Hafenküche

Berlin

Die Hafenküche an der Spree ist klein - aber infrastrukturell nicht unbedeutend: als Kantine für Nachbarn und umliegende Unternehmen, für Gastlieger in der Marina nebenan, für das Catering der Salonschiffe und als Biergarten für den Sundowner. Die baufällige Substanz wurde erweitert, mit unkonventionellem Habitus direkt am Wasser und schönem Blick über die Spree.

Die baulichen Reste stammen aus den frühen Jahren der DDR und von davor. Sie wurden konstruktiv gesichert – nicht abgebrochen – und energetisch saniert. Mit wenigen Eingriffen wurde die Identität des Ortes transformiert und nicht eliminiert. Der industrielle Habitus wurde unterstrichen durch Interventionen mit leichten Stahl- und Holzkonstruktionen. Werfttore die sich vollständig öffnen lassen, ermöglichen den Gästen an jeder Stelle das ungehinderte Pendeln zwischen Biergarten, Hafenkante und Restaurant.

Die neuen Bauteile wurden mit maximalem Vorfertigungsgrad in kurzer Zeit eingebaut und dies mit großer Präzision und einem hohen Maß an Wirtschaftlichkeit. Holz als Tragwerk reduziert die unvermeidliche Wärmebrücke auf ein beherrschbares Maß und setzt die Architektursprache am Ort fort. Das neue Dach kragt über die gesamte Fassade und bildet so einen dauerhaften und konstruktiven Witterungsschutz. Die Konstruktionen sind verschraubt und können bei Bedarf mit geringem Aufwand demontiert und wiederverwendet werden. Das Zentrum des Innenraums ist eine offene Küche, um die sich alle weiteren Funktionen gruppieren.

Lageplan
Querschnitt
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Fertigstellung

2021

Adresse

Zur alten Flussbadeanstalt 5
10317 Berlin

Bauherr

Hafen + Hof Grundbesitz GmbH + Co. KG

Partner

Tragwerk:
IB Horn GmbH, Leipzig
Innenarchitektur - Lichtplanung - Akustik: Hülle & Fülle, Berlin

@55 Geschäftshaus

Dortmund

Der Neubau "@55" liegt innerhalb der Konversionsfläche "Stadtkrone Ost" in Dortmund. 

Der Neubau steht auf einer 20 m hohen Böschungskante und grenzt direkt an einen Naturschutzraum. Die Geschosse sind gegeneinander verschoben - so entsteht zum Süden eine Terrassenlandschaft, die bei Bedarf zur erweiterten Bürofläche wird. Auf der Nordseite überlagern die Geschosse bis zu 12 m den Eingang und bilden damit ein kaskadenförmiges Dach. 

Die Lasten der auskragenden Geschosse werden an oberster Stelle gebündelt und mit Zugseilen, die der Schräge der Außenwand folgen, nach unten geführt. Hier werden die resultierenden Kräfte über ein Gegengewicht (ca. 150 m3 Hohlraum mit Sandfüllung) an das Erdreich abgegeben. 

Die Geschosse sind stützenfrei und nicht determiniert, d.h. Nutzungen sind nicht vorgegeben. Aktuell befinden sich in dem Gebäude ein Restaurant, eine med. Praxis, Büros und eine Wohnung.

Die Fassade ist homogen mit horizontal verlegtem Profilglas/Bauglas bedeckt, das punktartig gehalten wird. So entsteht eine kristalline Struktur, die dem Gebäude eine abstrakte Identität gibt. An manchen Stellen befinden sich Fensterbänder hinter der äußeren Haut - hier können die Profilgläser mit einem einfachen Mechanismus um die horizontale Achse gedreht werden - sie geben damit den Blick frei in die Umgebung.

Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Grundriss 2. Obergeschoss
Grundriss 3. Obergeschoss

Daten

Fertigstellung

2003

Adresse

Stockholmer Allee 55
44269 Dortmund

Bauherr

Privat

Ansicht West
Schnitt

Porsche Zentrum

Dortmund

Porsche gilt als Synonym für technische Perfektion, formale Präzision, Leidenschaft, Tempo und Understatement. 

Porsche Dortmund verleiht der Sinnlichkeit dieser Attribute mit seinem neuen Gebäude signifikant Gestalt. 

