Spreestudios – Platte und Kantine

Berlin

In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts war dieser Ort ein Publikumsmagnet - hier befand sich die städtische Flussbadeanstalt Lichtenberg mit bis zu 17.000 Besuchern täglich. Anfang der 50er Jahre wurde an dieser Stelle die Zollverwaltung der früheren Deutschen Demokratischen Republik – DDR - zur Überwachung der Spree eingerichtet und hatte Bestand bis in die 90er Jahre hinein.

In den folgenden Jahrzehnten (1990 bis heute) wurde das Areal nicht genutzt. Die Natur eroberte sich das Areal zurück – aus dem ehemaligen Freibad wurde ein verwunschenes Naturgrundstück – „nature took over“. Aus der Zeit der Flussbadeanstalt überlebten nur zwei historische Gebäude: das ehemalige Restaurant und das Badewärterhaus. Zwei von ehemals drei Schwimmbecken wurden inzwischen als kleine Marina mit einer Wasserlinie von ca. 200 Metern Länge eingerichtet.

Neben den beiden unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden sind zwei Bauten aus DDR-Zeiten erhalten, die umgenutzt und aufgestockt werden - das ehemalige Dienstgebäude der Zollverwaltung der DDR – „Platte“ - und die zugehörige ehemalige „Kantine“.

Das Gelände ist bisher völlig unverändert. Es liegt an der breitesten Stelle der Spree (ca. 1,3 km) mit außergewöhnlichem Blick zur „Insel der Jugend“ und dem gegenüberliegenden Spreepark und besitzt eine schöne Süd-West Ausrichtung. Zustand und Atmosphäre des Areals liefern ideale Bedingungen als Film- und Fotolocation oder private und öffentliche Veranstaltungen bis 8.000 Personen.

Mit dem Gelände der „Spreestudios“ verwirklichen die „Venturenauten“ ihr erstes Projekt direkt an der Spree, im Ortsteil Rummelsburg, Berlin. Kreative Köpfe, Veranstalter und Freidenker finden perfekte Voraussetzungen für die Einrichtung Ihrer Ateliers, für variable und vor allem originelle Flächen für Ausstellungen und Veranstaltungen. Der Bestand wird respektiert und saniert. Die Dichte wird nicht maximiert. Ergänzend soll in begrenztem Umfang dazu gebaut werden – durch Aufstockungen. Es soll ein Ort der Inspiration entstehen mit weitem Blick über die Spree und auf die Stadt. Ein Ort, der auf sehr entspannte Weise verschiedenen Nutzern auf dem Areal Synergien anbietet. Zwischen allen Studio- und Workshop-Flächen bleibt die Landschaft als verbindendes Element sehr wichtig. Die Freiflächen der ehemaligen Liegewiese sollen großzügig erhalten bleiben und den Charakter des Grundstücks auch zukünftig bestimmen.

Die Bestands-Grundrisse wurden geräumt und zu „open space offices“ umgeformt, das Tragwerk freigestellt, die Oberflächen weitgehend „rough“ erhalten und farbig lasiert. Installationen wurden gebündelt, die Elo-Unterverteilung sichtbar verlegt.

Die Aufstockungen der Bestandsbauten wurde in derselben Sysematik unter Ausnutzung der vorhandenen Lastreserven in Stahl (Stützen+Unterzüge) und Stahlbeton (Decken) ausgeführt.

Kantine

Das eingeschossige ehemalige Kantinen-Gebäude erhält drei Geschosse mit unterschiedlichen Geschosshöhen, die Außenwand wird aus standardisierten Porenbetonelementen in freier Verlegung mit unterschiedlicher Breite, Länge und Dicke hergestellt. Eine besonders preisgünstige Konstruktion, die mit nur 280 €/m2 BGF budgetiert werden kann (Stützen, Unterzüge, Deckenplatten, Fassadenelemente).

Diese industrielle Fassade erhält durch die Anordnung der unterschiedlich dimensionierten Elemente eine starke Plastizität – ähnlich der ursprünglichen, plastisch durchformten Fassadentafeln. Die Stärke dieser Porenbeton-Elemente genügt den Anforderungen der ENeV. Sie ist monolithisch und benötigt keine weitere Wärmedämmung. Die Oberflächen werden zweilagig verputzt und in der Oberflächentextur und -farbigkeit den vorhandenen StBn-Fertigteilen angepasst.

Platte

Das dreigeschossige Verwaltungsgebäude wird um ein doppeltes Dachgeschoss erweitert, dessen Außenwand ebenfalls aus standardisierten Porenbetonelementen auf einer Stahl-Konstruktion errichtet wird. Die Mansarden-Form erinnert an Boote kieloben. Die Eindeckung aus gebrannten, flachen Ziegeln erscheint wie Schuppen eines Reptils. Die Dachfläche ist insgesamt begehbar und erweitert den Freibereich der Spreestudios.

