Umnutzung ehemaliges RAG-Hochhaus

Dortmund

Ein Ort zum Leben und Erleben sein

Das Zusammenwirken von Arbeiten und Wohnen fördert die Vitalität in jeder Innenstadt.

Das Leben verlagerte sich in die Außenbezirke der Städte, in denen im Gegensatz zur Innenstadt, großzügige Grünflächen in der Nähe zur Verfügung stehen und die Arbeitsstätte gleichzeitig durch die Nutzung des Autos einfach erreichbar ist. Daher verloren die Innenstädte große Teile ihre Einwohner und wurden mit Arbeits- und Einzelhandelsflächen gefüllt. Leben und Arbeiten waren getrennt.

Die Digitalisierung der Arbeitsplätze löst diese traditionelle Struktur auf. Man kann von überall arbeiten, wodurch die Bedeutung des traditionellen Bürogebäudes an Bedeutung verliert. Die Arbeitswelten werden flexibler und standortungebunden, erfordern aber gleichzeitig ein attraktives Angebot an Freizeitaktivitäten. Neue Mobilitätskonzepte ermöglichen immer mehr den Verzicht auf die Investition in einen privaten PKW.

Die Umnutzung des ehemaliges RAG-Hochhauses in ein Wohngebäude begegnet diesen Veränderungen, die sowohl die Städte als auch ihre Bürger betreffen, indem eine Lösung für beide gefunden wird.

A. Verortung

Das Gebäude befindet sich in einer privilegierten Lage im Herzen der Stadt. Neben der Oper gelegen hat es seinen Hauptzugang an der Nord-Süd-Achse der Hansastrasse. Die umfangreichen Einzelhandelsbereiche, die abwechslungsreichen Gastronomien, sowie verschiedene Freizeitangebote sind in kürzester Zeit zu Fuß zu erreichen. Sehr gut angebunden ist der Standort durch die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln, zur U-Bahn und zum Hauptbahnhof. Nutzer mit eigenem Fahrzeug können auf die bestehende Garage mit 121 Plätzen zurückgreifen.

B. Konzept: ein Ort zum Leben und Erleben

Das Gebäude erhebt sich wie eine Pyramide. Der Bestand weist im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss Strukturen mit tiefen Bereichen auf, die sich weiterhin für gewerbliche Nutzung mit innenliegenden Servicekernen anbietet. Unser Konzept erhält die gewerbliche Nutzung der ersten beiden Stockwerke– im Idealfall können die aktuellen co-working Flächen weiter angeboten werden - und beginnt mit dem Umbau zu Wohnflächen im zweiten Obergeschoss. Die neuen Wohneinheiten sind entlang der bestehenden Korridore, die Flexibilität des Bürolayouts spiegelt sich in der neuen Wohnungsaufteilung wider, die eine Reihe verschiedener Größen und Einheitentypen ermöglicht. In den Grundrissen der Apartments sind Loggien oder Balkone vorgesehen, um jedem Bewohner einen privaten Zugang zum Außenbereich zu ermöglichen. Die Dachflächen, die durch die Staffelung des Gebäudevolumens auf jeder zweiten Etage entstehen, werden für die Gemeinschaft der Bewohner in Gärten umgewandelt, die auch ein Konzept von kuratiertem Stadtgartenbau ermöglichen. Das Gebäude bietet interessante Ausblicke in jede Himmelsrichtung. Das RAG-Gebäude ist nicht mehr nur ein Ort zum Arbeiten, sondern wird vielmehr ein Ort zum Leben und Erleben sein. Die Wiederverwendung der vorhandenen Bausubstanz, die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks durch die Rückführung der Bewohner in das Herz der Stadt, die nachhaltige und soziale Lebensweise durch großzügige gemeinsame Grünflächen fügen sich in den aktuellen Kontext ein.

Eine neue Nutzung erfordert eine neue Identität. Das RAG-Gebäude weist sehr formale Merkmale mit hoher Präsenz auf - das regelmäßige Raster der Metallpaneele mit den vorgelagerten horizontalen Bändern kontrastiert mit der stark ausgeprägten Volumenentwicklung des Komplexes. 

