F40 – Geschäftshaus an der Friedrichstraße

Berlin

In der südlichen Friedrichvorstadt befindet sich die Liegenschaft Friedrichstrasse 40. Ein Ort, der wie seine Umgebung über Jahre kulturell durchsetzt - von  Literaten und Künstlern bewohnt war. Die Grundstücksfläche war zunächst mit einem zweigeschossigen Wohnhaus und später mehrgeschossig, hoch verdichtet mit Vor- und Hintergebäude dicht besetzt. Hier wohnten die Brüder Skadamowski, die als Erfinder der 3D Brille aber auch der Kinematografie in Deutschland gelten. Die kulturelle Prägung, das nördlich – zwischen Koch- und Leipziger Strasse – angrenzende Quartier der Kurzweiligkeit sowie die Einkaufsmeile Friedrichstrasse jenseits der Leipziger sorgten in der Vergangenheit für hohe Besucherfrequenzen. Der ehemalige Grenzkontrollpunkt „Checkpoint Charlie“ markiert heute historische Ereignisse. Er ist nicht weit entfernt und von der Friedrichstrasse 40 gut sichtbar. 

Das neue Haus schließt die letzte Lücke im Straßenbild. 

Die Friedrichstrasse hat hier eine deutlich urbane Charakteristik, die Hoffläche ähnelt einem großen Garten. So werden wir die Flächen der sieben Obergeschosse raumgreifend, so tief wie möglich in das Grundstück hineinführen. Sie werden als offene Grundrisse variabel in der Nutzung sein. Die Fassade zur Friedrichstrasse wird technisch präzise formuliert, vollkommen transparent mit vertikalen Glaslamellen zum Schutz gegen Aufheizung und zweigeschossigen Erkern, die das Haus mit der Umgebung verknüpfen – eine städtische Aussage. Die Gartenfassade ist anders -  ebenfalls präzise aber mit Schiebetüren, raumhoch, für große Öffnungen, aus denen man sich hinauslehnen kann. Der Sonnenschutz wird aus textilem Material „geflochten“. Im Innenraum treffen Glas, Holz und Textil aufeinander – hier werden Stadt und Garten miteinander verwoben. Die bildhafte Interpretation des Ortes durch Antje Schiffers begleitet den Weg durch die öffentlichen Bereiche des Hauses. Nachhaltigkeit in Konstruktion und Technik sowie der Medienversorgung sind bereits mit dem Gütesiegel GOLD durch die DGNB vorzertifiziert.

Auszeichnungen

Vorzertifizierung DGNB Gold

2009

Label "best architects 12"

2011

Iconic Awards

2013

Der Deutsche Lichtdesign-Preis

2013
Außenbeleuchtung und Anstrahlung

Ansicht Friedrichstraße
Ansicht Hof

Daten

Fertigstellung

2011

Adresse

Friedrichstraße 40
10969 Berlin

Bauherr

ANH Hausbesitz GmbH & Co. Kommanditgesellschaft

Partner

Lichtplanung:
Kardorff Ingenieure Lichtplanung GmbH, Berlin
Freianlagenplanung:
Kamel Louafi Landschaftsarchitekten, Berlin
Fotos:
Jan Bitter, Berlin

Grundriss 3. Obergeschoss
Grundriss 6. Obergeschoss

Umstrukturierung Alte Klavierfabrik

Berlin

Nachhaltige Architektur bedeutet Möglichkeitsräume zu schaffen.

Für unseren Bürostandort in Berlin, haben wir eine alte Klavierfabrik in Berlin-Mitte als Wohn- und Bürohaus umstrukturiert und ihr so eine Zukunft gegeben.

Hierbei war es uns besonderes Anliegen, bestehende Qualitäten zu intensivieren und zugleich zeitgemäßen Anforderungen an Wohnen und Arbeiten gerecht zu werden.

Daten

Fertigstellung

2011

Adresse

Brunnenstraße 156
10115 Berlin
Deutschland

Bauherr

PETERSENARCHITEKTEN
Gesellschaft für Architektur
+ urbane Strategien mbh

Wettbewerb Vierte Gesamtschule

Aachen

„Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.“

Maria Montessori

Mehr als eine Schule: eine gelebte Philosophie

Die vierte Gesamtschule in Aachen geht einen neuen Weg. Teams aus Lehrern und Schülern bilden Gemeinschaften, die gemeinsam lernen und den Tag zusammen verbringen. Gleichberechtigung ersetzt Hierarchie, Gruppenarbeit den Frontalunterricht. Schüler werden in ihrer Persönlichkeit gestärkt nicht dominiert.