Awards

Iconic Award

2020

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 3.Obergeschoss
Schnitt Platte

Daten

Fertigstellung

Platte 08.2019
Kantine 02.2020

Adresse

Köpenicker Chaussee 3 a+b
10317 Berlin

Bauherr

Platte: Realace / Sendlinger+Conrads GbR
Kantine: Axel Schukies, Berlin

Partner

Brandschutz:
BBIG Berliner Brandschutz Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin
Tragwerk / ENEV / Bauakustik:
IB Bauwesen Horn GmbH, Leipzig
TGA: 
Janowski & Co Beratende Ingenieure GmbH, Berlin

Detail Dach
Detail Fassade

Mühlengrundquartier

Berlin

Der „Mühlengrund“ in Neu-Hohenschönhausen ist ein beliebtes und noch erschwingliches Wohnviertel, umgeben von großformatigen urbanen Strukturen am nördlichen Berliner Stadtrand. In den vergangenen Jahren sind hier jedoch mehr und mehr infrastrukturelle Defizite offensichtlich geworden. Es fehlte ein „Kiez-Zentrum“ und es herrscht Ärztemangel. Um der weiter steigenden Nachfrage nach Wohnraum in Berlin und zugleich den Bedürfnissen der Anwohner gerecht zu werden, die schon lange Zeit hier leben, wurden vor einigen Jahren die Grundstückflächen einer ehemaligen Kaufhalle und zweier unrentabler Neubauten aus den 1990er Jahren zum Abbruch freigegeben. Die günstige Verkehrsanbindung mit Tram-Haltestelle, ein sehr schöner Baumbestand und ein schon bestehender Quartiersplatz mit einer bemerkenswerten Brunnenskulptur lieferten die Kulisse für eine Quartiersentwicklung mit drei Gebäuden rund um diesen lebendigen Außenraum. 

Gebäude

Die freien Grundrissebenen der Häuser sind mit einer Vielzahl unterschiedlicher Wohnungstypen bespielt – Apartments mit Außenzugang durch einen Privatgarten, Single-Wohnungen und Geschosswohnungen mit unterschiedlicher Zimmerzahl bis zu Großraumwohnungen für fünf oder mehr Personen. Die Innenhöfe sind privat, reserviert für die Hausgemeinschaft und deren Gäste - mit Kinderspielplätzen, Bäumen und Bänken zum gemeinsamen Aufenthalt. Die Erschließungssysteme sind in Abhängigkeit von Gebäudeorientierung, EG-Nutzung und optimierten Rettungswegen differenziert entwickelt. Die Dachflächen sind extensiv begrünt oder mit PV-Anlagen für Mieterstrom belegt. Der ruhende Verkehr wird in den Untergeschossen von Haus 1 und 3 organisiert, ebenso wie ein relevanter Teil der Fahrradstellplätze, die Gebäudetechnik und Abstellräume für Miete.

Konstruktion

Die drei Gebäude unterschiedlicher Höhe und Geschossigkeit – VI- VIII - wurden als 3 freistehende Volumen in Holzbetonhybrid-Bauweise entwickelt:
Das Tragwerk der Gebäude bildet jeweils ein einfaches Skelett aus Stahlbeton-Stützen mit Halbfertigteil-Flachdecken. Auf diese Weise entsteht ein „plan libre“, ein freier Grundriss mit Optionen für unterschiedliche Nutzungen und Aufteilungen: Handel und anderes Gewerbe im EG, das Gesundheitszentrum und Büros im 1. OG als „Dienstleistungs-Horizont“, darüber dann die Wohnetagen mit einem vielfältigen Wohnungsmix.

Fassade

Die Gebäudehülle bilden vorgehängte geschosshohe Wandelemente in Holzrahmenbauweise. Die Elemente wurden werksseitig komplett vormontiert, ausgedämmt und mit hinterlüfteten Holz-oder Metallfassaden beplankt.
Das Material der Außenhaut wechselt von Haus zu Haus oder teilweise auch von Gebäudeseite zu Gebäudeseite. So entsteht ein spannungsvolles Wechselspiel aus vorvergrauten Holz- und weißen Trapezblechansichten. Die ebenfalls komplett vorgefertigten Stahlbalkone durchstoßen die Holzfassaden in scheinbar zufälligem Rhythmus. Zusammen mit dem freien Wechselspiel der unterschiedlich großen Fenster entsteht so ein spannungsvolles Fassadenbild.

Grundriss H2 Regelgeschoss
Lageplan
Grundriss H3 Erdgeschoss
Grundriss H3 1.OG

Daten

Fertigstellung

1. BA (Haus 3) 08.2020
2. BA (Haus 1+2) 06.2022

Adresse

Haus 1: Rotkamp 2-4
Haus 2: Rotkamp 6
Haus 3: Rüdickenstr. 33
13053 Berlin

Bauherr

HOWOGE
Wohnungsbaugesellschaft mbH
Ferdinand-Schultze-Str. 71
13055 Berlin

Partner

Brandschutz:
ISB Hahn Ingenieurbüro, Berlin
Tragwerk:
IB Bauwesen Horn, Leipzig
Bauphysik:
CAPE - climate architecture physics energy, Esslingen
TGA:
Janowski Ingenieure GmbH, Berlin

Ansicht H3
Schnitt H3
Detail Fassade
Detail Fassade

Hafenküche

Berlin

Die Hafenküche an der Spree ist klein - aber infrastrukturell nicht unbedeutend: als Kantine für Nachbarn und umliegende Unternehmen, für Gastlieger in der Marina nebenan, für das Catering der Salonschiffe und als Biergarten für den Sundowner. Die baufällige Substanz wurde erweitert, mit unkonventionellem Habitus direkt am Wasser und schönem Blick über die Spree.

