Wettbewerb Neues Dorfzentrum Meilen

Meilen am Zürichsee

Nach dem Rückzug des Linth-Gletschers vor rund 10‘000 Jahren staute dessen Endmoräne die Linth auf. Das Tal füllte sich allmählich und bildet bis heute den Zürichsee. So prägte die Eiszeit die gesamte Landschaft rings um den See. Findlinge sind die einprägsamen und bildhaften Zeugen der damaligen Geschehnisse.

Später wuchsen hier Siedlungen, Dörfer und Städte. Heute sind sie an den Ufern des Zürichsees fast zusammengewachsen. Ortsgrenzen gehen verloren und mit ihnen die Authentizität und Individualität der Dörfer. Zugleich stehen sie in kultureller und ökonomischer Konkurrenz zueinander. Die Inszenierung eigener Stärken wird daher zur wesentlichen Herausforderung örtlicher Entwicklung.

Meilen besitzt auf Grund seiner vorhandenen städtebaulichen Struktur und seiner besonderen topografischen Lage auf der Sonnseite des Zürichsees außergewöhnliche Voraussetzungen, um die eigene Identität selbstbewusst zu entwickeln. Hierzu schlagen wir zwei neue Elemente vor: Belvedere und Solitär. Die großzügige Terrasse und der markante Neubau verleihen der Ortsmitte von Meilen eine neue Identität, ohne die gewohnte Umgebung zu beeinträchtigen oder in den Schatten zu stellen.

Im Zentrum der Anlage liegt das Belvedere, eine erhöhte, öffentliche Terrasse mit Seeblick, als gemeinsamer Vorplatz für Gemeindehaus, Bauamt und Neubau. Es liegt ebenerdig auf der Höhe der Dorfstraße. Von seinem Südrand aus hat man einen neuen, ungewohnten Blick auf den Zürichsee.

Solitär

Der neue Baukörper steht auf der Belvedere-Terrasse wie ein Eisgletscherfindling auf einer durch Seitenmoränen gebildeten Geländeterrasse. Er steht im Winkel zwischen Gemeindehaus und Bauamt und ist im Untergeschoss mit diesen verbunden. Im Erdgeschoss befindet sich eine öffentliche Cafeteria. Seine äussere Form ist verschliffen und geschürft, wie ein Findling, doch seine Proportionen, die Traufhöhe und die Dachgeometrie beziehen sich auf die bestehenden Gebäude, mit denen der Neubau ein spannungsreiches Ensemble bildet.

Gemeindehaus und Bauamt

Die vertrauten Fassaden von Gemeindehaus und Bauamt bleiben unverändert, lediglich die Fenster werden den heutigen energetischen Anforderungen angepasst. Auf der Südseite führt ein neuer verglaster Eingang vom Belvedere ins Gemeindehaus. Der denkmalgeschützte Gemeindesaal, die Treppen und die meisten vorhandenen Trennwände werden nicht angetastet. Beide Altbauten werden mit behindertenfreundlichen Aufzügen ausgestattet. Der verglaste Aufzug des Gemeindehauses steht hinter der Südfassade und erlaubt bei der Fahrbewegung den Blick über das Belvedere zum See.

Sockelgeschosse

Unter der Platzebene sind grosse Teile des Raumprogramms untergebracht, wodurch das erkennbare neue Bauvolumen auf ein Minimum reduziert werden kann. Zwei in die Terrasse eingeschnittene Innenhöfe sowie Öffnungen und Lichtboxen an ihren Rändern ermöglichen eine grosszügige Beleuchtung und Belüftung der unterirdischen Räume. So erhält sogar die Einstellhalle durch natürliches Tageslicht einen einladenden Charakter.

Unterer Platz

Eine großzügige Freitreppe, eine Rampe und ein Lift führen von der Belvedere-Terrasse zu einem tiefer gelegenen, leicht abgedrehten Platz im südlichen Teil des Perimeters. Dieser Platz ist von bestehenden und neuen Gebäuden umgeben, die den ortstypischen Maßstab übernehmen und für verschiedene Nutzungen geeignet sind (Kursräume, Ateliers, Räume für Vereinsanlässe, kulturelle Veranstaltungen, Schulerweiterung etc.). So entstehen zwei Plätze von unterschiedlicher Charakteristik: Das Belvedere als städtische Terrasse und der durch Bauten gefasster Dorfplatz für die alljährliche Chilbi.