Zugleich organisieren die Schüler ihr eigenes Lernumfeld. In Abstimmung mit den Lehrern entsteht so eine neuartige Beratungs- und Lernhaltung. Mit dem selbst bestimmten Lebensumfeld wächst die Identifikation. Schule wird als lebender Ort und nicht als abstrakte Institution wahrgenommen.

Städtebauliches Konzept

Das Grundstück liegt inmitten eines gründerzeitlichen Quartiers. Eine deutlich spürbare Topografie und dichte Bepflanzung prägen den Charakter des Grundstücks. Höhenlage und Freiraumqualität wollen wir in unserem Entwurf erkennbar in Szene setzen. Eine zentrale Gebäudespange verbindet die vorhandenen Klassentürme und eine neue Sporthalle. Das Gebäude ist innen und aussen vielfältig durchquerbar. So entstehen sehr unterschiedliche Zonen. Neben den Türmen und dem zentralen Baukörper stellen wir kleine Pavillons mit Schülercafé und die Lehrküche in den Garten.

Der ehem. Sportplatz wird zum Eingangsschulhof, der bereits die Topografie aufgreift und in das Gebäude hinein- und hindurchführt. Die Anlieferung der Mensa erfolgt über die Bergstrasse, die Anlieferung der Sporthalle über die Sandkaulstrasse direkt. Feuerwehr und Notarzt können an verschiedenen Stellen über Sandkaulstrasse und Bergstrasse auf das Gelände fahren.

Architektonisches Konzept

Die Grundrisse werden spielerisch organisiert – so besteht das Erdgeschoss im Wesentlichen aus einer hohen Halle mit Forum, Mensa, Beratungsräumen und Räumen der Schülervertretung. Daneben stehen zwei kleine Pavillons in den Gärten - als Schülercafé und Lehrküche. Im Obergeschoss verbindet ein einfacher Gebäuderiegel alle Bauteile miteinander. Er hält Abstand zu den Klassentürmen und ruht über der Sporthalle, die den räumlichen Abschluss zur Strasse bildet. Hier sind die Fachräume zur Nordseite angeordnet, um starke Temperaturschwankungen und drastische Lichteinflüsse zu verhindern. Mehrzweckraum und Meditationsraum sind als freie Körper in den Grundriss eingefügt – sie ragen mit Neugierde über die Gebäudekanten hinaus oder befinden sich innerhalb großer Baumkronen (Baumhaus).

Der Flur verengt sich, weitet sich und wird zur Dachterrasse unter den Baumkronen. Die Wandoberflächen sind teils transparent mit Blick in den Garten und teils geschlossen. Die nicht transparenten Flächen werden mit Holz belegt (Schule der Taktiliät). Die Bodenbeläge wechseln in Abhängigkeit zum Aussenraums: unter den Baumkronen gegossener Terrazzo – ähnlich einem Kiesbett unter einer Platane in einer mittelfranzösischen Hofanlage des 19. Jhdts. – textiler Boden in den konzentrierten Bereichen zwischen Büros und Fachräumen. Oberflächen und Materialvielfalt sollen die Wahrnehmung von Akustik und Haptik schärfen.

Von der vorhandenen Substanz wird lediglich das zentrale Gebäude (heutige Mensa) entfernt. Die übrigen Bauteile bleiben erhalten. Über der Decke des UG wird eine Bodenplatte gelegt. Sie bildet die Verteilerebene im EG. Von dieser Höhenlage ausgehend entwickelt sich das Höhenkonzept des Gebäudes.

Die Bestandsgebäude erhalten eine neue Hülle - 15/20 cm Dämmung und eine Vorsatzschale aus Holztafeln. Die Treppen werden ausgebaut und die Treppenhäuser neu organisiert. Auf diese Weise werden alle Höhenlagen erreicht – mit Aufzügen in den Treppenaugen auch barrierefrei.

Tragwerk

Das Tragwerk wird aus StBn errichtet. Stützen stehen im Fassadenbereich und im Innenraum. Der vorhandene Keller wird überbaut. Dazu werden unmittelbar neben die nördliche Kellerwand Bohrpfähle gesetzt. Über diese Bohrpfahlreihe wird bis an die nördliche und südliche Außenwand eine Bodenplatte als Flächenrost aufgelegt (Spannweiten 10m/5m). Darauf werden die erforderlichen Tragelemente aufgestellt Stützen und massive Wände.