Das Haus baut sich parallel zur Autobahn (B1) auf - als direktes Entree zum Airport-Business-Park. Der Baukörper besteht aus zwei Bauteilen - einem Sockel zur Aufnahme der Topografie und einer darauf ruhenden Metallmembran, die einen 8 Meter hohen und 130 Meter langen Raum umhüllt. Die Silhouette erinnert an ein Aluminium-Strangpressprofil - als signifikanter  Hinweis auf die hohen technischen Qualitäten der PORSCHE-Produkte. Alles ist einsehbar - technischer Service wird inszeniert. 

Eine Café-Lounge liefert online Bilder aktueller Rennsportereignisse, zeigt laufende Produktionsprozesse oder Testläufe der PORSCHE-Typologie. Nachts tritt das Gebäude medial in Erscheinung und kommuniziert über die transparenten Fassaden mit Lichtinstallationen PORSCHE-Images. Die Konstruktionen des Hauses sind insgesamt vorgefertigt - der Betonbau des Sockelgeschosses besteht aus in drei Richtungen gekrümmten, schräg stehenden Stützen, computeranimierte Laser- und Schweißmaschinen produzieren exakte Stahl- und Aluminiumbauteile, die als einzelne Module auf der Baustelle zum Objekt zusammengefügt werden.

Daten

Fertigstellung

2003

Adresse

Ferdinand-Porsche-Straße 4
59439 Holzwickede

Bauherr

Porsche Zentrum Dortmund

Grundriss Erdgeschoss
Schnitt

Airporthotel Berlin

Berlin

An der Alexander-Meissner-Strasse entsteht ein neues Geschäftszentrum mit Hotel - die Markierung eines künftigen Business-Parks - der begleitend zum neuen Airport Berlin Brandenburg Willy Brandt.

Das Haus ist Auftakt des Airport-Business-Parks. Künftige Nutzer und Nachbarschaft sind zu Beginn unbekannt – das Grundstück ist ein unbebautes Feld. Der Weg zur Form führt deshalb über nachhaltige footprints: ökologisch, ökonomisch, sozial und kulturell. Zu relevanten Größen werden dabei: städtebauliche Konturen, Kompaktheit (optimales A/V-Verhältnis), ein effizientes Energiekonzept, funktionale Anforderungen der Nutzer, Herstellungsprozesse, Materialeinsatz und Materialfluss, Life-Cycle-Betrachtungen, Finanzierungsstrategien, Budgetlimits usw. Wir nennen diesen Prozess: „Sudoku-Strategie“ (Try & Error). Zur Form-Findung dienen Grundgeometrien - Würfel, Quader, Scheiben, Linien, Punkte. Sie können in freier Ordnung organisiert werden, in Länge, Breite und (Geschoss-) Höhe variieren und den Spezifika der Nutzungen folgen, die nach und nach gefunden werden. So entsteht ein systematisches Konvolut aufeinander abgestimmter Formen und Flächen, das sinnfällig organisiert eine am Ende des Prozesses eindeutige Konfiguration abbildet.

Es entsteht ein Haus mit den gerade erforderlichen Volumen und Oberflächen. Das Tragsystem bilden vorgefertigte Stützen und Deckenplatten. Wie das „Domino-Haus“ (Le Corbusier) sind alle Grundrisse vollständig variabel – der Ausbau ist temporär und kann jederzeit den Erfordernissen angepasst werden. Alle Schächte stehen senkrecht zur Fassade. Die so angeordneten Schächte und die horizontal verlaufenden Fensterbänder der Fassade  ermöglichen so die uneingeschränkte Umnutzung zur Drittverwendung - z.B. als Bürogebäude.

Fassade

Der Realisierung geht ein fast dreijähriger Planungsprozess voraus bis ein Bauantrag gestellt werden kann. Zunächst trifft der Bauherr eine Investitionsentscheidung für diesen Standort auf Grund seiner Nähe zum künftigen Hauptstadtflughafen. Ein städtebauliches Konzept oder ein Bebauungsplan bestehen noch nicht. Ein Wettbewerb wird durchgeführt und zur Grundlage des Bebauungsplans. Zeitgleich werden Nutzer gesucht. Varianten über künftige Baustrukturen werden entwickelt, angepasst und verworfen.