Materialisierung

Die Materialisierung von Belvedere und Solitär knüpft an die den Entwurf bestimmenden Eiszeit-Metaphern an:

Gletscherfindlinge sind oft Granite... Der Platz wird mit hellen und dunklen, sägerauen Granitplatten belegt. Ihre unterschiedliche Ausrichtung, die Linienführung und Geometrie entsprechen dem die Landschaft prägenden Muster der Weinberge. Die Fugen zwischen den Platten werden für Beleuchtung, Entwässerung, Belüftung und Wegführung genutzt. Seitlich ist der Platz von geometrisch geschnittenen Hecken und Bäumen begrenzt.

Ein Bestandteil von Granit ist Glimmer... Glimmer sind silbrig glänzende oder bronzefarbene Minerale, die dem Stein je nach Verarbeitung ein metallisches Erscheinungsbild geben. Die Baukörper werden mit einer Metallvorhangfassade aus mattem, glaskugelgestrahltem Edelstahlblech verkleidet, was dem Bau wie einem Findling ein monolithisches Erscheinungsbild verleiht. Die Kastenfenster liegen bündig in der Außenhaut, mit einem Sonnenschutz zwischen äußerer Einfachverglasung und innerer Isolierverglasung. Die Metallfassade wird den Alterungsprozess nicht verleugnen, die Oberfläche wird nachdunkeln und stumpf werden, je mehr sich der Neubau in seine Umgebung einlebt und zu einem vertrauten Teil der neuen Stadtmitte wird.

Daten

Wettbewerb

2009

Adresse

Dorfstraße 100
8706 Meilen
Schweiz

Auslober

Gemeinderat Meilen

Wettbewerb LaGa Mehrzweckhalle

Hemer

Aufgrund des Stellenwertes als ehemaliger Bundeswehrstandort, entsteht durch den Abzug der Bundeswehr aus dem Quartier der Blücherkaserne, für die Stadt Hemer, die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen und kulturellen Neuorientierung. Die Inszenierung von Kulturquartier, Stadtterrassen und Felsenmeer sind wesentliches Merkmal der stadträumlichen Konzeption. Entlang der Jübergpromenade erschließen sich die einzelnen Bausteine dieser Trilogie. 

Zwei klare Baukörper dokumentieren die unterschiedlichen Funktionsbereiche. Kubische Blockhaftigkeit  (Bühne, Mehrzweck) und transparente Tiefe (Sporthalle) vermitteln die unterschiedlichen Inhalte. 

Materialien

Die kubische Blockhaftigkeit des Mehrzweckbereich und der Bühne definiert sich in seiner äußeren Gestaltung über eine anthrazitfarben eloxierten, gefalteten Metallfassade. Diese stellt mit seiner rauen geschlossenen Oberfläche im Kontrast zur glatten durchscheinenden Oberflächen der Glasfassaden des Hallenkörpers, die über Siebdruckverfahren grau getönte großmaßstäbliche Steinmotive erhalten. 

Energiekonzept 

Leitbild der Energieoptimierung:  
1. Energieaufwand vermeiden | 2. Energiewandlung Optimieren | 3. Energienutzung intelligent steuern. 

Fassaden

Die Ausbildung der raumumschließenden Flächen ist hinsichtlich Wärmetransmission, sommerlicher Wärmeschutz und bestmöglicher Tageslichtausleuchtung und Ambiente optimiert. 

Energiemanagement

Das Energiemanagement spielt eine weitere wichtige Rolle in der Gesamtkonzeption. Im Planungsprozess ist zu prüfen in wie weit notwendige Energien gleichzeitig benötigt werden. Durch intelligente Verschiebung von Lasten, kann die notwendige Leistungsbereitstellung reduziert werden. Darüber hinaus ist durch leistungsgeregelte  Pumpen der Heiz- und Kühlkreise mit entsprechender Abschaltung bei Nichtnutzung der angeschlossenen Bereiche eine weitere Stromreduktion möglich. Eine präsenz- und tageslichtabhängige Steuerung der Beleuchtung sowie der Einsatz energieeffizienter Beleuchtungssysteme sichern einen insgesamt minimierten Strombedarf.

