Wettbewerb Höchstener Grundschule

Dortmund

Das Grundstück der Höchstener Grundschule befindet sich an einem der höchst gelegenen Orte im Dortmunder Stadtgrundriss. An einigen Stellen ist der Ausblick über landschaftliche Flächen bis in die Innenstadt hinein möglich. Das Gelände steigt in Längsrichtung kontinuierlich um ca. 3,70 m an. Die Nachbarschaft besteht im Wesentlichen aus kleinteiligem Wohnungsbau und einer Kirche mit Gemeindeeinrichtungen. Neben dem historischen Schulgebäude ist das Grundstück mit einer Sporthalle und raumgreifenden Pavillons aus unterschiedlicher Entstehungszeit besetzt. Die Provisorien sind zur dauerhaften Einrichtung geworden. Freiflächen für Schulhof und Außenspielflächen sind zu Restflächen degradiert.

Zukünftig soll die hohe Qualität des Grundstücks für die Belange der Schüler und Lehrer nutzbar gemacht werden. Ein neues Haus ersetzt Provisorien und historischen Bestand. Es flankiert die südöstliche Kante des Grundstücks mit zwei eingeschossigen, übereinander gestapelten, lang gestreckten Baukörpern. So entstehen ein konzentriertes Baufeld und größtmögliche Freianlagen, die als Schulhof (befestigt), als Schulgarten (unbefestigt + bewirtschaftet) oder Grünfläche mit Bäumen (parkartig) angelegt sind. Ein kompakter Baukörper mit einfacher Grundrissorganisation garantiert geringe Betriebskosten und bietet anpassungsfähige NutzOptionen. 

So finden auf vielfältige Weise die Leitbilder der Höchstener Grundschule Eingang in das bauliche Konzept:

Individualisierung | Selbständigkeit | Soziales Lernen | Kooperation | Wissen

Daten

Wettbewerb

2010

Adresse

Lührmannstraße 1
44267 Dortmund

Auslober

Stadtverwaltung Dortmund

Lageplan
Fassadendetail
Grundriss

Wettbewerb Neues Dorfzentrum Meilen

Meilen am Zürichsee

Nach dem Rückzug des Linth-Gletschers vor rund 10‘000 Jahren staute dessen Endmoräne die Linth auf. Das Tal füllte sich allmählich und bildet bis heute den Zürichsee. So prägte die Eiszeit die gesamte Landschaft rings um den See. Findlinge sind die einprägsamen und bildhaften Zeugen der damaligen Geschehnisse.

Später wuchsen hier Siedlungen, Dörfer und Städte. Heute sind sie an den Ufern des Zürichsees fast zusammengewachsen. Ortsgrenzen gehen verloren und mit ihnen die Authentizität und Individualität der Dörfer. Zugleich stehen sie in kultureller und ökonomischer Konkurrenz zueinander. Die Inszenierung eigener Stärken wird daher zur wesentlichen Herausforderung örtlicher Entwicklung.

Meilen besitzt auf Grund seiner vorhandenen städtebaulichen Struktur und seiner besonderen topografischen Lage auf der Sonnseite des Zürichsees außergewöhnliche Voraussetzungen, um die eigene Identität selbstbewusst zu entwickeln. Hierzu schlagen wir zwei neue Elemente vor: Belvedere und Solitär. Die großzügige Terrasse und der markante Neubau verleihen der Ortsmitte von Meilen eine neue Identität, ohne die gewohnte Umgebung zu beeinträchtigen oder in den Schatten zu stellen.

Im Zentrum der Anlage liegt das Belvedere, eine erhöhte, öffentliche Terrasse mit Seeblick, als gemeinsamer Vorplatz für Gemeindehaus, Bauamt und Neubau. Es liegt ebenerdig auf der Höhe der Dorfstraße. Von seinem Südrand aus hat man einen neuen, ungewohnten Blick auf den Zürichsee.

Solitär

Der neue Baukörper steht auf der Belvedere-Terrasse wie ein Eisgletscherfindling auf einer durch Seitenmoränen gebildeten Geländeterrasse. Er steht im Winkel zwischen Gemeindehaus und Bauamt und ist im Untergeschoss mit diesen verbunden. Im Erdgeschoss befindet sich eine öffentliche Cafeteria. Seine äussere Form ist verschliffen und geschürft, wie ein Findling, doch seine Proportionen, die Traufhöhe und die Dachgeometrie beziehen sich auf die bestehenden Gebäude, mit denen der Neubau ein spannungsreiches Ensemble bildet.

Gemeindehaus und Bauamt

Die vertrauten Fassaden von Gemeindehaus und Bauamt bleiben unverändert, lediglich die Fenster werden den heutigen energetischen Anforderungen angepasst. Auf der Südseite führt ein neuer verglaster Eingang vom Belvedere ins Gemeindehaus. Der denkmalgeschützte Gemeindesaal, die Treppen und die meisten vorhandenen Trennwände werden nicht angetastet. Beide Altbauten werden mit behindertenfreundlichen Aufzügen ausgestattet. Der verglaste Aufzug des Gemeindehauses steht hinter der Südfassade und erlaubt bei der Fahrbewegung den Blick über das Belvedere zum See.

Sockelgeschosse

Unter der Platzebene sind grosse Teile des Raumprogramms untergebracht, wodurch das erkennbare neue Bauvolumen auf ein Minimum reduziert werden kann. Zwei in die Terrasse eingeschnittene Innenhöfe sowie Öffnungen und Lichtboxen an ihren Rändern ermöglichen eine grosszügige Beleuchtung und Belüftung der unterirdischen Räume. So erhält sogar die Einstellhalle durch natürliches Tageslicht einen einladenden Charakter.