C. Fassadenkonzept

Erhalt der bestehenden Fassade mit Integration von Begrünung: Der vorgehängte Reinigungsgang mit seinen typischen Glaselementen bleibt erhalten. Lediglich die Fenster werden ersetzt um die natürliche Belüftung der Wohnungen zu ermöglichen. Dabei werden einzelne raumhohe Öffnungen geschaffen, die sich wie ein „Französischer Balkon“ zum Reinigungsgang öffnen und den Bewohnern einen gefühlten Außenraum bieten. Dieser selbst wird mit Kletterpflanzen begrünt. Auf diese Weise wird das RAG-Gebäude wie ein Baum mit grünen Streifen bedeckt, die je nach Jahreszeit die Außenhülle unterschiedlich erscheinen lässt.

Daten

Bauvoranfrage

2020

Adresse

Hansastraße 95
44137 Dortmund

Bauherr

Aroundtown SA

Lageplan
Ansicht
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 2.Obergeschoss
Grundriss 10. Obergeschoss
Schnitt

Städtebauliche Verdichtungsstrategie Max-Eyth-Straße

Dortmund

Die Marktentwicklung am Bürostandort Dortmund stagniert und die gewerblichen Angebote sind im Wesentlichen identisch. Wir schlagen eine Strategie vor, die das großflächige Grundstück an der Max-Eyth-Straße 2 kleinteilig umstrukturiert und somit belebend aktiviert.

Qualitäten erhalten, Vielfalt schaffen

Der Baumbestand bleibt dennoch größtenteils erhalten und wird mit einer einfachen, aber in ihrem Auftritt anspruchsvollen Gebäudegruppe unterschiedlicher Typologien kombiniert.

Die Ausführung ist dabei jeweils an dieselbe Maßstäblichkeit und über eine zentrale Erschließung verbunden, so dass eine Gebäude-Familie mit erkennbarem formalem Zusammenhang entsteht, zugleich aber weit gehende Eigenständigkeit der Einzelgebäude mit eigenen Adressen erreicht wird.

Städtebauliche Verdichtungsstrategie

An der Max-Eyth-Strasse treten die Gebäude um 5 m von der Gehwegkante zurück. Zur Grundstücksgrenze im Osten werden wir den vorhandenen Baumbestand insbesondere die dichte Grünkulisse erhalten, um die angrenzenden Privatgärten zu schützen. Auf diese Weise entstehen vier dezentrale Adressen. Alle vier liegen an einer zentralen Erschließung. So findet Verdichtung im Zentrum der Gebäudegruppe statt – an den Rändern, besonders in Richtung des benachbarten Wohngebietes, lösen sich die Konturen auf.

Flächengröße, Geschossigkeit und Anordnung der Gebäude an den vier Adressen sind als variables System konzipiert, das auf die tatsächlichen Flächenerfordernisse reagieren kann.

Die Positionierung der künftigen Gebäude gewährleistet den erforderlichen Schallschutz sowohl im Inneren des neuen Ensembles als auch gegenüber der angrenzenden Wohnbebauung.

Gebäudetypologie und Grundrisseffizienz

Die Gebäudetypologie basiert auf einem effizienten Ausbauraster von 1,35 m. Die Grundrissdimensionierung erlaubt die Adaption für unterschiedliche Bedingungen als auch Nutzungen.

Der Ausbau kann nach Wunsch der Mietenden in unterschiedlichen Materialien vorgenommen werden: Gipskarton, Holz, Glas oder als Komposit. Bei Bedarf können einzelne Gebäude auf verschiedenen Ebenen miteinander verbunden werden.

Die entstehenden Büroflächen werden so weit wie möglich auf natürliche Weise belüftet. Mechanische Belüftung und Klimatisierung sind auf Wunsch als Sonderausstattung möglich, die Flächenvorhaltung hierfür ist berücksichtigt. Die EG-Zonen einiger Gebäude (Varianten 1 bis 3) können als Einzelhandelsfläche in die Vermietung gehen.