Die baulichen Reste stammen aus den frühen Jahren der DDR und von davor. Sie wurden konstruktiv gesichert – nicht abgebrochen – und energetisch saniert. Mit wenigen Eingriffen wurde die Identität des Ortes transformiert und nicht eliminiert. Der industrielle Habitus wurde unterstrichen durch Interventionen mit leichten Stahl- und Holzkonstruktionen. Werfttore die sich vollständig öffnen lassen, ermöglichen den Gästen an jeder Stelle das ungehinderte Pendeln zwischen Biergarten, Hafenkante und Restaurant.

Die neuen Bauteile wurden mit maximalem Vorfertigungsgrad in kurzer Zeit eingebaut und dies mit großer Präzision und einem hohen Maß an Wirtschaftlichkeit. Holz als Tragwerk reduziert die unvermeidliche Wärmebrücke auf ein beherrschbares Maß und setzt die Architektursprache am Ort fort. Das neue Dach kragt über die gesamte Fassade und bildet so einen dauerhaften und konstruktiven Witterungsschutz. Die Konstruktionen sind verschraubt und können bei Bedarf mit geringem Aufwand demontiert und wiederverwendet werden. Das Zentrum des Innenraums ist eine offene Küche, um die sich alle weiteren Funktionen gruppieren.

Lageplan
Querschnitt
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Fertigstellung

2021

Adresse

Zur alten Flussbadeanstalt 5
10317 Berlin

Bauherr

Hafen + Hof Grundbesitz GmbH + Co. KG

Partner

Tragwerk:
IB Horn GmbH, Leipzig
Innenarchitektur - Lichtplanung - Akustik: Hülle & Fülle, Berlin

Hafenhaus

Berlin

Das Areal der Hafen und Hof GmbH & Co. KG hat eine Vielzahl verschiedener Nutzer. Neben diversen Busbetreibern findet sich auf dem Gelände auch eine Marina mit Betreibern von Bootsvermietungen und ein Restaurant. Um das Angebot auf dem Gelände zu erweitern und der Nachfrage gerecht zu werden, wird ein neuer Baustein in diesem Ensemble geplant.

Zukünftig sollen im neuen Gebäude „Hafenhaus“ weitere gastronomische Angebote, Flächen für eine Boardinghouse Nutzung, Büroflächen und Flächen für den Hafenbetrieb bereitgestellt werden. Ziel ist eine Aufwertung des Standortes als Ganzes zu schaffen und die Bedürfnisse der aktuellen Nutzer nach mehr Platz zu decken. Das Erdgeschoss wird in großen Teilen als Luftgeschoss geplant. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der Busbetrieb auf dem Gelände uneingeschränkt fortgesetzt werden kann.

In den Obergeschossen sind 19 Einheiten als Boardinghouse in verschiedenen Größen geplant. Das Boardinghouse ist ein Beherbergungsbetrieb, der auf Gäste mit längeren Aufenthalten ausgelegt ist. Eine Besonderheit bilden die Einheiten vor Kopf zur Wasserseite. Hier ist im ersten und zweiten Obergeschoss ein neues gastronomisches Konzept geplant. Der über beide Geschosse geöffnete Raum soll zukünftig als exklusives Restaurant in wohnzimmerähnlicher Atmosphäre betrieben werden.

Das Dachgeschoss ist als Gastronomie- und Eventfläche geplant. Besonders an Wochenenden, wenn der Busbetrieb auf dem Gelände weitestgehend stillsteht, nutzen viele Berliner bereits jetzt das gastronomische Angebot auf dem Areal. Die Dachterrasse soll dieses Angebot sowohl flächenmäßig und inhaltlich erweitern. Neben der Gastronomie ist auch ein Pool auf dem Dach geplant.

Das Gebäude wird als Stahlbetonskelettbau realisiert. Einzig der Kern an der nord-westlichen Seite des Gebäudes wird massiv ausgeführt. Leichte Trennwände werden in Trockenbauweise hergestellt.

Eine umfassende Umgestaltung der Wasserkante ist geplant um die Atmosphäre auf dem Grundstück positiv zu beeinflussen. Das Grundstück ist bereits erschlossen und der Neubau wird an die bestehende Infrastruktur angeschlossen.

Die Wärmebereitstellung erfolgt über ein Blockheizkraftwerk. Dieses soll zukünftig nicht nur den Neubau, sondern auch die bestehende Gastronomie „Hafenküche“ versorgen.