Daten

Wettbewerb

2008

Adresse

58675 Hemer
Deutschland

Auslober

Stadtverwaltung Hemer

Fassadendetail
Ansicht
Schnitt

Wettbewerb Neubau G Data

Bochum

Kreativität und intellektuelle Flexibilität gepaart mit offensiven Ausführungsstrategien schaffen eigene Märkte. Zur Bewältigung dieser Aufgabe bedarf es eines permanent motivierenden Umfelds – dazu zählen Bereiche für konzentrierte Arbeit ebenso wie Zonen der Entspannung und Kommunikation – spezifische Orte für Ratio und Emotion. Enge Verknüpfungen, ein sich stetig neu generierendes Netz aus Informationsflüssen, vielfältiges verfügbares Wissen – so zeigt sich G DATA dem außen stehenden Betrachter. 

Hier drängt sich das Bild neuronaler Synapsen auf. Diese Assoziation wollen wir als Baustruktur antizipieren. 

Grundriss

So entsteht ein Grundriss mit zwei Häusern: ein viergeschossiges Bürohaus für die „Ratio“ und ein angedockter eingeschossiger Pavillon für die „Emotion“. Terrassen werden auf dessen Dach sowie als Landschafts-Loggia zum Tal im Anschluss an die Restaurantflächen angeboten. Der eingeschossiger Pavillon beinhaltet Academy, Lounge, Bar + Restaurant sowie an den Rändern die Räume des Service-Centers. 

Der Grundriss ist als fließender Raum konzipiert. Nutzflächen und Verkehrswege werden nicht separiert sondern bilden eine Einheit und werden vollständig nutzbar. Auf diese Weise werden Erschließungsflächen aufgewertet. 

Städtebau 

Das viergeschossige Bürohaus wird entlang der Lise-Meitner-Allee aufgerichtet und bildet den Auftakt zum Quartier. Der Pavillon mit seinen eingestellten Baukörpern unterschiedlicher Höhe folgt der Planstraße und öffnet sich im 1.OG in Richtung Tal. An dieser Seite ist er als Belvedere aufgeständert. 

Fassaden

Die Fassaden des Bürohauses werden homogen um den Grundriss herumgeführt. Die geschlossenen Anteile belegen einen Flächenanteil von 50 % bis 60 % der Fassade je nach Ausrichtung. Sie werden mit einer Terracotta-Fassade belegt.  Die transparenten Flächen werden als Klappfenster in eine vertikale Linienstruktur integriert. 

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Wettbewerb

2008

Adresse

Lise-Meitner-Allee 24
44801 Bochum
Deutschland

Bauherr

G DATA Software AG,
Bochum

Fassadendetail

Wettbewerb Volkswohl Bund Versicherungen

Dortmund

Die Volkswohl Bund Versicherungen wollen ihren Erfolg für die Zukunft sichern. Dazu ist ein neues Gebäude mit zeitgemäßen Arbeitsplätzen und Funktionen notwendig. 

Städtebauliches Konzept

Der Blockrand Chemnitzer Straße – Hohe Straße – Südwall wird geschlossen. Die vorhandenen, straßenbegleitenden Sockelgeschosse werden zurückgebaut – das Hochhaus wird freigestellt und über einen angemessenen, vorgelagerten Platz erschlossen. Dieser Platz öffnet den Stadtzugang Hohe Straße in Richtung Innenstadt und verknüpft visuell das Stadtzentrum mit dem angrenzenden Wohnquartier. Es entsteht ein Ort mit vitalen Qualitäten. Der Innenhof wird weitgehend begrünt und von Fahrverkehr freigehalten. 

Entwurfs-/ Architekturkonzept

Das Gebäude wird zentral erschlossen – eine zweigeschossige Eingangshalle ist Ausgangspunkt einer einfachen Orientierung im Gebäude. Von hier sind alle Funktionseinheiten direkt zugänglich – zwei Gebäudeflügel entstehen parallel zum Südwall. Der Hof zwischen diesen Flügeln wird als Wasserfläche hergestellt und ist von der Eingangshalle großzügig einsehbar. 