Grundriss Erdgeschoss

Daten

Fertigstellung

2017

Adresse

Max-Eyth-Straße 2
44141 Dortmund
Deutschland

Bauherr

KORE GmbH
Frankfurt am Main

Grundriss Regelgeschoss

Porsche Zentrum

Dortmund

Porsche gilt als Synonym für technische Perfektion, formale Präzision, Leidenschaft, Tempo und Understatement. 

Porsche Dortmund verleiht der Sinnlichkeit dieser Attribute mit seinem neuen Gebäude signifikant Gestalt. 

Das Haus baut sich parallel zur Autobahn (B1) auf - als direktes Entree zum Airport-Business-Park. Der Baukörper besteht aus zwei Bauteilen - einem Sockel zur Aufnahme der Topografie und einer darauf ruhenden Metallmembran, die einen 8 Meter hohen und 130 Meter langen Raum umhüllt. Die Silhouette erinnert an ein Aluminium-Strangpressprofil - als signifikanter  Hinweis auf die hohen technischen Qualitäten der PORSCHE-Produkte. Alles ist einsehbar - technischer Service wird inszeniert. 

Eine Café-Lounge liefert online Bilder aktueller Rennsportereignisse, zeigt laufende Produktionsprozesse oder Testläufe der PORSCHE-Typologie. Nachts tritt das Gebäude medial in Erscheinung und kommuniziert über die transparenten Fassaden mit Lichtinstallationen PORSCHE-Images. Die Konstruktionen des Hauses sind insgesamt vorgefertigt - der Betonbau des Sockelgeschosses besteht aus in drei Richtungen gekrümmten, schräg stehenden Stützen, computeranimierte Laser- und Schweißmaschinen produzieren exakte Stahl- und Aluminiumbauteile, die als einzelne Module auf der Baustelle zum Objekt zusammengefügt werden.

Daten

Fertigstellung

2003

Adresse

Ferdinand-Porsche-Straße 4
59439 Holzwickede

Bauherr

Porsche Zentrum Dortmund

Grundriss Erdgeschoss
Schnitt

Westfalenforum – Stadt neu Denken

Dortmund

Die Zeit innerstädtischer Besiedelung durch Kaufhäuser und reinen Einkaufsstraßen geht zu Ende. Neue Handelsformen und digitale Zahlungsmethoden machen Shopping-Malls alten Typus´ obsolet. Damit entsteht die Chance, die Stadt als Lebensraum neu zu entdecken und an die Menschen zurück zu geben. Dabei kann man aber keineswegs bloß Handel durch Wohnen austauschen. 

Urbanität entsteht durch Pluralität

Dazu gehören Mischnutzungen ebenso wie unterschiedliche Wohntypologien, die echte Nachbarschaften fördern und Identifikationspotenzial fürden eigenen „Kiez“ generieren. Nachhaltigkeit, geringstmöglicher Energiebedarf, Ressourcen-Bewusstsein vom limitierten Baugrund bis zu den gewählten Baumaterialien, Mobilität etc. sind selbstverständliche Aspekte der Planung. Wesentliches Charakteristikum soll jedoch die Neubildung von Orten sein, an denen man gerne lebt.

A - Erschließung

Eine Gebäudegruppe unterschiedlicher Gebäudetypen mit differenzierter Höhenentwicklung bildet eine neue Nachbarschaft. Sie ist verknüpft durch öffentliche Wege, Gassen und kleine Plätze - für die Erschließung der Gebäude, Handel in kleinem Maßstab, Essen und Trinken oder schlicht fürden Aufenthalt. Das Quartier wird eingebunden in das übergeordnete Wegenetz der Innenstadt zwischen Hauptbahnhof, Westenhellweg und Marktplatz bzw. Hansaplatz.