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 4.Obergeschoss
Grundriss 2.Obergeschoss
Grundriss Dachgeschoss

Daten

Fertigstellung

In Planung

Adresse

Zur alten Flussbadeanstalt 5
10317 Berlin

Partner

Innenarchitektur: bueroZ, Stuttgart
Statik/Bauphysik: IB Horn GmbH, Leipzig
Lichtplanung: PS-LAB, Berlin

-

TGA-Planer: Phönix Sonnenwärme AG, Berlin
Brandschutz: brandschutz+, Berlin

Ansicht Nord
Ansicht West
Ansicht Süd

F40 – Geschäftshaus an der Friedrichstraße

Berlin

In der südlichen Friedrichvorstadt befindet sich die Liegenschaft Friedrichstrasse 40. Ein Ort, der wie seine Umgebung über Jahre kulturell durchsetzt - von  Literaten und Künstlern bewohnt war. Die Grundstücksfläche war zunächst mit einem zweigeschossigen Wohnhaus und später mehrgeschossig, hoch verdichtet mit Vor- und Hintergebäude dicht besetzt. Hier wohnten die Brüder Skadamowski, die als Erfinder der 3D Brille aber auch der Kinematografie in Deutschland gelten. Die kulturelle Prägung, das nördlich – zwischen Koch- und Leipziger Strasse – angrenzende Quartier der Kurzweiligkeit sowie die Einkaufsmeile Friedrichstrasse jenseits der Leipziger sorgten in der Vergangenheit für hohe Besucherfrequenzen. Der ehemalige Grenzkontrollpunkt „Checkpoint Charlie“ markiert heute historische Ereignisse. Er ist nicht weit entfernt und von der Friedrichstrasse 40 gut sichtbar. 

Das neue Haus schließt die letzte Lücke im Straßenbild. 

Die Friedrichstrasse hat hier eine deutlich urbane Charakteristik, die Hoffläche ähnelt einem großen Garten. So werden wir die Flächen der sieben Obergeschosse raumgreifend, so tief wie möglich in das Grundstück hineinführen. Sie werden als offene Grundrisse variabel in der Nutzung sein. Die Fassade zur Friedrichstrasse wird technisch präzise formuliert, vollkommen transparent mit vertikalen Glaslamellen zum Schutz gegen Aufheizung und zweigeschossigen Erkern, die das Haus mit der Umgebung verknüpfen – eine städtische Aussage. Die Gartenfassade ist anders -  ebenfalls präzise aber mit Schiebetüren, raumhoch, für große Öffnungen, aus denen man sich hinauslehnen kann. Der Sonnenschutz wird aus textilem Material „geflochten“. Im Innenraum treffen Glas, Holz und Textil aufeinander – hier werden Stadt und Garten miteinander verwoben. Die bildhafte Interpretation des Ortes durch Antje Schiffers begleitet den Weg durch die öffentlichen Bereiche des Hauses. Nachhaltigkeit in Konstruktion und Technik sowie der Medienversorgung sind bereits mit dem Gütesiegel GOLD durch die DGNB vorzertifiziert.

Auszeichnungen

Vorzertifizierung DGNB Gold

2009

Label "best architects 12"

2011

Iconic Awards

2013

Der Deutsche Lichtdesign-Preis

2013
Außenbeleuchtung und Anstrahlung

Ansicht Friedrichstraße
Ansicht Hof

Daten

Fertigstellung

2011

Adresse

Friedrichstraße 40
10969 Berlin

Bauherr

ANH Hausbesitz GmbH & Co. Kommanditgesellschaft

Partner

Lichtplanung:
Kardorff Ingenieure Lichtplanung GmbH, Berlin
Freianlagenplanung:
Kamel Louafi Landschaftsarchitekten, Berlin
Fotos:
Jan Bitter, Berlin

Grundriss 3. Obergeschoss
Grundriss 6. Obergeschoss

Airporthotel Berlin

Berlin

An der Alexander-Meissner-Strasse entsteht ein neues Geschäftszentrum mit Hotel - die Markierung eines künftigen Business-Parks - der begleitend zum neuen Airport Berlin Brandenburg Willy Brandt.

Das Haus ist Auftakt des Airport-Business-Parks. Künftige Nutzer und Nachbarschaft sind zu Beginn unbekannt – das Grundstück ist ein unbebautes Feld. Der Weg zur Form führt deshalb über nachhaltige footprints: ökologisch, ökonomisch, sozial und kulturell. Zu relevanten Größen werden dabei: städtebauliche Konturen, Kompaktheit (optimales A/V-Verhältnis), ein effizientes Energiekonzept, funktionale Anforderungen der Nutzer, Herstellungsprozesse, Materialeinsatz und Materialfluss, Life-Cycle-Betrachtungen, Finanzierungsstrategien, Budgetlimits usw. Wir nennen diesen Prozess: „Sudoku-Strategie“ (Try & Error). Zur Form-Findung dienen Grundgeometrien - Würfel, Quader, Scheiben, Linien, Punkte. Sie können in freier Ordnung organisiert werden, in Länge, Breite und (Geschoss-) Höhe variieren und den Spezifika der Nutzungen folgen, die nach und nach gefunden werden. So entsteht ein systematisches Konvolut aufeinander abgestimmter Formen und Flächen, das sinnfällig organisiert eine am Ende des Prozesses eindeutige Konfiguration abbildet.