Material

Das neue Gebäude wird hell! Die Glasflächen sind in Neubau und Bestand raumhoch und wechseln mit Edelstahloberflächen an den geschlossenen Bauteilen. Die Dachflächen der Tiefgarage werden begrünt. Die Fußböden der Eingangshalle sowie der Gastronomie erhalten Natursteinbeläge, die Bürobereiche durchgängig textile Oberböden. Die Skylobby erhält einen Holzfußboden, der als Terrasse in den Dachgarten weitergeführt wird. Wände im Anschluss an die Fassaden werden aus Gipskarton erstellt. Die Innenwände zu den Fluren können in Teilbereichen transparent oder opak ausgebildet bzw. mit Holz belegt werden. 

Konstruktion

Das Tragwerk – Stützen und Flachdecken - wird aus St-Beton errichtet. Die vorhandenen Deckenkonstruktionen des Bestandsgebäudes erhalten eine abgehängte Kühldecke bei einer lichten Raumhöhe von ca. 2.85 m. Der Sitzungsraum wird zweigeschossig geöffnet, so wird die Integration von techn. Infrastruktur für Klimatisierung und Medien problemlos möglich. Das Dach der Gastronomiefläche wird als schrägliegende Betonplatte ausgebildet, die in Teilen begrünt wird. 

Grundsätze der Technischen Ausrüstung

Minimierung des Kühl- und Heizwärmebedarfs, Einhaltung niedriger Betriebskosten, hohe Tageslichtnutzung, hoher thermischer Komfort , Wirtschaftlichkeit. 

Freianlagen

Das Grundstück wird zum erheblichen Teil unterbaut. Das Dach der Tiefgarage wird begrünt und begehbar. Terrassenbereiche vor der Gastronomie werden gepflastert oder mit Holz belegt. Alle Pflanzen sind flach wurzelnd und Flachdachgeeignet – Bäume und Hecken erhalten separate Pflanzelemente. Die Hoffläche zwischen den Gebäuderiegeln wird mit einem Teich abgedeckt. Bambus wird in speziellen Pflanzelementen in die Wasserfläche hineingestellt.

Lageplan
1.-3.Obergeschoss
7.-10-Obergeschoss

Daten

Wettbewerb

2007

Adresse

Südwall 37 - 41
44137 Dortmund

Auslober

VOLKSWOHL BUND Versicherungen, Dortmund

Ansicht
Schnitt
Schnitt

Wettbewerb Topografie des Terrors

Berlin

Topographie des Terrors bezeichnet einen Ort in der Mitte Berlins, heute eine Wunde im Stadtgrundriss. 

Wir verstehen diesen Ort als archäologisches Suchfeld (Archäologie der Geschichte). Wir schlagen deshalb vor, eine Bauform zu verwenden, die temporär sein kann, die künftigen Ausgrabungen folgt und neue Fundstellen in die Baustruktur zu integrieren in der Lage ist : eine planmäßig angelegte Ausgrabungsstätte organisiert als...Matrix_"...System von mathematischen Größen, das in einem Schema von waagerechten Zeilen und senkrechten Spalten zugeordnet ist..."(Brockhaus). 

Ein leicht erkennbares Ordnungssystem überspannt wie ein Netz das gesamte Grundstück. Messpunkte visualisieren als Lichtsystem die Strukturierung des vorgefundenen Geländes. In dieses Netz hinein entwickelt sich die Matrix der TT Berlin. Die angebotene Konstruktion ist in Ihrer Grundidee temporär - Stahl, gut handhabbare Dimensionen, verschraubte Konstruktionen. 

Die Behandlung der Oberflächen im Außenraum folgt der Idee einfacher Spontanvegetation. Sie werden dem freien Zugriff der Natur überlassen. Die Außenausstellung ist als Weg organisiert. Die Ränder werden skulptural behandelt und geschlossen. Es soll kein Zaun im klassischen Sinne errichtet werden sondern eine Stahlskulptur (Uecker: „Nagelbilder“) mit der die Zugänge zum Areal kontrolliert werden. 

Der Besucher kann dieses „offene Haus“ an vielen Stellen betreten und verlassen. Das Programm ist deshalb entlang eines linearen Wegs organisiert, der klimatisch umhüllt ist und dem Besucher eine einfache Orientierung erlaubt. 

