Wettbewerb Stadion Union Berlin

Berlin

UNION BERLIN erhält ein neues Stadion an alter Stelle - ein traditionsreicher Ort, dessen Historie die außergewöhnliche Nähe zwischen Verein und Fans geprägt hat. In der Wuhlheide, zwischen Wuhle und Wald wird seit Jahrzehnten in einer reinen Fußballarena gespielt. Das Charakteristikum räumlicher Nähe zwischen Spielfeld und Tribüne wird im vorliegenden Konzept durch die Geometrie der neuen Konstruktion gesteigert und atmosphärisch hoch verdichtet. 

Aus einem Stadion wird ein Theater - aus dem Spielfeld eine Bühne - aus den Tribünen werden Ränge und Logen mit Flächen für Gastronomie, Merchandising, Infrastruktur etc. 

Das neue Stadion ist hinsichtlich seiner Vermarktungsfähigkeit (Medien/ Werbung) und Drittverwertungsoptionen (Zusatznutzungen) optimiert. 

Alle Zuschauerplätze werden überdacht. Die Überdachung wird durchscheinend ausgebildet, sie ist farbig und wird so zu einem Signal. Die Dachhaut wird als Membran in die Fassadenebene der obersten Galerie verlängert, so dass die Dachhülle in ihrer Außenwirkung als schwebender Leuchtkörper erscheint. 

Die Primärkonstruktion besteht aus präfabrizierten Stahlbetonelementen, das Dachtragwerk aus einem Stahlfachwerk mit V-förmigen Auflagern und hinten liegenden Abspannungen. So bleiben alle Sitzreihen stützenfrei und ohne Sichteinschränkung. Beleuchtung, Beschallung und Entwässerung sind in die Konstruktion integriert. Die zu Werbezwecken verwertbaren Oberflächen sind maximiert und auf die Kamerastandorte optimal abgestimmt. Hierzu zählen die Banden/ Innen-und Außenränder der Dachflächen/ Umfassungsfläche von oberer und unterer Galerie/ VIP-Logen/ die Außenhaut der textilen Fassade (mit wechselnder Leuchtwerbung bespielbar)  etc. Neben den konventionellen Kamerastandorten wird die obere Galerie Hauptstandort für Kameras - optional an jeder Stelle. 

Auszeichnungen

1.Preis

Daten

Wettbewerb

2003

Adresse

An der Wuhlheide 263
12555 Berlin

Auslober

Senat der Stadt Berlin
mit FC Union Berlin

BVB Stadion

Dortmund

Im Zug der laufenden Modernisierung und Flexibilisierung des BVB-Stadions, die zunehmend auch Veranstaltungen außerhalb des Sports aufnehmen sollen, denkt der BVB darüber nach, das Konzept eines Stadions mit dem einer Multifunktionshalle zu kombinieren. Das vorliegende Projekt ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie.

Während des fortlaufendenden Spielbetriebs soll die Zuschauerkapazität erweitert werden und das Stadion um ein Dach erweitert werden, das die Nutzung als Halle ermöglicht.

In mehreren Bauphasen realisiert, werden Teile des Bestands mit den neuen Bauteilen verknüpft, realisiert mit maximalem Vorfertigungsgrad, wodurch modulare Fügung vor Ort ermöglicht und zugleich die Bauzeit erheblich reduziert wird. Um den Rasen im Fall der Hallennutzung zu schützen und zugleich das regenerative Wachstum der Grasfläche sicherzustellen, wird das Spielfeld selbst zum Dach. Zu diesem Zweck wird eine Technologie des Schiffsbaus herangezogen: hydraulische Heavy-Lift-Systeme, die an vier Punkten der Stadionecken untergebracht sind, heben das Spielfeld innerhalb einer halben Stunde um 40 Meter an, wo es dann die Funktion eines Daches erfüllen wird. Ein sieben Meter hoher, begehbarer Stahlrost bildet sein Tragwerk und enthält alle lichttechnischen und akustischen Installationen einer Halle.

Bis zu 80 000 Plätze wird das Stadion zukünftig bei open air Sportveranstaltungen anbieten. Bei Musikveranstaltungen unter geschlossenem Dach könnte die Kapazität durch die verfügbare Fläche im Innenraum noch einmal erhöht werden.