Es entsteht ein Haus mit den gerade erforderlichen Volumen und Oberflächen. Das Tragsystem bilden vorgefertigte Stützen und Deckenplatten. Wie das „Domino-Haus“ (Le Corbusier) sind alle Grundrisse vollständig variabel – der Ausbau ist temporär und kann jederzeit den Erfordernissen angepasst werden. Alle Schächte stehen senkrecht zur Fassade. Die so angeordneten Schächte und die horizontal verlaufenden Fensterbänder der Fassade  ermöglichen so die uneingeschränkte Umnutzung zur Drittverwendung - z.B. als Bürogebäude.

Fassade

Der Realisierung geht ein fast dreijähriger Planungsprozess voraus bis ein Bauantrag gestellt werden kann. Zunächst trifft der Bauherr eine Investitionsentscheidung für diesen Standort auf Grund seiner Nähe zum künftigen Hauptstadtflughafen. Ein städtebauliches Konzept oder ein Bebauungsplan bestehen noch nicht. Ein Wettbewerb wird durchgeführt und zur Grundlage des Bebauungsplans. Zeitgleich werden Nutzer gesucht. Varianten über künftige Baustrukturen werden entwickelt, angepasst und verworfen.

Schnell wird klar, das Gebäude wird extrem variabel sein müssen. Die Nutzungen werden möglicherweise häufig wechseln. Damit wird der Planungsprozess an sich zum erfolgskritischen Kriterium: eine Strategie wird erforderlich – wandlungsfähig und doch eindeutig in der Haltung. Zur Bestimmung der endgültigen Erscheinung müssen also andere Parameter betrachtet werden. So haben wir zunächst unterschiedliche Phänomene untersucht: Markierungen am Himmel (Linien, Wolkenlöcher, Durchblicke), global + regional (Optionen des Fliegens), Anflug + Abflug (das Spiel mit den Maßstab), naturräumliche Besonderheiten (Naturschutzgebiet, Birkenwald in der Nachbarschaft), technische Innovationen (Entwicklungsdynamik Luftfahrttechnologie).

Nun werden Fassadenstrukturen erforscht – monolithisch, elementiert, collagiert (Glas + Beton), Strukturen, Farben, Spiegelungen etc. Die Entscheidung fällt zu Gunsten einer horizontalen Gliederung, die die Fensterbänder synchronisiert um den Betrachter zu irritieren. Prozesshafte Planung benötigt ein anpassungsfähiges Fassadenkonzept - ihre tatsächliche Erscheinung erhalten die zuvor beschriebenen Grundgeometrien durch einen zusammenfassenden Oberflächen-Layer:  ein Overall aus Stahlpaneelen mit definiertem, zusammenfassenden Farbcode. Das System ist modular und anpassungsfähig in Planung + Bau und schafft durch die Farbigkeit eine baukörperliche Identität, es ist robust, reversibel und preisgünstig.

Bauphysik, Konstruktion, Herstellungs- und Instandhaltungskosten der Fassade

Das gewählte System ist modular und damit variabel während des Planungs-+ Bauprozesses. Stahl besitzt große Robustheit gegen mechanische Beanspruchung und ist auf Grund seiner Materialeigenschaften nicht brennbar (vereinfachter Brandschutz). Er bietet auf Grund seiner Masse einen guten Schutz gegen sommerliche Überhitzung, einen erhöhten Schallschutz (Hotelnutzung) und erlaubt große Stützweiten der Fassadenelemente mit einem minimalen Anteil UK-Befestigungspunkten. Die UK basiert auf einer multifunktionellen Systemleiste mit verdeckter Befestigung, die eine zwängungsfreie und einfache Steckmontage erlaubt. Es entstehen vorgehängt, hinterlüftete  und dauerhaft ebene Fassaden. Temperatureinfluss + Bautoleranzen werden spannungsfrei abgebaut.

Die große Stützweite der Fassadenelemente und die minimierte UK (Reduzierung der Ankerpunkte) führen zu einer Verminderung von Wärmebrücken. UK und große Spannweiten der Paneele ermöglichen verkürzte Montagezeiten und so geringere Montagekosten. Die minimierte Anzahl von Befestigungspunkten reduziert den Wärmeabfluss, die Oberflächenbeschichtung macht Reinigungs- oder Instandhaltungsanstriche dauerhaft obsolet. So entsteht aus System und Fassadenprodukt eine Fassade mit großer Wirtschaftlichkeit, deren Kostenanteil je qm BGF nur unwesentlich über dem von Wärmedämmverbundsystemen liegt. Die Oberflächen des Rohstahls werden durch eine Zink-Magnesium-Legierung langlebig veredelt. Das gesamte Fassadensystem ist zu 100 % recyclingfähig + dauerhaft ebenen Fassadenflächen.