Der Martin-Gropius-Bau ist als bedeutendes Bauwerk erhalten und prägt den Ort heute durch seine selbstverständliche Präsenz. Die Proportionalität des neuen Gebäudes ist aus der Fassade des Martin-Gropius-Baus abgeleitet. 

Das gewählte System ist modular aufgebaut. Es ist nicht fertiges Haus, sondern veränderbar und entwicklungsfähig. Es bietet die Möglichkeit zu wachsen, oder auch sich zu bescheiden und zu reduzieren „work in progress“. Die Konstruktion soll maximal reduziert und schlank sein. Die Verbindungselemente Stützen, Träger und Pfetten sind konfektioniert und in Ihrer Verarbeitung und Anwendung einfach. 

Die energetische Konzeption sieht eine schlanke und zugleich nachhaltige Energie- und Technikversorgung vor. Der hochwertige Wärmeschutz erreicht die Reduktion der thermischen Verluste und ermöglicht die Minimierung haustechnisch notwendiger Anlagentechnik. Die natürliche Be-und Entlüftung erfolgt über ein einfaches Abluftsystem, welches im Sommer auch zur Kühlung (Nachtlüftung) verwendet wird. 

Eingeschossigkeit, hoher Vorfertigungsgrad, Minimalanforderungen aus Brandschutz, geringe Tragwerksdimensionen, konfektionierte Tragwerkselemente, der mögliche Verzicht auf vertikale Erschließungskerne und Aufzugsanlagen generieren niedrige Baukosten. Das so eingesparte Budget wird zugunsten zusätzlicher Flächenangebote investiert.

Lageplan

Daten

Wettbewerb

2006

Adresse

Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin

Auslober

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung;
Stiftung Topographie des Terrors

Grundriss
Ansichten
Detail

Wettbewerb Cartoon Corridor

Dalian, China

Der im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft mit Prof. Harald Deilmann (Münster) entwickelte Cartoon Corridor erweitert den Hafen der nordostchinesischen Stadt Dalian um weitläufige Campusflächen und schafft so neue Aufenthaltsqualitäten auf der Halbinsel.

Dalian - eine stetig wachsende Stadt

Durch seinen bereits im 6. Jahrhundert mit Quellen belegten, militärisch wichtigen Hafen, hat die Region schnell an Einfluss als Handelsstadt gewinnen können und wächst bis heute stetig weiter. Um die Identität des Ortes erfahrbar zu machen und in die sich wandelnde Stadtstruktur auch weiterhin zu integrieren, erschließt der Cartoon Corridor den Hafen als „Wasserstadt“ und erweitert das Gebiet um große Flächen für eine Maritime Universität, Hotelflächen für Gäste der Universität und andere Besuchende als auch Ausstellungs- und Konferenzflächen.

In Folge des Ausbaus von langen und vor allem monotonen Verbindungsstraßen zur Erschließung der Halbinsel, galt es, die Aufenthaltsqualität auch wieder für den fußläufigen Verkehr zu stärken.

Städtebaulicher Rahmenplan

Der Wettbewerbsbeitrag greift die vorhandenen und von bestehenden Straßenschluchten gerahmten Sichtachsen des Huangpu Rd auf und entwickelt sie mit einem, den Straßenverlauf begleitenden, „Grünen Band“, dass das Areal beruhigt sowie von der achtspurigen Schnellstraße abschottet. Feinfühlig gesetzte Solitäre legen sich gleich großen Steinen in die neu entstehende „Wasserstadt“. Das so entstehende Schauspiel verschiedener Blickachsen bestärkt die fußläufige Aufenthaltsqualität und gibt Platz für das abwechslungsreiche Campusgelände, dass sich mit langen Brücken zwischen den Baukörpern über die Schnellstraße hinweg erstreckt.

Daten

Wettbewerb

2005

Adresse

Huangpu Rd
116086 Dalian (Ganjingzi District), Liaoning
China

Lageplan
Grundriss
Ansichten

Wettbewerb Ningbo Tower

Ningbo, China

Ningbo - ca. 200 km südlich Shanghai - ist historisch geprägt durch chinesische Tradition, britisches Kolonialprotektorat und aktuelle Öffnung zum politischen Westen. Die städtebaulichen Spuren sind durch das Nebeneinander unterschiedlicher Bautypologien infolge dieser Historie leicht ablesbar.