Daten

Adresse

Strobelallee 50
44137 Dortmund

Grundriss Erdgeschoss
Querschnitt
Axonometrie

Wettbewerb Parkstadion Schalke

Gelsenkirchen

Aus einem Gutachten ging dieses Projekt hervor. Im Zuge der Modernisierung und Flexibilisierung deutscher Stadien, die zunehmend auch Veranstaltungen außerhalb des Sports aufnehmen, will der Fußball-Bundesliga­-Verein Schalke 04 sein Parkstadion durch einen Neubau ersetzen, der Stadion wie Multifunktionshalle in sich vereint.

Doch nicht nur auf die schon für sich allein anspruchsvolle Kombination war hier eine Lösung verlangt, sondern ebenso für das Problem, wie während fortlaufendenden Spielbetriebs auf dem Grundstuck des alten Stadions ein Neubau realisiert werden kann. Die Architekten entwickelten aus diesen Anforderungen einen neuen Typ von Stadion, der sowohl eine Freiluftarena mit einer Halle verbindet, aber ebenso mit der Abschottung früherer Stadien bricht, die ihrer Umgebung nur die geschlossenen Rückseiten ihrer Tribunen zu zeigen wussten.

In mehreren Bauphasen realisiert, die zeitweise Teile des alten mit denen des neuen Stadions verbinden, entwickelt sich daraus ein luftiges Gebäude, das sich seiner Landschaft vielgestaltig öffnet, seinen Besuchern wechselnde Perspektiven auf Spielfeld und Außenraum anbietet. Im Gegensatz zum herkömmlichen, geschlossen Tribünenring setzt es sich aus mehreren, frei in den Raum gesetzten Segmenten zusammen, die einen maximalen Grad von Vorfertigung und modularer Fügung vor Ort erlauben, zugleich die Bauzeit erheblich reduzieren. Und um aufwendige Abdeckungen der Rasenflache oder das schon bekannte Verfahren des Ausfahrens des Spielfeldes zu umgehen, die die Betriebskosten erheblich gesteigert hätten, aber auch aufgrund der Bergsenkungsproblematik kaum möglich gewesen wären, verwandelt sich hier das Stadion mittels des Hochfahrens des Spielfeldes zu einer Halle. Zu diesem Zweck wird eine Technologie des Schiffsbaus herangezogen: hydraulische Heavy-Lift-Systeme, die an vier Punkten der Stadionecken untergebracht sind, heben das Spielfeld innerhalb einer halben Stunde um 40 Meter an, wo es dann die Funktion eines Daches erfüllen wird. Ein sieben Meter hoher, begehbarer Stahlrost bildet sein Tragwerk und enthält alle lichttechnischen und akustischen Installationen einer Halle.

Zwischen 60 000 bis 70 000 Plätzen kann die als flexibler Baukasten konzipierte Sportarena fassen. Die vorhandene Topografie einer BodenmuIde ressourcenschonend als zentrale Verteilerebene nutzend, öffnet sie sich mit fließenden Übergangen dem umgebenden Raum. Dem minimierten Primartragwerk der Tribunen aus Stahlbeton schließt sich dazu ein Tragwerk aus minimierten Stahlstäben an, dessen textile, durchscheinende Häute und Lamellenverglasungen vielfaltige Aus- und Einblicke erlauben. Während sich alle Nebenutzungen unmittelbar dem Spielfeld anschließen und damit den Blicken entziehen, werden so das umlaufende Galeriegeschoss auf dem Erdwall und die Öffnung der seitlichen Fassaden mittels Vertikaltoren ein freies Flanieren zwischen Landschaft und Bauwerk erlauben. Über die von grazilen V-Stutzen gehaltenen Tragwerksjoche sowie differenzierte Zwischenräume erfährt die Arena eine anregende rhythmische Auflösung, die aus dem Wechselspiel unterschiedlich materialisierter Raumschichten einen bivalenten Raum mit größter Nähe zu dem Spielgeschehen und der sich grenzenlos öffnenden Landschaft hervorbringt.

Daten

Wettbewerb

1996

Adresse

Parkallee 3
45891 Gelsenkirchen

Auslober

FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V.

Grundriss
Schnitt

Emscher G Pavillon

Bottrop

In diesen bizarren Raum einer ausufernden Industrielandschaft stellte sich der Pavillon als ein faszinierend graziles Belvedere ein. Ein explizit technisches Bauwerk, das die topographische Bewegung aufnimmt, aber, genau an der Schnittstelle von Klärwerk und Wald positioniert, auch jene, zuvor kaum mehr wahrgenommene Grenze zwischen Technik und Natur wieder erfahrbar macht.