B - Durchmischung

Die Nutzung der Gebäude und der Geschosse wird durchmischt. In den Erdgeschossen werden kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants entstehen, anpassungsfähig, die bei Bedarf in das 1.OG ausgedehnt werden können. Auch dort, im 1.OG, sollen gewerbliche Nutzungen dominieren – Büros, Ärzte und Ähnliches. Das UG fasst die Gebäude unter Flur zusammen und bildet ein durchgängiges Geschoss für Stellplätze, Technikräume und andere Nebenflächen.

C - Nachhaltigkeit

Materialeinsatz, ein effizientes Energiekonzept, kurze Wege, die vielschichtige Verknüpfung individueller privater mit öffentlicher Mobilität, soziale und kulturelle Akzeptanz und andere Nachhaltigkeitsaspekte, werden von Beginn an in einem multiprofessionellen Team erarbeitet und in einem Gesamtkonzept zusammengeführt. Einen wesentlichen Ansatzpunkt bildet für uns die konzeptionelle Integration einer begehbaren Grünkulisse. Sie trennt als bauliche Zäsur die Geschosse mit gewerblicher Nutzung von denen mit Wohnnutzung. Sie führt durch die Gebäude, die Höfe, verdichtet sich an ausgewählten Kanten, Rücksprüngen oder Terrassen und sammelt sich als Dachgarten mit Brücken, die alle Gebäude verbinden – ein mehrgeschossiger Park, konzipiert für die Bewohner dieser Häuser.

D - Mobilität

Die Gebäudegruppe am Platz von Amiens befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof Dortmund mit einer Vielzahl regionaler und überregionaler Verbindungen sowie direktem Zugang zum innerstädtischen ÖPNV mit Bussen und S-Bahn. Wir werden diese Optionen mit einem Konzept verknüpfen, das die individuelle Mobilität sichert – durch ein internes Sharing-System für E-Bikes und PKW, die den Bewohnern zur Verfügung stehen. Wir gehen davon aus, auf diese Weise den Stellplatzbedarf mindestens halbieren zu können. Der verbleibende Stellplatz-Bedarf wird im Untergeschoss abgedeckt.

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Ansicht West

Daten

Studie

2017

Adresse

Kampstraße 37 - 39,
Hansastraße 5
44137 Dortmund
Deutschland

Grundriss Regelgeschoss
Ostansicht
Längschnitt

Hotel Bristol – Erweiterung und Sanierung

Berlin

Der Entwurf für die Renovierung, Umnutzung und Erweiterung des historischen Hotel Bristol (früher Kempinksi) beachtet zum einen den denkmalgeschützten Bestand mit der Schwebes-Fassade, zugleich wollen wir das Gebäude an diesem Ort weiterdenken durch Verbesserung und Aufwertung des zentralen Hofs, der künftig ein inspirierender Freiraum für die gesamte Nachbarschaft werden soll. Nicht mehr gebrauchte, überlagerte Bausubstanz wird zurückgebaut, um Platz zu schaffen für neue Nutzungen und Freiflächen. Die neue Hofgestaltung soll die historische „Kempinski Plaza“ beleben, bzw. neuinterpretieren. So soll der Hofbereich für die Öffentlichkeit geöffnet sein und eine Anbindung zwischen der Fasanenstraße und der Uhlandstraße schaffen.

Die geplanten Maßnahmen im Bestand beinhalten in der Erdgeschosszone eine Reduzierung der Lobbyfläche des Hotels und eine Umverteilung der Gaststätte und Gewerbenutzungen. Im 1.OG ist im Bereich des Ku‘damms/Fasanenstraße eine eigenständige Gaststätte mit Außenterrasse geplant, die die historische Gastronomienutzung an der Position weiterführt. Der Rest des 1.OG sowie die weiteren Obergeschosse behalten ihre Nutzung als Hotel.

Auf dem 7.OG des Bestandgebäudes, ist eine Aufstockung mit Gastronomienutzung in leichter Konstruktion vorgesehen. Die geplante Aufstockung ist von der Gebäudefassade zurückgesetzt, sodass sie nicht aus dem Straßenraum wahrnehmbar ist. Dazu soll eine begehbare Dachterrasse errichtet werden.

