäßige Reinigung, Wartung und Nachrüstung.

Vorwiegend emissionsfreie und schadstoffarme Baustoffe, einfach zu reinigende Oberflächen und das vorliegende Komfort- / Lüftungskonzept sorgen in den Innenräumen für einen hohen Gesundheits- und Hygienestandard; Beispiele hierfür sind der Deckenaufbau, die je nach Nutzung weitestgehende natürliche Raumkonditionierung und Raumlüftung. Auf die Langlebigkeit von Baustoffen und Bauteilen im Zusammenhang mit der Gebäudehülle (Fassade, Dach, Sonnenschutz) sowie im Zusammenhang mit dem haustechnischen Konzept (Beleuchtungskonzept, Lüftungskonzept, Energiekonzept, Raumkonditionierung, MSR) wird geachtet.

Daten

Studie

2017

Adresse

Johanna-Melzer-Straße 6
44147 Dortmund

Bauherr

Kreuzviertel Immobilien GmbH

Südansicht Vorderhaus
Nordansicht Vorderhaus
Südansicht Atelier
Nordansicht Atelier
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1.Obergeschoss

Grammer Office HQ

Ebermannsdorf

Die neue Hauptniederlassung der Grammer Bürostühle GmbH liegt wie ein Felsen im Bayerischen Wald. Die Fa. Grammer stellt hochwertige Bürostühle und Kinositze in „On-Time“ Produktion her.  

Das Gebäude Ensemble gliedert sich in eine Produktionshalle und einen Verwaltungsbau (Headoffice), die über eine Brücke miteinander verbunden sind. Sie werden flankiert von schwarzen, massiven „Fels“-wänden. Die nach außen hin grob erscheinende Architektur nimmt hier - im Stil der Landart - Bezug auf die Waldlandschaft. Durch die eingestreuten Anpflanzungen heimischer Hölzer verwachsen die Gebäude mit der Umgebung. 

Die Tragkonstruktion der 6.700 m2 grossen Halle besteht aus einer verzinkten Stahlkonstruktion aus Fachwerkträgern und eingespannten Stahlstützen. 

Die bauphysikalische Hülle wird mit Aluminium-Sandwich Paneelen hergestellt. Für die Kopfseiten wurde profiliertes Bauglas mit Wärmeschutzbeschichtung in Kombination mit einer eloxierten Pfosten-Riegel Konstruktion eingesetzt.

Daten

Fertigstellung

2002

Adresse

Jubatus-Allee 1
92263 Ebermannsdorf

Bauherr

Grammer AG "Seating Group" GmbH

H+H Kommissioniergebäude

Höningen

Eine leichte Hanglage, im Rücken ein Gewerbegebiet und nach vorne ein weiter Ausblick auf die Soester Börde - eine reizvolle wie schwierige Situation. Die Nachbarschaft großvolumig und gesichtslos ausgebreitet. 

Das Thema des Neubaus für H+H ist die Hangkante - scheinbar im Gelände versinkend finden sich im Innern zwei Ebenen  - zur Kommissionierung eine durchgängige EG-Fläche, auf einer vom Dach abgehängten Galerieebene Zonen zur Lagerung aller notwendigen Verpackungsmaterialien.

Büros und eine Wohnung liegen auf der eingeschossigen Gebäudeseite mit Blick in die Landschaft. Das Tragwerk ist als Mischkonstruktion entwickelt - Holz (Dachbinder, Wandtafeln) und Stahl (Stützen) bilden eine architektonische Einheit.

Auszeichnungen

Architekturpreis der
WestHyp-Stiftung

1996

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Fertigstellung

1995

Adresse

Oesterweg 14
59469 Ense-Höingen (Landkreis Soest)
Deutschland

Bauherr

Hütter + Hansen

Ansicht Nord
Ansicht Ost
Querschnitt

Wulf-Hefe-Galerie

Werl

Ziel des Projekts „Hefe-Galerie“ ist die Arrondierung einer innerstädtischen Brachfläche, deren Nutzung (Brauerei) mit Abriss des Gebäudes obsolet wurde. 

Mit dem neuen Gebäude wird das Defizit an Veranstaltungs- und Gastronomieflächen kompensiert. Die Differenzierung der Einzelhandelsstruktur schafft neue, externe Kundenfrequenzen und stärkt so die innerstädtische Einzelhandelsstruktur Werls über den Mikrostandort hinaus. 

Die beschränkte Grundstücksressource wurde mit einem zweigeschossigen, am ortsüblichen Maßstab orientierten Gebäude besetzt - Handel, Gastronomie, Logistik und Verwaltung im EG - Parken und Technik im OG, Eventflächen sowohl im EG als auch im OG. Ausgleichsflächen sind in der Dachfläche angeordnet. 

Das Primärtragwerk besteht aus einer elementierten StBn- Fertigteilkonstruktion mit Spannweiten im EG von 10x10 m und im DG von 20x30 m. Die Nutzfläche beträgt nach Realisierung des zweiten Bauabschnitts ca. 12.000 m2. 

Das Gebäude besitzt ein zentrales Leitsystem zur optimierten Steuerung aller Ressourcen. Das Niederschlagswasser wird dezentral eingesammelt, zentral (Zisterne) gespeichert und von dort einem Grauwassersystem zugeführt. Hohe Besucherfrequenzen werden in einem komplexen Ver- und Entsorgungskonzept unter Berücksichtigung von Tag- und Nachtzeiten für die nachbarschaftliche Umgebung schonend reguliert.

Grundriss Erdgeschoss
Fassadendetail

Daten

Fertigstellung

2008

Adresse

Soester Str. 26
59457 Werl

Bauherr

Grundstücksgesellschaft Friedrich Bremke GmbH & Co.KG

Schnitte