Farbkonzept

Was wir sehen ist nicht die Hülle als Fassade eines Hauses, sondern das „Bild“ einer Fassade – eine abstrakte Komposition, mit der sich das Haus einer eindeutigen Zuordnung (Gebäudetyp + Nutzung) entzieht und statt dessen den Passanten irritiert und zu einem eigenen Abstraktionsprozess auffordert. Die angebotene Farbkarte des Herstellers schien uns nicht ausreichend, dieses Ziel zu erreichen. Deshalb wurden zusätzliche Farben (Sonderfarben) erforderlich, die wir aus unserer Codierung abgeleitet haben. Die Farbbeschichtung („matt“) ist durch ihre Oberflächenstruktur nahezu selbstreinigend, UV-stabil, reflexionsfrei und bei allen Witterungsverhältnissen farbintensiv und unterstreicht besonders den Abstraktionsgrad. Die Kooperation mit Thyssen-Krupp war zu jeder Zeit unkompliziert, unterstützend und interessiert – auch zu einem Zeitpunkt, als das System neu und die Kosten noch nicht offiziell kalkulierbar waren.

Ansichten
Ansicht

Daten

Fertigstellung

2012

Adresse

Alexander-Meissner-Strasse 1
12526 Berlin

Bauherr

ANH Grundbesitz GmbH

Partner

Tragwerk:
SKP Ingenieure Gmbh
Landschaftsplanung:
Kamel Louafi, Berlin
Haustechnik:
W33, Berlin
Innenarchitektur: 
studio aisslinger, Berlin
Fotos:
Jan Bitter, Berlin

Grundriss 1. Obergeschoss

Erweiterung Multifunktionsraum

Berlin

Bei dem aufzustockenden Bestandsgebäude handelt es sich um eine Servicehalle für den Busbetrieb mit Büros. Diese Nutzungseinheiten werden in einer Aufstockung auf das bestehende Dach um einen Multifunktionsraum für Teambesprechungen, Workshops und Büronutzung erweitert. Eine zusätzliche Teeküche dient der Bewirtung.

Die Bestandskonstruktion der Decke über OG2 wurde als „Dach“ bemessen und ausgeführt. Die Tragfähigkeit der Konstruktion ist für die zukünftige Nutzung mit Verkehrslasten nicht ausreichend. Aus diesem Grund wird die Konstruktion verstärkt. Stahlträger und vorgespannte StBn-Deckenelemente gemäß statischem Nachweis bilden die neue Deckenebene. Die Dachkonstruktion des zusätzlichen Geschosses wird als Mischkonstruktion aus Holz (Furnier-Schichtholz) in Längsrichtung und Stahl (HEB) in Querrichtung gem. stat. Nachweis errichtet. Stützen werden als X-/V-Elemente auf den bestehenden Tragachsen positioniert.

Die Fassaden werden elementiert ausgeführt – die N/O-Fassade als geschlossene Holz-/Metallfassade, alle anderen Fassaden aus Glas-Schiebetüren. 

Lageplan
Grundriss
Ansichten

Daten

Fertigstellung

2017

Adresse

Zur Alten Flussbadeanstalt 5
10317 Berlin

Bauherr

Hafen + Hof Grundbesitz GmbH + Co. KG

Partner

Brandschutz:
Neumann Krex + Partner, Niestetal
Statik / Bauphysik:
Ingenieurbüro Bauwesen Horn GmbH, Leipzig
TGA:
Janowski & Co Beratende Ingenieure GmbH, Berlin

Fassadendetail

Städtebauliche Verdichtungsstudie Nordhafenquartier

Berlin

Das vordringlichste Ziel der städtebaulichen Verdichtungsstudie für das Nordhafenquartier ist es, das Grundstück als Teil einer künftigen Lebenswelt in der neuen Europacity zu entwickeln. Der Europaplatz ist für uns ein städtischer Campus – Treffpunkt für Bewohnende und alle, die hier arbeiten.

Darüber hinaus, diskutiert die Studie die Überlagerung privater und öffentlich zugänglicher Nutzungen, in Teilen auch innerhalb des Gebäudes, sowie die Möglichkeiten ressourcenschonender Maßnahmen für Beheizung und Kühlung an diesem speziellen Standort.

Ein neuer Stadtteil entsteht

Auf der innerstädtischen Brache, die bisher in weiten Teilen nicht oder nur rudimentär genutzt wurde, wird perspektivisch ein belebter Stadtteil mit unmittelbarem Bezug zum Berliner Hauptbahnhof entstehen. Trotz guter Anbindung an das Verkehrsnetz, muss das Grundstück dennoch als Insel verstanden und gedacht werden, da es durch verschiedene räumliche Barrieren von den umliegenden Stadtteilen getrennt wird. Zum Wedding behindern weit ausgreifende Gleisanlagen einen direkten Kontakt, nach Mitte bildet der Spreekanal eine natürliche Grenze. Neue Brückenverbindungen werden dieser Besonderheit entgegen wirken, sie aber nicht aufheben können. Umso bedeutender wird für den neuen Stadtteil dessen eigene urbane Identität. Der neu enstehende Stadtplatz als Herzstück des neuen Quartiers wird zur Adresse, die inneren Freiflächen zum Privatgarten.