Die Hofbebauung soll durch eine Konzentrierung der Volumen in zwei 6-Geschoßige kompakten Anbauten und eine Maximierung der Freiflächen umstrukturiert werden. Für die Anbindung und Erschließung der zwei Volumen an dem Bestand wird an zwei Stellen der Hoffassade punktuell angeknüpft. Der Charakter der historischen Bestandsfassade bleibt dennoch durch die Positionierung und die Gestaltung der neuen Volumen erhalten und deutlich wahrnehmbar. Die Erdgeschosse der Neubauten werden Teil der gesamten Gewerbezone, die künftig von einer Vielzahl kleiner Geschäfte, Restaurants u.a. geprägt wird und weiterhin an die Uhlandstraße angebunden sein wird. Die oberen Geschoße der Neubauten bilden eine Erweiterung der Hotelnutzung des Bestands und bekommen eine extensive Dachbegrünung.

Ein tiefer gelegener Innenhof zwischen den zwei Neubauten sorgt für eine grüne und versickerungsfähige Außenfläche, sowie für die Versorgung der Nutzungen im Untergeschoss mit Licht. Die restlichen unterbauten Freiflächen auf EG-Niveau werden intensiv begrünt und wasseraufnahmefähig gestaltet. So soll der Innenhof genügend Grünraum und Aufenthaltsqualitäten für das Hotel und den EG-Nutzungen anbieten, sowie eine Anbindung zu den Außenanlagen der Nachbarbebauung schaffen, mit dem Ziel der Entstehung eines zusammenhängenden Innenhofs.

Diese neuen Häuser korrespondieren mit dem künftigen Gebäude auf dem Nachbargrundstück zur Uhlandstraße und fassen räumlich die dazwischen liegenden Freiflächen. Die Freianlagen sollen öffentlich zugänglich sein und über die EG-Zone des Hotels aus dem Kurfürstendamm und der Fasanenstraße erreichbar sein. Durch die Anbindung mit der Nachbarbebauung in der Uhlandstraße, soll der Innenhof für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, in Anlehnung an das ursprüngliche Konzept der „Kempinski-Plaza“.

Lageplan
Historischer Entwurf
Grundriss Erdgeschoss
Ansicht Entwurf
Schnitt

Daten

Fertigstellung

In Planung

Adresse

Fasanenstr. 16-21
Kurfürstendamm 27
10719 Berlin

Bauherr

Aroundtown
BRISTOL HOTEL 

Partner

Innenarchitektur:
bueroZ, Stuttgart
Tragwerksplanung:
IB Horn GmbH, Leipzig
TGA:
Janowski & Co Beratende Ingenieure GmbH, Berlin
Brandschutz: 
brandschutz+, Berlin

Grundriss 1.Obergeschoss
Grundriss 2.Obergeschoss
Grundriss 7.Obergechoss

Haus am MIR

Gelsenkirchen

Das Haus am MIR vermittelt mit seiner keilförmigen Kubatur und seiner Nutzungsvielfalt zwischen der  öffentlichen Nutzung des „Musiktheaters im Revier - MIR“ und der angrenzenden Wohnbebauung östlich der Schalker Straße. Der Neubau fasst und akzentuiert räumlich und gestalterisch den heutigen, sich sehr heterogen präsentierenden „Nicht-Raum“ an der Ostseite des MIR.

Das zurückgenommene Erdgeschoss wird durch seine Transparenz, in den öffentlichen Raum einbezogen. Diese Wirkung wird durch eine homogen ausgebildete Theatervorplatzoberfläche unter Einbeziehung des Neubaus, verstärkt. Zwischen den unterschiedlichen Nutzungen entsteht ein eigenständiger städtischer Raum mit hoher Wiedererkennbarkeit.