Schnell wird klar, das Gebäude wird extrem variabel sein müssen. Die Nutzungen werden möglicherweise häufig wechseln. Damit wird der Planungsprozess an sich zum erfolgskritischen Kriterium: eine Strategie wird erforderlich – wandlungsfähig und doch eindeutig in der Haltung. Zur Bestimmung der endgültigen Erscheinung müssen also andere Parameter betrachtet werden. So haben wir zunächst unterschiedliche Phänomene untersucht: Markierungen am Himmel (Linien, Wolkenlöcher, Durchblicke), global + regional (Optionen des Fliegens), Anflug + Abflug (das Spiel mit den Maßstab), naturräumliche Besonderheiten (Naturschutzgebiet, Birkenwald in der Nachbarschaft), technische Innovationen (Entwicklungsdynamik Luftfahrttechnologie).

Nun werden Fassadenstrukturen erforscht – monolithisch, elementiert, collagiert (Glas + Beton), Strukturen, Farben, Spiegelungen etc. Die Entscheidung fällt zu Gunsten einer horizontalen Gliederung, die die Fensterbänder synchronisiert um den Betrachter zu irritieren. Prozesshafte Planung benötigt ein anpassungsfähiges Fassadenkonzept - ihre tatsächliche Erscheinung erhalten die zuvor beschriebenen Grundgeometrien durch einen zusammenfassenden Oberflächen-Layer:  ein Overall aus Stahlpaneelen mit definiertem, zusammenfassenden Farbcode. Das System ist modular und anpassungsfähig in Planung + Bau und schafft durch die Farbigkeit eine baukörperliche Identität, es ist robust, reversibel und preisgünstig.

Bauphysik, Konstruktion, Herstellungs- und Instandhaltungskosten der Fassade

Das gewählte System ist modular und damit variabel während des Planungs-+ Bauprozesses. Stahl besitzt große Robustheit gegen mechanische Beanspruchung und ist auf Grund seiner Materialeigenschaften nicht brennbar (vereinfachter Brandschutz). Er bietet auf Grund seiner Masse einen guten Schutz gegen sommerliche Überhitzung, einen erhöhten Schallschutz (Hotelnutzung) und erlaubt große Stützweiten der Fassadenelemente mit einem minimalen Anteil UK-Befestigungspunkten. Die UK basiert auf einer multifunktionellen Systemleiste mit verdeckter Befestigung, die eine zwängungsfreie und einfache Steckmontage erlaubt. Es entstehen vorgehängt, hinterlüftete  und dauerhaft ebene Fassaden. Temperatureinfluss + Bautoleranzen werden spannungsfrei abgebaut.

Die große Stützweite der Fassadenelemente und die minimierte UK (Reduzierung der Ankerpunkte) führen zu einer Verminderung von Wärmebrücken. UK und große Spannweiten der Paneele ermöglichen verkürzte Montagezeiten und so geringere Montagekosten. Die minimierte Anzahl von Befestigungspunkten reduziert den Wärmeabfluss, die Oberflächenbeschichtung macht Reinigungs- oder Instandhaltungsanstriche dauerhaft obsolet. So entsteht aus System und Fassadenprodukt eine Fassade mit großer Wirtschaftlichkeit, deren Kostenanteil je qm BGF nur unwesentlich über dem von Wärmedämmverbundsystemen liegt. Die Oberflächen des Rohstahls werden durch eine Zink-Magnesium-Legierung langlebig veredelt. Das gesamte Fassadensystem ist zu 100 % recyclingfähig + dauerhaft ebenen Fassadenflächen.

Farbkonzept

Was wir sehen ist nicht die Hülle als Fassade eines Hauses, sondern das „Bild“ einer Fassade – eine abstrakte Komposition, mit der sich das Haus einer eindeutigen Zuordnung (Gebäudetyp + Nutzung) entzieht und statt dessen den Passanten irritiert und zu einem eigenen Abstraktionsprozess auffordert. Die angebotene Farbkarte des Herstellers schien uns nicht ausreichend, dieses Ziel zu erreichen. Deshalb wurden zusätzliche Farben (Sonderfarben) erforderlich, die wir aus unserer Codierung abgeleitet haben. Die Farbbeschichtung („matt“) ist durch ihre Oberflächenstruktur nahezu selbstreinigend, UV-stabil, reflexionsfrei und bei allen Witterungsverhältnissen farbintensiv und unterstreicht besonders den Abstraktionsgrad. Die Kooperation mit Thyssen-Krupp war zu jeder Zeit unkompliziert, unterstützend und interessiert – auch zu einem Zeitpunkt, als das System neu und die Kosten noch nicht offiziell kalkulierbar waren.

