Friedrich-List-Platz

Leipzig

Das erste Stahlbeton-Gebäude in Leipzig beherbergte bis 1996 das "Leipziger Textil Center" (LTC). Die Nutzung wurde zugunsten einer hochverdichteten Bebauung auf diesem Areal am Rand der Leipziger Innenstadt aufgegeben. Hier entstanden auf ca. 57.000 qm am Rand der Leipziger Innenstadt Büros, Läden und 120 Appartements und ca. 400 STP.

Die Gebäude wurden sämtlich in Ortbeton-Bauweise mit Rundstützen und Flachdecken errichtet. Die Grundrisse sind flexibel und in Einheiten ab 150 qm teilbar. Das gesamte Oberflächenwasser wird gesammelt und in Teiche geleitet, die in den drei Innenhöfen angelegt sind.

Zu den Mietern zählt das Leipzig-TV mit Büros, Studios und Produktionsräumen, eine Privatschule sowie eine Reihe mittelständischer Unternehmen.

Auszeichnungen

1. Preis
Gutachterverfahren

Daten

Fertigstellung

2001

Adresse

Friedrich-List-Platz 1
04103 Leipzig
Deutschland

Bauherr

Büll & Dr. Liedke
Hamburg

Wettbewerb Parkstadion Schalke

Gelsenkirchen

Aus einem Gutachten ging dieses Projekt hervor. Im Zuge der Modernisierung und Flexibilisierung deutscher Stadien, die zunehmend auch Veranstaltungen außerhalb des Sports aufnehmen, will der Fußball-Bundesliga­-Verein Schalke 04 sein Parkstadion durch einen Neubau ersetzen, der Stadion wie Multifunktionshalle in sich vereint.

Doch nicht nur auf die schon für sich allein anspruchsvolle Kombination war hier eine Lösung verlangt, sondern ebenso für das Problem, wie während fortlaufendenden Spielbetriebs auf dem Grundstuck des alten Stadions ein Neubau realisiert werden kann. Die Architekten entwickelten aus diesen Anforderungen einen neuen Typ von Stadion, der sowohl eine Freiluftarena mit einer Halle verbindet, aber ebenso mit der Abschottung früherer Stadien bricht, die ihrer Umgebung nur die geschlossenen Rückseiten ihrer Tribunen zu zeigen wussten.

In mehreren Bauphasen realisiert, die zeitweise Teile des alten mit denen des neuen Stadions verbinden, entwickelt sich daraus ein luftiges Gebäude, das sich seiner Landschaft vielgestaltig öffnet, seinen Besuchern wechselnde Perspektiven auf Spielfeld und Außenraum anbietet. Im Gegensatz zum herkömmlichen, geschlossen Tribünenring setzt es sich aus mehreren, frei in den Raum gesetzten Segmenten zusammen, die einen maximalen Grad von Vorfertigung und modularer Fügung vor Ort erlauben, zugleich die Bauzeit erheblich reduzieren. Und um aufwendige Abdeckungen der Rasenflache oder das schon bekannte Verfahren des Ausfahrens des Spielfeldes zu umgehen, die die Betriebskosten erheblich gesteigert hätten, aber auch aufgrund der Bergsenkungsproblematik kaum möglich gewesen wären, verwandelt sich hier das Stadion mittels des Hochfahrens des Spielfeldes zu einer Halle. Zu diesem Zweck wird eine Technologie des Schiffsbaus herangezogen: hydraulische Heavy-Lift-Systeme, die an vier Punkten der Stadionecken untergebracht sind, heben das Spielfeld innerhalb einer halben Stunde um 40 Meter an, wo es dann die Funktion eines Daches erfüllen wird. Ein sieben Meter hoher, begehbarer Stahlrost bildet sein Tragwerk und enthält alle lichttechnischen und akustischen Installationen einer Halle.

Zwischen 60 000 bis 70 000 Plätzen kann die als flexibler Baukasten konzipierte Sportarena fassen. Die vorhandene Topografie einer BodenmuIde ressourcenschonend als zentrale Verteilerebene nutzend, öffnet sie sich mit fließenden Übergangen dem umgebenden Raum. Dem minimierten Primartragwerk der Tribunen aus Stahlbeton schließt sich dazu ein Tragwerk aus minimierten Stahlstäben an, dessen textile, durchscheinende Häute und Lamellenverglasungen vielfaltige Aus- und Einblicke erlauben. Während sich alle Nebenutzungen unmittelbar dem Spielfeld anschließen und damit den Blicken entziehen, werden so das umlaufende Galeriegeschoss auf dem Erdwall und die Öffnung der seitlichen Fassaden mittels Vertikaltoren ein freies Flanieren zwischen Landschaft und Bauwerk erlauben. Über die von grazilen V-Stutzen gehaltenen Tragwerksjoche sowie differenzierte Zwischenräume erfährt die Arena eine anregende rhythmische Auflösung, die aus dem Wechselspiel unterschiedlich materialisierter Raumschichten einen bivalenten Raum mit größter Nähe zu dem Spielgeschehen und der sich grenzenlos öffnenden Landschaft hervorbringt.

Daten

Wettbewerb

1996

Adresse

Parkallee 3
45891 Gelsenkirchen

Auslober

FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V.

Grundriss
Schnitt

Wettbewerb Schwebebahnstation Kluse

Wuppertal

Die Schwebebahn Kluse in Wuppertal, die im zweiten Weltkrieg zerstört wurde, wird an ihrem historischen Standort am Schauspielhaus wieder errichtet. Da sich an dieser Stelle mehrere städtische Wegeverbindungen kreuzen, haben Petersen Architekten bei ihrem Bahnhofsentwurf Wert gelegt auf städtebauliche Signifikanz und Eingliederung. 

Die untere Verteilerebene ist tagsüber ein zusätzlicher öffentlicher Raum, der über die darüberliegenden transluzenter Bahnsteige belichtet wird. Sie bestehen aus rutschfestem, begehbarem Glas [Litefloor]. 

Das gesamte Tragwerk ist in Längsrichtung in ebene Einzeltragwerke aufgelöst, die durch Verbindungen aus Druckrohren sowohl in der Bahnsteigebene als auch oberhalb der Bahnen und durch Seilverspannungen ausgesteift sind. Jedes Tragwerk besteht aus einem Paar auskragender Außenstützen, die analog zu den Rahmen der Fahrbahnträger geneigt sind. Sie tragen die Fassade und sind entsprechend ihrer Biegebeanspruchung geformt. Zusammen mit einem geschosshohen Fachwerkträger unterhalb der Verteilerebene bilden sie ein unterspanntes Tragwerk. 

Vor der einfachverglasten Fassade sind auf Abstand Lochblechelemente als Blend- und Sonnenschutz gehängt. Deren verschieblich gelagerte Stahlrahmen können zur Verriegelung und Sicherung des Bahnhofs bis auf die Erschließungsebene heruntergefahren werden, so dass sich nachts ein anderes Bild des Bauwerks ergibt. 

Daten

Wettbewerb

1991

Adresse

Bundesallee 248
42103 Wuppertal

Grundriss
Schnitt