Daten

Fertigstellung

1997

Adresse

Kennedyplatz 14
45881 Gelsenkirchen

Bauherr

Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen

Fassadendetail

Städtebauliche Verdichtungsstudie Nordhafenquartier

Berlin

Das vordringlichste Ziel der städtebaulichen Verdichtungsstudie für das Nordhafenquartier ist es, das Grundstück als Teil einer künftigen Lebenswelt in der neuen Europacity zu entwickeln. Der Europaplatz ist für uns ein städtischer Campus – Treffpunkt für Bewohnende und alle, die hier arbeiten.

Darüber hinaus, diskutiert die Studie die Überlagerung privater und öffentlich zugänglicher Nutzungen, in Teilen auch innerhalb des Gebäudes, sowie die Möglichkeiten ressourcenschonender Maßnahmen für Beheizung und Kühlung an diesem speziellen Standort.

Ein neuer Stadtteil entsteht

Auf der innerstädtischen Brache, die bisher in weiten Teilen nicht oder nur rudimentär genutzt wurde, wird perspektivisch ein belebter Stadtteil mit unmittelbarem Bezug zum Berliner Hauptbahnhof entstehen. Trotz guter Anbindung an das Verkehrsnetz, muss das Grundstück dennoch als Insel verstanden und gedacht werden, da es durch verschiedene räumliche Barrieren von den umliegenden Stadtteilen getrennt wird. Zum Wedding behindern weit ausgreifende Gleisanlagen einen direkten Kontakt, nach Mitte bildet der Spreekanal eine natürliche Grenze. Neue Brückenverbindungen werden dieser Besonderheit entgegen wirken, sie aber nicht aufheben können. Umso bedeutender wird für den neuen Stadtteil dessen eigene urbane Identität. Der neu enstehende Stadtplatz als Herzstück des neuen Quartiers wird zur Adresse, die inneren Freiflächen zum Privatgarten.

Konstruktion und Nachhaltigkeit

Komplexität und Vielzahl technischer Systeme sollen auf ein notwendiges Minimum reduziert bleiben. Dazu werden die massiven Bauteile aktiviert und mit kühler Nachtluft umspült, so dass die nachts gespeicherte Kühle die im Tagesverlauf entstehenden inneren Wärmelasten auf natürliche Weise kompensiert. Erdkanäle und – sofern möglich – Verdunstungskühle aus dem Spreekanal sorgen für die erforderliche Kaltluft. Die Zirkulation durch das Gebäude hindurch initiiert ein „Kamin“ (Treppenturm), der über die Attikakante des Gebäudes hinaus geführt wird.

Lageplan
Einsatz im Städtebaulichen Kontext
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Fertigstellung

2013

Adresse

Heidestraße
10557 Berlin
Deutschland

Bauherr

CA Immo, Berlin

Ansicht West | Fassadenstruktur
Ansicht Detail | Fassadenstruktur
Schnitt | Fassade
Querschnitt | Kühlungsstrategie
Grundriss 10. Obergeschoss
Ansicht Süd | Fassadenstruktur

Wettbewerb Urbanes Zentrum

Berlin

Das Projekt Urbanes Zentrum Neu-Hohenschönhausen soll gemäß den Grundprinzipien von ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit entwickelt werden, ein neuer Hotspot urbaner Biodiversität, ein grüner Knotenpunkt im ökologischen System der Metropole. Eine kommunal gesteuerte Stadtentwicklung auf Basis von öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften kann den Negativeffekten der Spekulation und Gentrifizierung vorbeugen. Die Planung implementiert verschiedene Maßstäbe von Grün, um die soziale und ökologische Qualität des städtischen Kontexts radikal zu verbessern. Durch die Kombination von naturbasierten Lösungen, mit Hilfe innovativer und nachhaltiger Techno-logien, entstehen neue qualitative, räumliche und wohnliche Standards. Ziel ist die Schaffung eines modernen und leben-digen neuen Stadtkiezes. Die Falkenberger Chaussee wird mittelfristig im Zusammenhang mit der Verkehrswende und Elektromotorisierung als eine lebendige Grünachse neu gedacht.