Ansichten
Ansicht

Daten

Fertigstellung

2012

Adresse

Alexander-Meissner-Strasse 1
12526 Berlin

Bauherr

ANH Grundbesitz GmbH

Partner

Tragwerk:
SKP Ingenieure Gmbh
Landschaftsplanung:
Kamel Louafi, Berlin
Haustechnik:
W33, Berlin
Innenarchitektur: 
studio aisslinger, Berlin
Fotos:
Jan Bitter, Berlin

Grundriss 1. Obergeschoss

Westfalenforum – Stadt neu Denken

Dortmund

Die Zeit innerstädtischer Besiedelung durch Kaufhäuser und reinen Einkaufsstraßen geht zu Ende. Neue Handelsformen und digitale Zahlungsmethoden machen Shopping-Malls alten Typus´ obsolet. Damit entsteht die Chance, die Stadt als Lebensraum neu zu entdecken und an die Menschen zurück zu geben. Dabei kann man aber keineswegs bloß Handel durch Wohnen austauschen. 

Urbanität entsteht durch Pluralität

Dazu gehören Mischnutzungen ebenso wie unterschiedliche Wohntypologien, die echte Nachbarschaften fördern und Identifikationspotenzial fürden eigenen „Kiez“ generieren. Nachhaltigkeit, geringstmöglicher Energiebedarf, Ressourcen-Bewusstsein vom limitierten Baugrund bis zu den gewählten Baumaterialien, Mobilität etc. sind selbstverständliche Aspekte der Planung. Wesentliches Charakteristikum soll jedoch die Neubildung von Orten sein, an denen man gerne lebt.

A - Erschließung

Eine Gebäudegruppe unterschiedlicher Gebäudetypen mit differenzierter Höhenentwicklung bildet eine neue Nachbarschaft. Sie ist verknüpft durch öffentliche Wege, Gassen und kleine Plätze - für die Erschließung der Gebäude, Handel in kleinem Maßstab, Essen und Trinken oder schlicht fürden Aufenthalt. Das Quartier wird eingebunden in das übergeordnete Wegenetz der Innenstadt zwischen Hauptbahnhof, Westenhellweg und Marktplatz bzw. Hansaplatz.

B - Durchmischung

Die Nutzung der Gebäude und der Geschosse wird durchmischt. In den Erdgeschossen werden kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants entstehen, anpassungsfähig, die bei Bedarf in das 1.OG ausgedehnt werden können. Auch dort, im 1.OG, sollen gewerbliche Nutzungen dominieren – Büros, Ärzte und Ähnliches. Das UG fasst die Gebäude unter Flur zusammen und bildet ein durchgängiges Geschoss für Stellplätze, Technikräume und andere Nebenflächen.

C - Nachhaltigkeit

Materialeinsatz, ein effizientes Energiekonzept, kurze Wege, die vielschichtige Verknüpfung individueller privater mit öffentlicher Mobilität, soziale und kulturelle Akzeptanz und andere Nachhaltigkeitsaspekte, werden von Beginn an in einem multiprofessionellen Team erarbeitet und in einem Gesamtkonzept zusammengeführt. Einen wesentlichen Ansatzpunkt bildet für uns die konzeptionelle Integration einer begehbaren Grünkulisse. Sie trennt als bauliche Zäsur die Geschosse mit gewerblicher Nutzung von denen mit Wohnnutzung. Sie führt durch die Gebäude, die Höfe, verdichtet sich an ausgewählten Kanten, Rücksprüngen oder Terrassen und sammelt sich als Dachgarten mit Brücken, die alle Gebäude verbinden – ein mehrgeschossiger Park, konzipiert für die Bewohner dieser Häuser.