Konstruktion und Nachhaltigkeit

Komplexität und Vielzahl technischer Systeme sollen auf ein notwendiges Minimum reduziert bleiben. Dazu werden die massiven Bauteile aktiviert und mit kühler Nachtluft umspült, so dass die nachts gespeicherte Kühle die im Tagesverlauf entstehenden inneren Wärmelasten auf natürliche Weise kompensiert. Erdkanäle und – sofern möglich – Verdunstungskühle aus dem Spreekanal sorgen für die erforderliche Kaltluft. Die Zirkulation durch das Gebäude hindurch initiiert ein „Kamin“ (Treppenturm), der über die Attikakante des Gebäudes hinaus geführt wird.

Lageplan
Einsatz im Städtebaulichen Kontext
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Fertigstellung

2013

Adresse

Heidestraße
10557 Berlin
Deutschland

Bauherr

CA Immo, Berlin

Ansicht West | Fassadenstruktur
Ansicht Detail | Fassadenstruktur
Schnitt | Fassade
Querschnitt | Kühlungsstrategie
Grundriss 10. Obergeschoss
Ansicht Süd | Fassadenstruktur

Wettbewerb Urbanes Zentrum

Berlin

Das Projekt Urbanes Zentrum Neu-Hohenschönhausen soll gemäß den Grundprinzipien von ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit entwickelt werden, ein neuer Hotspot urbaner Biodiversität, ein grüner Knotenpunkt im ökologischen System der Metropole. Eine kommunal gesteuerte Stadtentwicklung auf Basis von öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften kann den Negativeffekten der Spekulation und Gentrifizierung vorbeugen. Die Planung implementiert verschiedene Maßstäbe von Grün, um die soziale und ökologische Qualität des städtischen Kontexts radikal zu verbessern. Durch die Kombination von naturbasierten Lösungen, mit Hilfe innovativer und nachhaltiger Techno-logien, entstehen neue qualitative, räumliche und wohnliche Standards. Ziel ist die Schaffung eines modernen und leben-digen neuen Stadtkiezes. Die Falkenberger Chaussee wird mittelfristig im Zusammenhang mit der Verkehrswende und Elektromotorisierung als eine lebendige Grünachse neu gedacht.

Das zur Verfügung stehende Grundstück mit ca. 6 Hektar Grundfläche wird in drei Baufelder aufgeteilt: Baufeld 1 entlang der Falkenberger Chaussee: Eine große Eingangspergola mit einer Markthalle bildet den Auftakt und stellt eine Verbindung mit dem benachbarten Einkaufszentrum herstellt. Das Wohnen und Arbeiten wird in einem großen modularen und hybriden Stadtregal in zwei Abschnitten untergebracht. Mit seiner perfekten Südwest Ausrichtung und den begrünten Terrassen erfüllt es den Wunsch der Menschen nach Natur-kontakt und nach ausreichend großen Freiraum mit Privatsphäre. Alle Infrastruktureinrichtungen des neuen Quartiers, kleine Läden, Bücherei, Theater, Familienzentrum, und eine oberirdischer Quartiersgarage für 200 PKW werden im Stadtregal integriert. Ein begrüntes Hochhaus bildet die Signatur.

Baufeld 2 westlich des Kinos: Der Berliner Wohnblock wird neu gedacht, diagonal und modular, mit vielfältigem Wohnungsmix, möglichst Duplexwohnungen, im EG und 1.OG integrierte Stadthäuser mit direktem Zugang, abgeschlossener und begrünter Innenhof, Kleingärten im Hof und auf dem Dach.

Baufeld 3 östlich des Kinos: Hier ist ein Genossenschaftliches Quartier vorgesehen mit Partizipatorischem Planungsmodell u.a. für alternative und gemeinschaftliche Lebens- und Arbeitsformen,30% Clusterwohnungen + Gewerbe/Kreativwerkstätten + ein öffentlicher und grüner Hofraum für Aktivitäten der Gemeinschaft im Freien.

Es wird eine komplette CO2 neutrale Holzstadt mit Modellcharakter vor-geschlagen. Mit Holz vom Städtebau bis zum Ausführungsdetail erhält der neue Stadtkiez auch seine eigene ästhetische Identität. Die Schaffung von vertikalen und horizontalen Grünflächen trägt zu dem Charakter bei. Modularität und Flexibilität der Bauelemente in Verbindung mit einfachen und robusten Strukturen, sollen die Langlebigkeit und eine fortwährende Nutzungsdurchmischung befördern.