Unser Bauherr - das bedeutendste privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen für Lehrmittel Chinas und Privatschulbetreiber - benötigt ein neues Headquarter. 10.000 qm Bürofläche und 25.000 m2 Einzelhandelsfläche sollen an der Schnittstelle der kolonialen Stadtkante und zeitgenössischer chinesischer Stadtentwicklung der vergangenen zwanzig Jahre entstehen.

Die Unternehmenskultur stellt traditionelle Werte und natürliche Ressourcen in den Mittelpunkt des eigenen Schaffens - so haben wir ein Gebäude vorgeschlagen, das in seinem Tragwerk rational und seiner Grundrissgliederung flexibel ist. Die Fassade ist ein artifizielles Abbild eines Steins oder Felsen als Bezug zur Unternehmenskultur. Sie wird aus durchgefärbtem Stahlbeton hergestellt und erhält in freiem Rhythmus eingesetzte Kastenfenster.

Erdwärme und Abwärme des Einkaufszentrums in den drei Sockelgeschossen sowie die der Büroebenen bilden im Zusammenhang mit Bauteilaktivierung das energetische Konzept. Auf diese Weise kann eine einschalige Betonhaut mit geringem Gewicht hergestellt werden, deren Anschlusspunkte einfach sind. So werden Ausklappungen mehrgeschossiger Fassadenbereiche aus der regulären Fassadenebene heraus problemlos möglich.

Daten

Wettbewerb

2005

Adresse

315000 Ningbo,
Provinz Zhejiang
China

Auslober

Privat

Ansicht West
Schnitt
Ansicht Süd

Hauptbahnhof Dortmund

Dortmund

Wie könnte ein Bahnhof aussehen, der nicht nur ein Durchgangsort ist, sondern ein Tor zur Stadt?

Dortmund braucht einen neuen Hauptbahnhof. Der bestehende Bahnhof wird täglich von ca. 130.000 Besuchern frequentiert. In seiner bestehenden Form ist er dysfunktional und entspricht nicht den Erfordernissen eines zeitgemäßen Bahnhofgebäudes. Ein neues Gebäude sollte zudem Innenstadt und Nordstadt bequem miteinander verbinden. Hierzu muss als Folge der topografischen Verhältnisse ein Höhenunterschied von ca. 20m überbrückt werden. Die Innenstadt liegt ca. 20m höher als die Nordstadt.

Aus diesem Grund schlagen wir einen Linearbahnhof vor, einen sehr breiten Steg auf der Höhenlage der Innenstadt. Er überquert die Gleisanlagen in einer Höhe von ca. 10m. Von hier aus werden alle Bahnsteige direkt über Treppen, Rollsteige oder Aufzüge erreicht. Handel und Gastronomie sowie Bahn-nahe Dienstleistungen, Wartezonen, Spielflächen und informelle Begegnungsorte werden auf diesem Steg installiert. Die Ponte Vecchio in Florenz könnte als Referenz dienen, allerdings sind diese Flächen hier vollflächig überdacht.

Der Linearbahnhof endet auf einem großzügig dimensionierten Vorplatz an der Nordseite des Bahnhofsareals. Hier entstehen Vis-á-vis Häuser für die Erschließung und vertikale Verteilung, für Arbeiten, Gastronomie, Freizeit, medizinische Dienstleistung und andere Dienstleistungen. Alle neuen Baukörper und Komponenten sind aus geometrischen Grundformen entwickelt. Diese kompakten Gebäude werden zu Auftaktgebäude des anschließenden Stadtquartiers. Sie spielen damit eine wichtige Rolle in der fußläufigen Erschließung des Bahnhofs und der Stadt.

Daten

Adresse

Königswall 14
44137 Dortmund

Lageplan
Detailschema
Südplatz
Nordplatz

Wettbewerb Lu Xun Academy of Fine Arts

Dalian, China

Die Luxun Academy errichtet in Dalian - Nordchina - ihre 9. Dependance. Auf einer Hauptnutzfläche von ca. 250.000 qm entstehen universitäre Einrichtungen, eine Galerie zur öffentlichen Präsentation der studentischen Arbeiten, eine Bibliothek, ein Sportzentrum, ein Einkaufszentrum, ca. 2.500 Appartements für Studenten und ca. 500 Wohnungen für Hochschullehrer. Das Gelände weist einen topografischen Anstieg von ca. 20 m in N/S-Richtung auf und ist zudem durch zwei kegelförmige Hügel durchsetzt. 