D - Mobilität

Die Gebäudegruppe am Platz von Amiens befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof Dortmund mit einer Vielzahl regionaler und überregionaler Verbindungen sowie direktem Zugang zum innerstädtischen ÖPNV mit Bussen und S-Bahn. Wir werden diese Optionen mit einem Konzept verknüpfen, das die individuelle Mobilität sichert – durch ein internes Sharing-System für E-Bikes und PKW, die den Bewohnern zur Verfügung stehen. Wir gehen davon aus, auf diese Weise den Stellplatzbedarf mindestens halbieren zu können. Der verbleibende Stellplatz-Bedarf wird im Untergeschoss abgedeckt.

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Ansicht West

Daten

Studie

2017

Adresse

Kampstraße 37 - 39,
Hansastraße 5
44137 Dortmund
Deutschland

Grundriss Regelgeschoss
Ostansicht
Längschnitt

Haus am MIR

Gelsenkirchen

Das Haus am MIR vermittelt mit seiner keilförmigen Kubatur und seiner Nutzungsvielfalt zwischen der  öffentlichen Nutzung des „Musiktheaters im Revier - MIR“ und der angrenzenden Wohnbebauung östlich der Schalker Straße. Der Neubau fasst und akzentuiert räumlich und gestalterisch den heutigen, sich sehr heterogen präsentierenden „Nicht-Raum“ an der Ostseite des MIR.

Das zurückgenommene Erdgeschoss wird durch seine Transparenz, in den öffentlichen Raum einbezogen. Diese Wirkung wird durch eine homogen ausgebildete Theatervorplatzoberfläche unter Einbeziehung des Neubaus, verstärkt. Zwischen den unterschiedlichen Nutzungen entsteht ein eigenständiger städtischer Raum mit hoher Wiedererkennbarkeit.

Daten

Fertigstellung

1997

Adresse

Kennedyplatz 14
45881 Gelsenkirchen

Bauherr

Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen

Fassadendetail

Erweiterung Multifunktionsraum

Berlin

Bei dem aufzustockenden Bestandsgebäude handelt es sich um eine Servicehalle für den Busbetrieb mit Büros. Diese Nutzungseinheiten werden in einer Aufstockung auf das bestehende Dach um einen Multifunktionsraum für Teambesprechungen, Workshops und Büronutzung erweitert. Eine zusätzliche Teeküche dient der Bewirtung.

Die Bestandskonstruktion der Decke über OG2 wurde als „Dach“ bemessen und ausgeführt. Die Tragfähigkeit der Konstruktion ist für die zukünftige Nutzung mit Verkehrslasten nicht ausreichend. Aus diesem Grund wird die Konstruktion verstärkt. Stahlträger und vorgespannte StBn-Deckenelemente gemäß statischem Nachweis bilden die neue Deckenebene. Die Dachkonstruktion des zusätzlichen Geschosses wird als Mischkonstruktion aus Holz (Furnier-Schichtholz) in Längsrichtung und Stahl (HEB) in Querrichtung gem. stat. Nachweis errichtet. Stützen werden als X-/V-Elemente auf den bestehenden Tragachsen positioniert.

Die Fassaden werden elementiert ausgeführt – die N/O-Fassade als geschlossene Holz-/Metallfassade, alle anderen Fassaden aus Glas-Schiebetüren. 

Lageplan
Grundriss
Ansichten

Daten

Fertigstellung

2017

Adresse

Zur Alten Flussbadeanstalt 5
10317 Berlin

Bauherr

Hafen + Hof Grundbesitz GmbH + Co. KG

Partner

Brandschutz:
Neumann Krex + Partner, Niestetal
Statik / Bauphysik:
Ingenieurbüro Bauwesen Horn GmbH, Leipzig
TGA:
Janowski & Co Beratende Ingenieure GmbH, Berlin

Fassadendetail

Städtebauliche Verdichtungsstudie Nordhafenquartier

Berlin

Das vordringlichste Ziel der städtebaulichen Verdichtungsstudie für das Nordhafenquartier ist es, das Grundstück als Teil einer künftigen Lebenswelt in der neuen Europacity zu entwickeln. Der Europaplatz ist für uns ein städtischer Campus – Treffpunkt für Bewohnende und alle, die hier arbeiten.