Die Schnittstelle zwischen Wohnen und Stadt sind neben den Erdgeschoss- und Erschließungszonen auch Laubengänge und Treppenwege. Es soll mit vielfältigen Nutzungen und Gemeinschaftsangeboten lebendige Räume geschaffen werden. Höfe und kleine intime Plätze bieten dörfliche Geborgenheit, aber auch die Möglichkeit zur Vernetzung, neue urbane Hotspots.

ÖKOLOGIE

Der Einsatz modernster Bewässerungs- und Regenwassersammelsysteme und die Auswahl heimischer Pflanzen – mit hoher CO2-Speicherkapazität, Entfernung von Luftschadstoffen und Anziehungs-kraft für bestäubende Insekten – gehören zu den Kernpunkten des Projektes, für eine Steigerung des Komforts in den Gebäuden und des Wohlbefindens der Gemeinschaft. Im neuen Quartier soll es ein autoreduziertes Wohnen geben. Die zentrale Quartiersstraße wird verkehrsberuhigt und als Active Street ausgebildet.

Gemäß dem ökologischen Ansatz wird die Falkenberger Chaussee mit neuen Baumreihen zusätzlich intensiv begrünt und beruhigt. Entlang der Bahngleise in der grünen Böschung entsteht ein kommunaler Sportpark mit überdachten Sportfeldern unter der Bahnüberführung. Auf der Südseite der Falkenberger Chaussee ist ein neuer attraktiver Bahnhof mit integriertem Mobility Hub (Carsharing, E-Bike Station, Fahrradparkhaus), in der Form eines sich über die Gleise faltenden großen Daches, geplant.

Daten

Wettbewerb

2021

Adresse

Falkenberger Chaussee
13057 Berlin

Auslober

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

Partner

Landschaftsarchitektur: Hannes Hörr, Stuttgart

F209

Berlin

Das Geschäftshaus und ehemalige Hotel „Pariser Hof“ wurde 1907 an der Ecke Friedrichstraße-Kochstraße im heutigen Bezirk Kreuzberg vom Architekten Ludwig Engel errichtet. Das Gebäude zeichnet sich durch seine auffällig reich verzierte, dekorative Jugendstilfassade und dem betonten runden Eckrisalit aus. Das Gebäude blieb im zweiten Weltkrieg größtenteils unzerstört, lediglich der markante Eckturm über dem Risalit und eine große Tonnengaube mit Steineinfassung fielen offensichtlich einem Dachbrand zum Opfer.

Die plötzliche Randlage des Grundstücks, aufgrund der Teilung der Stadt am sogenannten Checkpoint Charlie führte nach dem Krieg zu einer maßgeblichen Umgestaltung der Erdgeschossfassade für eine Kinonutzung. Dabei wurden die hohen und breiten Schaufenster zum größten Teil zugemauert und ein umlaufend auskragendes Vordach angebracht. In dem erneuerten Dachstuhl wurden zudem eckige, verblechte Gauben eingebaut.

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz als Einzeldenkmal und soll ab Winter 2023 bis zum Sommer 2024 grundlegend für die weitere Gewerbe- und Büronutzung saniert werden.

Die geplante Generalsanierung umfasst im Wesentlichen einen Rückbau der geschlossenen Kinofront und des Vordaches im Erdgeschoss, die Überarbeitung aller Büroetagen mit neuen Trennwänden und Sanitärkernen, sowie einer neuen Haustechnik. Außerdem wird das Dach, sowohl konstruktiv, als auch in seinem Erscheinungsbild und Charakter, mit einem durchgehenden, in der Dachschräge verlaufenden, Fensterband und einer Blechhaut erneuert.

Die vorhandene ornamentierte Sandsteinfassade wird gesäubert und nur wo technisch notwendig originalgetreu repariert. Im Bereich des Erdgeschosses (infolge des Kinoumbaus) sind behutsame Ergänzungen im Bereich der Stützen vorgesehen.

Entsprechend der zurückhaltenden Neugestaltung und Fortschreibung des historischen Denkmalbestands an der Fassade ist auch eine gleichermaßen nachhaltige und ökologisch verantwortliche Neukonzeption im Inneren geplant. Soweit möglich wird die Substanz erhalten bzw. sinnvoll ertüchtigt. Das gilt insbesondere für die Kastenfenster, die historischen Treppen, den Aufzugsschacht, den Lichtschacht und die Decken. Hinsichtlich der neuen Haustechnik gelten die gleichen Grundsätze: Soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Daher wird ein Minimum an Anlagentechnik für Heizung, Kühlung und Lüftung eingebaut. Überall öffenbare Fenster in Verbindung mit außenliegendem Sonnenschutz ermöglichen eine Minimierung der technischen Mittel und eine nachhaltige Nutzung.   

Daten

Fertigstellung

LP 4

Adresse

Friedrichstrasse 209
10169 Berlin

Bauherr

MALTESER STIFTUNG
Ingrid Daberkow Stiftung
Erna-Scheffler-Straße 2
51103 Köln

Ansicht Kochstraße
Grunriss 3.Obergeschoss
Grundriss Erdgeschoss