Das Konzept greift einen das Gelände durchziehenden Bach auf, dessen Wasserflächen durch kleinere Staustufen ausgedehnt werden. Er wird zum Ideetragenden Symbol - "...das Leben ist ein Fluss - alles fließt..." - an seinen Rändern sammeln sich die einzelnen akademischen Institutionen - wie Treibholz an den Rändern des Stromes. 

Die Nutzungen sind gestaffelt und folgen dem von Süden ansteigenden Gelände - alle Wohngebäude sind aus Komfort- und energetischen Gründen nach Süden orientiert. Die Dächer der Institute sind als "skywalk" begehbar und vermitteln über Brücken zwischen den Wohnbereichen. Die Wohnungen der Lehrer sind in Clustern organisiert - mit Höfen, Treppen und dezentralen Sportplätzen (Basketball). Im Zentrum wird der Bibliotheksturm errichtet - als einziges hohes Gebäude des Ensembles - mit gleichmäßig gelochter Sichtbetonfassade und Ausblicken in die umgebende Landschaft und auf das chinesische Meer. 

Auszeichnungen

2.Preis

Internationaler Einladungswettbewerb

Daten

Wettbewerb

2005

Adresse

19 Sanhao Street
110055 Shenyang
Liaoning, China

Auslober

The International Art Education Exchange Center of Luxun Academy of Fine Arts

Lageplan
Studentenapartments
Schnitt Bibliothek
Schnitt
Schnitt Kunstmuseum
Ansicht

Wettbewerb Stadion Union Berlin

Berlin

UNION BERLIN erhält ein neues Stadion an alter Stelle - ein traditionsreicher Ort, dessen Historie die außergewöhnliche Nähe zwischen Verein und Fans geprägt hat. In der Wuhlheide, zwischen Wuhle und Wald wird seit Jahrzehnten in einer reinen Fußballarena gespielt. Das Charakteristikum räumlicher Nähe zwischen Spielfeld und Tribüne wird im vorliegenden Konzept durch die Geometrie der neuen Konstruktion gesteigert und atmosphärisch hoch verdichtet. 

Aus einem Stadion wird ein Theater - aus dem Spielfeld eine Bühne - aus den Tribünen werden Ränge und Logen mit Flächen für Gastronomie, Merchandising, Infrastruktur etc. 

Das neue Stadion ist hinsichtlich seiner Vermarktungsfähigkeit (Medien/ Werbung) und Drittverwertungsoptionen (Zusatznutzungen) optimiert. 

Alle Zuschauerplätze werden überdacht. Die Überdachung wird durchscheinend ausgebildet, sie ist farbig und wird so zu einem Signal. Die Dachhaut wird als Membran in die Fassadenebene der obersten Galerie verlängert, so dass die Dachhülle in ihrer Außenwirkung als schwebender Leuchtkörper erscheint. 

Die Primärkonstruktion besteht aus präfabrizierten Stahlbetonelementen, das Dachtragwerk aus einem Stahlfachwerk mit V-förmigen Auflagern und hinten liegenden Abspannungen. So bleiben alle Sitzreihen stützenfrei und ohne Sichteinschränkung. Beleuchtung, Beschallung und Entwässerung sind in die Konstruktion integriert. Die zu Werbezwecken verwertbaren Oberflächen sind maximiert und auf die Kamerastandorte optimal abgestimmt. Hierzu zählen die Banden/ Innen-und Außenränder der Dachflächen/ Umfassungsfläche von oberer und unterer Galerie/ VIP-Logen/ die Außenhaut der textilen Fassade (mit wechselnder Leuchtwerbung bespielbar)  etc. Neben den konventionellen Kamerastandorten wird die obere Galerie Hauptstandort für Kameras - optional an jeder Stelle. 

Auszeichnungen

1.Preis

Daten

Wettbewerb

2003

Adresse

An der Wuhlheide 263
12555 Berlin

Auslober

Senat der Stadt Berlin
mit FC Union Berlin