Darüber hinaus, diskutiert die Studie die Überlagerung privater und öffentlich zugänglicher Nutzungen, in Teilen auch innerhalb des Gebäudes, sowie die Möglichkeiten ressourcenschonender Maßnahmen für Beheizung und Kühlung an diesem speziellen Standort.

Ein neuer Stadtteil entsteht

Auf der innerstädtischen Brache, die bisher in weiten Teilen nicht oder nur rudimentär genutzt wurde, wird perspektivisch ein belebter Stadtteil mit unmittelbarem Bezug zum Berliner Hauptbahnhof entstehen. Trotz guter Anbindung an das Verkehrsnetz, muss das Grundstück dennoch als Insel verstanden und gedacht werden, da es durch verschiedene räumliche Barrieren von den umliegenden Stadtteilen getrennt wird. Zum Wedding behindern weit ausgreifende Gleisanlagen einen direkten Kontakt, nach Mitte bildet der Spreekanal eine natürliche Grenze. Neue Brückenverbindungen werden dieser Besonderheit entgegen wirken, sie aber nicht aufheben können. Umso bedeutender wird für den neuen Stadtteil dessen eigene urbane Identität. Der neu enstehende Stadtplatz als Herzstück des neuen Quartiers wird zur Adresse, die inneren Freiflächen zum Privatgarten.

Konstruktion und Nachhaltigkeit

Komplexität und Vielzahl technischer Systeme sollen auf ein notwendiges Minimum reduziert bleiben. Dazu werden die massiven Bauteile aktiviert und mit kühler Nachtluft umspült, so dass die nachts gespeicherte Kühle die im Tagesverlauf entstehenden inneren Wärmelasten auf natürliche Weise kompensiert. Erdkanäle und – sofern möglich – Verdunstungskühle aus dem Spreekanal sorgen für die erforderliche Kaltluft. Die Zirkulation durch das Gebäude hindurch initiiert ein „Kamin“ (Treppenturm), der über die Attikakante des Gebäudes hinaus geführt wird.

Lageplan
Einsatz im Städtebaulichen Kontext
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Fertigstellung

2013

Adresse

Heidestraße
10557 Berlin
Deutschland

Bauherr

CA Immo, Berlin

Ansicht West | Fassadenstruktur
Ansicht Detail | Fassadenstruktur
Schnitt | Fassade
Querschnitt | Kühlungsstrategie
Grundriss 10. Obergeschoss
Ansicht Süd | Fassadenstruktur

Wohnhaus Bergermann

Welver

Ein ökologisches, ein grosszügiges Haus wünschte sich der Bauherr. Maximalen Nutzen sollte es aus den natürlichen Energieressourcen ziehen. Nicht teuer, aber differenziert sollte es auch sein, ganz speziell auf eine fünfköpfige Familie zugeschnitten, die nach viel Raum und noch mehr Freiraum verlangte. Sehr vielfältige Ansprüche also, die mit einem kompakten, langgestreckten Baukörper beantwortet wurden.

Konsequent nach Norden und Süden ausgerichtet und demonstrativ im Wechsel von Massivbauweise und Skelettbau ausgeführt, ist es ein solares Haus des Low Tech. Hinter seinem radikal minimierten Tragwerk aus Stäben und Zugseilen öffnet es sich mit seiner durchgängigen, zweischaligen Glasfront großzügig nach Süden, während sich entlang der kalten Nordseite eine hochgedämmte, fast geschlossene hölzerne Fassade erstreckt, die sich dort nur die Öffnung eines schmalen Lichtbandes erlaubt. 

Alle Nebenräume, massiv ausgeführt und konsequent entlang der Nordseite gereiht, fungieren darin als Wärmepuffer wie auch als Speichermasse, während die ihnen gegenüberliegenden, zu Garten und Sonne hin transparenten, über Schiebewände flexibel gehaltenen Wohnkompartimente ihren maximalen Gewinn aus der passiven Nutzung solarer Wärme ziehen.