Das zur Verfügung stehende Grundstück mit ca. 6 Hektar Grundfläche wird in drei Baufelder aufgeteilt: Baufeld 1 entlang der Falkenberger Chaussee: Eine große Eingangspergola mit einer Markthalle bildet den Auftakt und stellt eine Verbindung mit dem benachbarten Einkaufszentrum herstellt. Das Wohnen und Arbeiten wird in einem großen modularen und hybriden Stadtregal in zwei Abschnitten untergebracht. Mit seiner perfekten Südwest Ausrichtung und den begrünten Terrassen erfüllt es den Wunsch der Menschen nach Natur-kontakt und nach ausreichend großen Freiraum mit Privatsphäre. Alle Infrastruktureinrichtungen des neuen Quartiers, kleine Läden, Bücherei, Theater, Familienzentrum, und eine oberirdischer Quartiersgarage für 200 PKW werden im Stadtregal integriert. Ein begrüntes Hochhaus bildet die Signatur.

Baufeld 2 westlich des Kinos: Der Berliner Wohnblock wird neu gedacht, diagonal und modular, mit vielfältigem Wohnungsmix, möglichst Duplexwohnungen, im EG und 1.OG integrierte Stadthäuser mit direktem Zugang, abgeschlossener und begrünter Innenhof, Kleingärten im Hof und auf dem Dach.

Baufeld 3 östlich des Kinos: Hier ist ein Genossenschaftliches Quartier vorgesehen mit Partizipatorischem Planungsmodell u.a. für alternative und gemeinschaftliche Lebens- und Arbeitsformen,30% Clusterwohnungen + Gewerbe/Kreativwerkstätten + ein öffentlicher und grüner Hofraum für Aktivitäten der Gemeinschaft im Freien.

Es wird eine komplette CO2 neutrale Holzstadt mit Modellcharakter vor-geschlagen. Mit Holz vom Städtebau bis zum Ausführungsdetail erhält der neue Stadtkiez auch seine eigene ästhetische Identität. Die Schaffung von vertikalen und horizontalen Grünflächen trägt zu dem Charakter bei. Modularität und Flexibilität der Bauelemente in Verbindung mit einfachen und robusten Strukturen, sollen die Langlebigkeit und eine fortwährende Nutzungsdurchmischung befördern.

Die Schnittstelle zwischen Wohnen und Stadt sind neben den Erdgeschoss- und Erschließungszonen auch Laubengänge und Treppenwege. Es soll mit vielfältigen Nutzungen und Gemeinschaftsangeboten lebendige Räume geschaffen werden. Höfe und kleine intime Plätze bieten dörfliche Geborgenheit, aber auch die Möglichkeit zur Vernetzung, neue urbane Hotspots.

ÖKOLOGIE

Der Einsatz modernster Bewässerungs- und Regenwassersammelsysteme und die Auswahl heimischer Pflanzen – mit hoher CO2-Speicherkapazität, Entfernung von Luftschadstoffen und Anziehungs-kraft für bestäubende Insekten – gehören zu den Kernpunkten des Projektes, für eine Steigerung des Komforts in den Gebäuden und des Wohlbefindens der Gemeinschaft. Im neuen Quartier soll es ein autoreduziertes Wohnen geben. Die zentrale Quartiersstraße wird verkehrsberuhigt und als Active Street ausgebildet.

Gemäß dem ökologischen Ansatz wird die Falkenberger Chaussee mit neuen Baumreihen zusätzlich intensiv begrünt und beruhigt. Entlang der Bahngleise in der grünen Böschung entsteht ein kommunaler Sportpark mit überdachten Sportfeldern unter der Bahnüberführung. Auf der Südseite der Falkenberger Chaussee ist ein neuer attraktiver Bahnhof mit integriertem Mobility Hub (Carsharing, E-Bike Station, Fahrradparkhaus), in der Form eines sich über die Gleise faltenden großen Daches, geplant.

