Städtebauliche Verdichtungsstrategie Max-Eyth-Straße

Dortmund

Die Marktentwicklung am Bürostandort Dortmund stagniert und die gewerblichen Angebote sind im Wesentlichen identisch. Wir schlagen eine Strategie vor, die das großflächige Grundstück an der Max-Eyth-Straße 2 kleinteilig umstrukturiert und somit belebend aktiviert.

Qualitäten erhalten, Vielfalt schaffen

Der Baumbestand bleibt dennoch größtenteils erhalten und wird mit einer einfachen, aber in ihrem Auftritt anspruchsvollen Gebäudegruppe unterschiedlicher Typologien kombiniert.

Die Ausführung ist dabei jeweils an dieselbe Maßstäblichkeit und über eine zentrale Erschließung verbunden, so dass eine Gebäude-Familie mit erkennbarem formalem Zusammenhang entsteht, zugleich aber weit gehende Eigenständigkeit der Einzelgebäude mit eigenen Adressen erreicht wird.

Städtebauliche Verdichtungsstrategie

An der Max-Eyth-Strasse treten die Gebäude um 5 m von der Gehwegkante zurück. Zur Grundstücksgrenze im Osten werden wir den vorhandenen Baumbestand insbesondere die dichte Grünkulisse erhalten, um die angrenzenden Privatgärten zu schützen. Auf diese Weise entstehen vier dezentrale Adressen. Alle vier liegen an einer zentralen Erschließung. So findet Verdichtung im Zentrum der Gebäudegruppe statt – an den Rändern, besonders in Richtung des benachbarten Wohngebietes, lösen sich die Konturen auf.

Flächengröße, Geschossigkeit und Anordnung der Gebäude an den vier Adressen sind als variables System konzipiert, das auf die tatsächlichen Flächenerfordernisse reagieren kann.

Die Positionierung der künftigen Gebäude gewährleistet den erforderlichen Schallschutz sowohl im Inneren des neuen Ensembles als auch gegenüber der angrenzenden Wohnbebauung.

Gebäudetypologie und Grundrisseffizienz

Die Gebäudetypologie basiert auf einem effizienten Ausbauraster von 1,35 m. Die Grundrissdimensionierung erlaubt die Adaption für unterschiedliche Bedingungen als auch Nutzungen.

Der Ausbau kann nach Wunsch der Mietenden in unterschiedlichen Materialien vorgenommen werden: Gipskarton, Holz, Glas oder als Komposit. Bei Bedarf können einzelne Gebäude auf verschiedenen Ebenen miteinander verbunden werden.

Die entstehenden Büroflächen werden so weit wie möglich auf natürliche Weise belüftet. Mechanische Belüftung und Klimatisierung sind auf Wunsch als Sonderausstattung möglich, die Flächenvorhaltung hierfür ist berücksichtigt. Die EG-Zonen einiger Gebäude (Varianten 1 bis 3) können als Einzelhandelsfläche in die Vermietung gehen.

Grundriss Erdgeschoss

Daten

Fertigstellung

2017

Adresse

Max-Eyth-Straße 2
44141 Dortmund
Deutschland

Bauherr

KORE GmbH
Frankfurt am Main

Grundriss Regelgeschoss

Städtebauliche Verdichtungsstudie Nordhafenquartier

Berlin

Das vordringlichste Ziel der städtebaulichen Verdichtungsstudie für das Nordhafenquartier ist es, das Grundstück als Teil einer künftigen Lebenswelt in der neuen Europacity zu entwickeln. Der Europaplatz ist für uns ein städtischer Campus – Treffpunkt für Bewohnende und alle, die hier arbeiten.

Darüber hinaus, diskutiert die Studie die Überlagerung privater und öffentlich zugänglicher Nutzungen, in Teilen auch innerhalb des Gebäudes, sowie die Möglichkeiten ressourcenschonender Maßnahmen für Beheizung und Kühlung an diesem speziellen Standort.

Ein neuer Stadtteil entsteht

Auf der innerstädtischen Brache, die bisher in weiten Teilen nicht oder nur rudimentär genutzt wurde, wird perspektivisch ein belebter Stadtteil mit unmittelbarem Bezug zum Berliner Hauptbahnhof entstehen. Trotz guter Anbindung an das Verkehrsnetz, muss das Grundstück dennoch als Insel verstanden und gedacht werden, da es durch verschiedene räumliche Barrieren von den umliegenden Stadtteilen getrennt wird. Zum Wedding behindern weit ausgreifende Gleisanlagen einen direkten Kontakt, nach Mitte bildet der Spreekanal eine natürliche Grenze. Neue Brückenverbindungen werden dieser Besonderheit entgegen wirken, sie aber nicht aufheben können. Umso bedeutender wird für den neuen Stadtteil dessen eigene urbane Identität. Der neu enstehende Stadtplatz als Herzstück des neuen Quartiers wird zur Adresse, die inneren Freiflächen zum Privatgarten.

Konstruktion und Nachhaltigkeit

Komplexität und Vielzahl technischer Systeme sollen auf ein notwendiges Minimum reduziert bleiben. Dazu werden die massiven Bauteile aktiviert und mit kühler Nachtluft umspült, so dass die nachts gespeicherte Kühle die im Tagesverlauf entstehenden inneren Wärmelasten auf natürliche Weise kompensiert. Erdkanäle und – sofern möglich – Verdunstungskühle aus dem Spreekanal sorgen für die erforderliche Kaltluft. Die Zirkulation durch das Gebäude hindurch initiiert ein „Kamin“ (Treppenturm), der über die Attikakante des Gebäudes hinaus geführt wird.