Seine transparente Membran zweier gläserner Schrägen steigt im gleichen Winkel wie die Böschung des Hügels an und scheint geradezu aus ihm herauszuwachsen. Unter dieser Membran, eingespannt zwischen zwei schlanken, silbrig schimmernden Türmen und getragen von einem stählernen Brückenträger, erstreckt sich eine lichte, multifunktionale Ausstellungsfläche, die kaum weniger als der darüberliegende Brückenträger mit dessen attraktiver Aussichtsplattform einen Panoramablick auf ein unverwechselbares Stück Ruhrgebiet anbietet. 

Dienen die Türme der Brücke konstruktiv als Auflager, so sind sie funktional die Nadelöhre zu der Ausstellung und Aussichtsplattform. Und hinter ihrer Haut aus silbrig glänzendem Wellblech befindet sich ebenso die umfangreiche Gebäudetechnik des Pavillons. Der stählerne Brückenträger wiederum dient den filigranen Fachwerkträgern aus Stahlblech als Auflager, die über nicht minder grazil ausgeführte Klammern aus Edelstahldraht jene rahmenlosen Lamellen halten, aus denen sich die gläserne Membran zusammensetzt. 

Es ist eine intelligente Haut über einem bis aufs äußerste reduzierten Skelett, dem die Ausstellungsfläche in Flexibilität und Transparenz in nichts nachsteht. 

Sechs je um 360 Grad drehbar gelagerte Displaytafeln erlauben hier rasch wechselnde Gestaltungen eines Binnenraumes. Bei Veranstaltungen oder Vorträgen verschwinden die Tafeln unauffällig in der Nische eines Turms, während aus dem gegenüberliegenden Turm eine mobil gelagerte, platzsparende Pantry hervortritt. Ebenso optimiert und völlig reversibel ist die Konstruktion des Pavillons, dessen hoher Vorfertigungsgrad lediglich eine Montage von nur sechs Wochen erforderte. 

Auszeichnungen

Architekturpreis des BDA-Ruhr

1994

Architekturpreis der WestHyp-Stiftung

1994

Architekturpreis des Landes Nordrhein-Westfalen

1995

Preis des Deutschen Stahlbaus

1996

Lageplan
Grundriss

Daten

Fertigstellung

1994

Adresse

In d. Welheimer Mark 190 46238 Bottrop
Deutschland

Bauherr

Emschergenossenschaft, Bottrop

Fassadendetail

Wettbewerb Schwebebahnstation Kluse

Wuppertal

Die Schwebebahn Kluse in Wuppertal, die im zweiten Weltkrieg zerstört wurde, wird an ihrem historischen Standort am Schauspielhaus wieder errichtet. Da sich an dieser Stelle mehrere städtische Wegeverbindungen kreuzen, haben Petersen Architekten bei ihrem Bahnhofsentwurf Wert gelegt auf städtebauliche Signifikanz und Eingliederung. 

Die untere Verteilerebene ist tagsüber ein zusätzlicher öffentlicher Raum, der über die darüberliegenden transluzenter Bahnsteige belichtet wird. Sie bestehen aus rutschfestem, begehbarem Glas [Litefloor]. 

Das gesamte Tragwerk ist in Längsrichtung in ebene Einzeltragwerke aufgelöst, die durch Verbindungen aus Druckrohren sowohl in der Bahnsteigebene als auch oberhalb der Bahnen und durch Seilverspannungen ausgesteift sind. Jedes Tragwerk besteht aus einem Paar auskragender Außenstützen, die analog zu den Rahmen der Fahrbahnträger geneigt sind. Sie tragen die Fassade und sind entsprechend ihrer Biegebeanspruchung geformt. Zusammen mit einem geschosshohen Fachwerkträger unterhalb der Verteilerebene bilden sie ein unterspanntes Tragwerk. 

Vor der einfachverglasten Fassade sind auf Abstand Lochblechelemente als Blend- und Sonnenschutz gehängt. Deren verschieblich gelagerte Stahlrahmen können zur Verriegelung und Sicherung des Bahnhofs bis auf die Erschließungsebene heruntergefahren werden, so dass sich nachts ein anderes Bild des Bauwerks ergibt. 

Daten

Wettbewerb

1991

Adresse

Bundesallee 248
42103 Wuppertal

Grundriss
Schnitt