Daten

Wettbewerb

2021

Adresse

Falkenberger Chaussee
13057 Berlin

Auslober

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

Partner

Landschaftsarchitektur: Hannes Hörr, Stuttgart

Neubau an der Aktienstraße

Mülheim an der Ruhr

Der Neubau richtet sich, in Höhe und Position, an der Städtebauliche Umgebung. Die Vorderkante ist bündig mit dem Nachbargebäude. Um die Fassaden zur Aktienstraße präsenter zu machen und die Sichtbarkeit des Gebäudes auf dem Grundstück zu erheben, ist das Volumen in der kompletten Breite des Grundstücks vorgesehen.

Vorgesehen ist eine Stahlkonstruktion mit einer Holzrahmenbau-Fassade, welche vorgehängt wird. Diese Materialität ist nicht nur nachhaltig, sondern erzeugt durch die Haptik durchaus auch eine bessere Qualität für die dort arbeitenden Mitarbeiter.

Konzeptionell ist das Volumen in einer starken Basis mit einem „fliegenden“ Oberblock organisiert, um eine neue Größenordnung an den sehr unterschiedlichen Fronten zu schaffen (z.B. schnelle Zugverbindungen, Industriecharakter mit großen und weniger straßengängigen Gebäuden). Anstelle eines großen Blocks konzentrierte sich das Konzept darauf, das Volumen in seiner Höhe und in zwei Hauptteilen zu bearbeiten, mit weniger Gewicht durch die "Luftebene".

Nutzung

Die Zulage für eine große Markttätigkeit zieht einen höhen Kontingent an Nutzer des Ortes. Dieser wird durch die Büromitarbeiter und -besucher verstärkt um einen lebendigen Ort zu schaffen.

Die Betonung des Luftgeschosses des Parkens spricht zu dem wenig menschlichen Maßstab der Bahnlinie und den industriellen Gebäuden, in dem es einen neuen und erhöhten Blick auf die Umgebung erlaubt. Der zwei-geschossige Gewerberaum umfasst ein Lagerraum, Technikräume, Toiletten und Erschließungskerne. Als Groß Einzelhändler vorgesehen, die Bauart von EG und 1.OG bildet eine geschlossene und starke Basis., die sich über die ebenfalls in sich geschlossenen und außenliegende Erschließungskerne mit dem Bürobaukörper sich verbindet.

Das obere viergeschossiges Volumen wird ein luftiger und durchsichtiger Körper für die Büronutzung darstellen. Die außenliegende Erschließungskerne zählen für die flexible Nutzung und Organisation der Grundrisse.

Freianlagen

Das Grundstück liegt höher als das Straßenniveau. Aus diesem Grund richten sich die Zugänge ins Projektgrundstück nach der Neigung der jetzigen Zuwegung. Die Rampe zu Parkdecke ist als eigenständiges Element geplant und sitz auf der geraden Ebene der Zuwegung.

Neben der Rampe sind Eingangsbereiche, Technik- und Lieferfläche sowie die geforderten Abstellplätze für Fahrräder vorgesehen. Für flexible Mobilität ist dort ebenfalls einen Smart-Pool vorgesehen. Zusammen mit der ÖPNV erfüllt die Parkdecke die Anzahlanforderungen an Stellplätze für Bürogebäude und Gewerbe.

Daten

Studie

2019

Adresse

Aktienstraße 23
45473 Mülheim an der Ruhr

Bauherr

LIANEO

Ansichten
Schnitt
Grundriss 3.Obergeschoss
Konzeptgrundrisse

Umstrukturierung Alte Klavierfabrik

Berlin

Nachhaltige Architektur bedeutet Möglichkeitsräume zu schaffen.

Für unseren Bürostandort in Berlin, haben wir eine alte Klavierfabrik in Berlin-Mitte als Wohn- und Bürohaus umstrukturiert und ihr so eine Zukunft gegeben.

Hierbei war es uns besonderes Anliegen, bestehende Qualitäten zu intensivieren und zugleich zeitgemäßen Anforderungen an Wohnen und Arbeiten gerecht zu werden.

Daten

Fertigstellung

2011

Adresse

Brunnenstraße 156
10115 Berlin
Deutschland

Bauherr

PETERSENARCHITEKTEN
Gesellschaft für Architektur
+ urbane Strategien mbh