Lageplan
Einsatz im Städtebaulichen Kontext
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Fertigstellung

2013

Adresse

Heidestraße
10557 Berlin
Deutschland

Bauherr

CA Immo, Berlin

Ansicht West | Fassadenstruktur
Ansicht Detail | Fassadenstruktur
Schnitt | Fassade
Querschnitt | Kühlungsstrategie
Grundriss 10. Obergeschoss
Ansicht Süd | Fassadenstruktur

Hotel Müggelseeperle

Berlin

Das Hotel Müggelseeperle, ein geschichtsträchtiges Ausflugsziel in Berlin-Köpenick, befindet sich in prominenter Lage direkt am idyllischen Müggelsee. Seine Wurzeln reichen bis ins Jahr 1908 zurück, als das Ausflugslokal „Prinzengarten“ mit Vereinszimmern, einem Saal, einer Kegelbahn und einem Café eröffnet wurde. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Gelände stetig weiter – so entstand eine Dampferanlegestelle und Bootsanleger, die Segel- und Ruderboote willkommen hießen. Bis 1945 war das Lokal in Familienbesitz, bevor es nach dem Zweiten Weltkrieg als Konsum-Gaststätte „Müggelseeperle“ weitergeführt wurde.

1975 wurde das heutige Gebäude als Arbeiterwohnheim für den Bau des Palasts der Republik errichtet. Bereits 1981 erfolgte die Umnutzung in einen Hotelkomplex mit großzügigen Terrassen, Restaurants und einer Vielzahl an gastronomischen Angeboten, darunter das Berliner Restaurant „Jagdzimmer“ und das Hotelrestaurant „Müggelstube“.

Unter dem Motto „Schnell. Spürbare Veränderung. Preiswert.“ soll das in die Jahre gekommene Hotel behutsam, aber kreativ modernisiert und in die heutige Zeit übersetzt werden. Das Ziel ist es, den historischen DDR-Charme mit einem modernen Ansatz zu verbinden und dem Hotel ein frisches, dynamisches Gesicht zu geben.

Farbkonzept

Im Mittelpunkt der Neugestaltung steht ein auffälliges und lebendiges Farbkonzept. Mit gezielten Farbakzenten wird die bestehende Einrichtung modern interpretiert. So erhalten die Lobby rote Wände und Decken, während die Hotelzimmer durch türkisen Bodenbelag und pinke Wandpolster aufgewertet werden. Der Außenbereich wird durch unterschiedlich farbige Säulen geprägt, die das Gesamtbild auf originelle Weise ergänzen. Mit einfachen, aber effektiven Mitteln entsteht so eine einladende und zeitgemäße Atmosphäre, die den Charakter des Hauses bewahrt und gleichzeitig eine moderne Erlebniswelt schafft.

Außenanlagen

Auch der Außenbereich wird erneuert, um den Gästen ein einzigartiges Freizeiterlebnis zu bieten. Geplant sind großzügige Terrassen, Spielzonen für Kinder, kleine Gärten, versteckte Orte, ein Amphitheater, ein Rundweg sowie ein Kletterwald. Diese Bereiche laden zum Erkunden und Verweilen ein und bieten sowohl Familien als auch Individualreisenden vielfältige Möglichkeiten zur aktiven Erholung.

Die geplanten Maßnahmen transformieren das Hotel Müggelseeperle zu einem modernen Rückzugsort, der sowohl die Geschichte des Ortes respektiert als auch den Ansprüchen zeitgemäßer Gäste gerecht wird.

Daten

Studie

2022

Adresse

Müggelheimer Damm 145
12559 Berlin

Grundriss

Oranienburger Straße 44

Berlin

In direkter Nachbarschaft zum ehemaligen Kunst- und Kulturhaus Tacheles und dem neu entstehenden Stadtquartier, das von dem renommierten Architekturbüro Herzog & de Meuron geplant wird, soll eine Baulücke an der Oranienburger Straße geschlossen werden. Diese Baulücke beherbergt derzeit ein einstöckiges indisches Restaurant, welches in den Neubau integriert und fortgeführt wird.

Der Neubau orientiert sich in seiner Höhe an den angrenzenden Gebäuden und fügt sich harmonisch in das bestehende Stadtbild ein. Die Gestaltung der Fassade ist von zwei wesentlichen Elementen inspiriert: Zum einen von schräg versetzten Holzwürfeln, die dem Gebäude eine moderne, dynamische Struktur verleihen, und zum anderen von der indischen Kultur, die sich in der Verwendung von goldenen Farbtönen widerspiegelt.

Die oberen Geschosse des Gebäudes sind als Apartments konzipiert, während im Untergeschoss Lagerflächen für das Restaurant untergebracht sind. Das Erdgeschoss dient als zentraler Eingangsbereich mit offener Gestaltung, der die verschiedenen Nutzungsbereiche miteinander verbindet. Das Restaurant erstreckt sich sowohl zur belebten Straße hin als auch in den ruhigen Innenhof, wobei der Übergang zwischen Innen- und Außenbereich fließend gestaltet ist. Dadurch entsteht ein einladendes Ambiente, das Gäste sowohl im Inneren des Restaurants als auch im Außenbereich willkommen heißt.

Durch die Integration moderner Architektur und kultureller Elemente schafft der Neubau eine Brücke zwischen Tradition und zeitgemäßer Gestaltung. Das Projekt trägt nicht nur zur städtebaulichen Aufwertung der Oranienburger Straße bei, sondern erhält auch die kulturelle Vielfalt des Viertels, indem es das etablierte indische Restaurant weiterhin beheimatet.

Daten

Studie

2018

Adresse

Oranienburger Str. 44
10117 Berlin

Grundriss Untergeschoss
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Apartments
Grundriss 1.Obergeschoss