„Der Weg auf dem die Schwachen sich stärken, ist der gleiche wie der, auf dem die Starken sich vervollkommnen.“

Maria Montessori

Daten

Wettbewerb

2011

Adresse

Sandkaulstraße 75
52062 Aachen

Auslober

Gebäudemanagement der Stadt Aachen

Wettbewerb DFB Fußballmuseum

Dortmund

Das Dach des Museums wird als begehbare Terrassenlandschaft hergestellt – eine urbane Spiel und Erlebnislandschaft für Fußballspiel, Zuschauer, Stadtspaziergänger, Cafeterrassen, Liegeflächen, etc. entsteht: Eine Arena auf dem Museum in der Stadt.

Das Gebäude vereint 2 städtebauliche Potentiale:

  • Symbolwert: ein prägnantes Zeichen mit Identifikationskraft sowohl für DFB als auch
    für die Stadt Dortmund
  • Funktionswert: die Benutzeroberfläche des Hauses aktiviert das Gebäude - zusätzlich
    zur Museumsnutzung - als einzigartigen, lebendigen Aufenthaltsort im Stadtraum:
    das Museum spielt eine aktive Rolle im Stadtleben.

Die benutzbare Oberfläche des Museumsgebäudes schafft Mehrwert sowohl für den Betreiber als auch für die Stadt.

Die getreppte Höhenentwicklung des Gebäudes, die entlang der Kulturmeile rhythmisch an- und absteigt, erzeugt eine „Landschaft“, die ein Spiel mit der bestehenden Stadtlandschaft aufnimmt. Das Museum ist insgesamt relativ niedrig, erreicht mit seinem obersten Terrassenfeld eine Gebäudehöhe von ca. 15,5 m und ist somit deutlich niedriger als die Gebäude an der Stadtkante, welche so in seiner Stadtbildwirkung insgesamt wahrnehmbar bleibt.

Neben seiner Unverwechselbarkeit sollte das Fußballmuseum ein Gebäude für Besucher aller Bevölkerungsschichten sein, d.h. keine Schwellenängste erzeugen, sondern einladend wirken und Interesse wecken können.

Daher die Absicht kein Monument, sondern ein Instrument für die fußballbegeisterte Bevölkerung zu gestalten, auf das man Stolz sein kann und mit dem man sich identifizieren kann.

Auszeichnungen

1.Preis

Wettbewerb

Daten

Wettbewerb

2011

Adresse

Platz der Deutschen Einheit 1
44137 Dortmund

Auslober

Stadt Dortmund

Partner

BWM Architektur & Design interdisziplinäre GmbH mit ZT:
Markus Kaplan
Johann Moser

Wettbewerb Höchstener Grundschule

Dortmund

Das Grundstück der Höchstener Grundschule befindet sich an einem der höchst gelegenen Orte im Dortmunder Stadtgrundriss. An einigen Stellen ist der Ausblick über landschaftliche Flächen bis in die Innenstadt hinein möglich. Das Gelände steigt in Längsrichtung kontinuierlich um ca. 3,70 m an. Die Nachbarschaft besteht im Wesentlichen aus kleinteiligem Wohnungsbau und einer Kirche mit Gemeindeeinrichtungen. Neben dem historischen Schulgebäude ist das Grundstück mit einer Sporthalle und raumgreifenden Pavillons aus unterschiedlicher Entstehungszeit besetzt. Die Provisorien sind zur dauerhaften Einrichtung geworden. Freiflächen für Schulhof und Außenspielflächen sind zu Restflächen degradiert.

Zukünftig soll die hohe Qualität des Grundstücks für die Belange der Schüler und Lehrer nutzbar gemacht werden. Ein neues Haus ersetzt Provisorien und historischen Bestand. Es flankiert die südöstliche Kante des Grundstücks mit zwei eingeschossigen, übereinander gestapelten, lang gestreckten Baukörpern. So entstehen ein konzentriertes Baufeld und größtmögliche Freianlagen, die als Schulhof (befestigt), als Schulgarten (unbefestigt + bewirtschaftet) oder Grünfläche mit Bäumen (parkartig) angelegt sind. Ein kompakter Baukörper mit einfacher Grundrissorganisation garantiert geringe Betriebskosten und bietet anpassungsfähige NutzOptionen. 

So finden auf vielfältige Weise die Leitbilder der Höchstener Grundschule Eingang in das bauliche Konzept:

Individualisierung | Selbständigkeit | Soziales Lernen | Kooperation | Wissen

Daten

Wettbewerb

2010

Adresse

Lührmannstraße 1
44267 Dortmund

Auslober

Stadtverwaltung Dortmund

Lageplan
Fassadendetail
Grundriss