Der Raum, der sich zwischen diesen beiden Bereichen verknüpft, ist mit Oberlichtern und raumsparenden Schrankelementen versehen, die ihm einen klaren Rhythmus verleihen und dem Eintretenden sogleich die Orientierung erleichtern, ist er der Auftakt zu einem erweiterten Wohnraum. Im Sommer durch den weit auskragenden Verschatter aneinandergereihter Stahlrohre vor übermäßiger Sonne geschützt, ist es ein fließender Lebensraum. In den Wintermonaten hingegen kann über den Wärmepuffer der zweischaligen Südseite die Sonnenstrahlung ungehindert tief in das Haus eindringen und dann über die Erwärmung der Raumluft wie auch den rein psychologischen Effekt. 

Effizient sind ebenso die weiteren Teile des umfangreichen Ökologiekonzeptes, das von der Wahl der verwandten Baumaterialien, die das Regenwasser dem Kreislauf einer Brauchwasseranlage zuführt. In der dritten und vierten Ausbaustufe wird dieses Konzept noch um den aktiven Einsatz von solarer Energie erweitert.

Daten

Fertigstellung

1996

Adresse

Im Hagen 9
59514 Welver

Bauherr

Privat

Energiekonzept
Grundriss

Neubau an der Aktienstraße

Mülheim an der Ruhr

Der Neubau richtet sich, in Höhe und Position, an der Städtebauliche Umgebung. Die Vorderkante ist bündig mit dem Nachbargebäude. Um die Fassaden zur Aktienstraße präsenter zu machen und die Sichtbarkeit des Gebäudes auf dem Grundstück zu erheben, ist das Volumen in der kompletten Breite des Grundstücks vorgesehen.

Vorgesehen ist eine Stahlkonstruktion mit einer Holzrahmenbau-Fassade, welche vorgehängt wird. Diese Materialität ist nicht nur nachhaltig, sondern erzeugt durch die Haptik durchaus auch eine bessere Qualität für die dort arbeitenden Mitarbeiter.

Konzeptionell ist das Volumen in einer starken Basis mit einem „fliegenden“ Oberblock organisiert, um eine neue Größenordnung an den sehr unterschiedlichen Fronten zu schaffen (z.B. schnelle Zugverbindungen, Industriecharakter mit großen und weniger straßengängigen Gebäuden). Anstelle eines großen Blocks konzentrierte sich das Konzept darauf, das Volumen in seiner Höhe und in zwei Hauptteilen zu bearbeiten, mit weniger Gewicht durch die "Luftebene".

Nutzung

Die Zulage für eine große Markttätigkeit zieht einen höhen Kontingent an Nutzer des Ortes. Dieser wird durch die Büromitarbeiter und -besucher verstärkt um einen lebendigen Ort zu schaffen.

Die Betonung des Luftgeschosses des Parkens spricht zu dem wenig menschlichen Maßstab der Bahnlinie und den industriellen Gebäuden, in dem es einen neuen und erhöhten Blick auf die Umgebung erlaubt. Der zwei-geschossige Gewerberaum umfasst ein Lagerraum, Technikräume, Toiletten und Erschließungskerne. Als Groß Einzelhändler vorgesehen, die Bauart von EG und 1.OG bildet eine geschlossene und starke Basis., die sich über die ebenfalls in sich geschlossenen und außenliegende Erschließungskerne mit dem Bürobaukörper sich verbindet.

Das obere viergeschossiges Volumen wird ein luftiger und durchsichtiger Körper für die Büronutzung darstellen. Die außenliegende Erschließungskerne zählen für die flexible Nutzung und Organisation der Grundrisse.

Freianlagen

Das Grundstück liegt höher als das Straßenniveau. Aus diesem Grund richten sich die Zugänge ins Projektgrundstück nach der Neigung der jetzigen Zuwegung. Die Rampe zu Parkdecke ist als eigenständiges Element geplant und sitz auf der geraden Ebene der Zuwegung.

Neben der Rampe sind Eingangsbereiche, Technik- und Lieferfläche sowie die geforderten Abstellplätze für Fahrräder vorgesehen. Für flexible Mobilität ist dort ebenfalls einen Smart-Pool vorgesehen. Zusammen mit der ÖPNV erfüllt die Parkdecke die Anzahlanforderungen an Stellplätze für Bürogebäude und Gewerbe.

Daten

Studie

2019

Adresse

Aktienstraße 23
45473 Mülheim an der Ruhr

Bauherr

LIANEO

Ansichten
Schnitt
Grundriss 3.Obergeschoss
Konzeptgrundrisse