Unterer Platz

Eine großzügige Freitreppe, eine Rampe und ein Lift führen von der Belvedere-Terrasse zu einem tiefer gelegenen, leicht abgedrehten Platz im südlichen Teil des Perimeters. Dieser Platz ist von bestehenden und neuen Gebäuden umgeben, die den ortstypischen Maßstab übernehmen und für verschiedene Nutzungen geeignet sind (Kursräume, Ateliers, Räume für Vereinsanlässe, kulturelle Veranstaltungen, Schulerweiterung etc.). So entstehen zwei Plätze von unterschiedlicher Charakteristik: Das Belvedere als städtische Terrasse und der durch Bauten gefasster Dorfplatz für die alljährliche Chilbi.

Materialisierung

Die Materialisierung von Belvedere und Solitär knüpft an die den Entwurf bestimmenden Eiszeit-Metaphern an:

Gletscherfindlinge sind oft Granite... Der Platz wird mit hellen und dunklen, sägerauen Granitplatten belegt. Ihre unterschiedliche Ausrichtung, die Linienführung und Geometrie entsprechen dem die Landschaft prägenden Muster der Weinberge. Die Fugen zwischen den Platten werden für Beleuchtung, Entwässerung, Belüftung und Wegführung genutzt. Seitlich ist der Platz von geometrisch geschnittenen Hecken und Bäumen begrenzt.

Ein Bestandteil von Granit ist Glimmer... Glimmer sind silbrig glänzende oder bronzefarbene Minerale, die dem Stein je nach Verarbeitung ein metallisches Erscheinungsbild geben. Die Baukörper werden mit einer Metallvorhangfassade aus mattem, glaskugelgestrahltem Edelstahlblech verkleidet, was dem Bau wie einem Findling ein monolithisches Erscheinungsbild verleiht. Die Kastenfenster liegen bündig in der Außenhaut, mit einem Sonnenschutz zwischen äußerer Einfachverglasung und innerer Isolierverglasung. Die Metallfassade wird den Alterungsprozess nicht verleugnen, die Oberfläche wird nachdunkeln und stumpf werden, je mehr sich der Neubau in seine Umgebung einlebt und zu einem vertrauten Teil der neuen Stadtmitte wird.

Daten

Wettbewerb

2009

Adresse

Dorfstraße 100
8706 Meilen
Schweiz

Auslober

Gemeinderat Meilen

Wulf-Hefe-Galerie

Werl

Ziel des Projekts „Hefe-Galerie“ ist die Arrondierung einer innerstädtischen Brachfläche, deren Nutzung (Brauerei) mit Abriss des Gebäudes obsolet wurde. 

Mit dem neuen Gebäude wird das Defizit an Veranstaltungs- und Gastronomieflächen kompensiert. Die Differenzierung der Einzelhandelsstruktur schafft neue, externe Kundenfrequenzen und stärkt so die innerstädtische Einzelhandelsstruktur Werls über den Mikrostandort hinaus. 

Die beschränkte Grundstücksressource wurde mit einem zweigeschossigen, am ortsüblichen Maßstab orientierten Gebäude besetzt - Handel, Gastronomie, Logistik und Verwaltung im EG - Parken und Technik im OG, Eventflächen sowohl im EG als auch im OG. Ausgleichsflächen sind in der Dachfläche angeordnet. 

Das Primärtragwerk besteht aus einer elementierten StBn- Fertigteilkonstruktion mit Spannweiten im EG von 10x10 m und im DG von 20x30 m. Die Nutzfläche beträgt nach Realisierung des zweiten Bauabschnitts ca. 12.000 m2. 

Das Gebäude besitzt ein zentrales Leitsystem zur optimierten Steuerung aller Ressourcen. Das Niederschlagswasser wird dezentral eingesammelt, zentral (Zisterne) gespeichert und von dort einem Grauwassersystem zugeführt. Hohe Besucherfrequenzen werden in einem komplexen Ver- und Entsorgungskonzept unter Berücksichtigung von Tag- und Nachtzeiten für die nachbarschaftliche Umgebung schonend reguliert.

Grundriss Erdgeschoss
Fassadendetail

Daten

Fertigstellung

2008

Adresse

Soester Str. 26
59457 Werl

Bauherr

Grundstücksgesellschaft Friedrich Bremke GmbH & Co.KG

Schnitte

Wettbewerb LaGa Mehrzweckhalle

Hemer

Aufgrund des Stellenwertes als ehemaliger Bundeswehrstandort, entsteht durch den Abzug der Bundeswehr aus dem Quartier der Blücherkaserne, für die Stadt Hemer, die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen und kulturellen Neuorientierung. Die Inszenierung von Kulturquartier, Stadtterrassen und Felsenmeer sind wesentliches Merkmal der stadträumlichen Konzeption. Entlang der Jübergpromenade erschließen sich die einzelnen Bausteine dieser Trilogie. 

Zwei klare Baukörper dokumentieren die unterschiedlichen Funktionsbereiche. Kubische Blockhaftigkeit  (Bühne, Mehrzweck) und transparente Tiefe (Sporthalle) vermitteln die unterschiedlichen Inhalte. 

Materialien

Die kubische Blockhaftigkeit des Mehrzweckbereich und der Bühne definiert sich in seiner äußeren Gestaltung über eine anthrazitfarben eloxierten, gefalteten Metallfassade. Diese stellt mit seiner rauen geschlossenen Oberfläche im Kontrast zur glatten durchscheinenden Oberflächen der Glasfassaden des Hallenkörpers, die über Siebdruckverfahren grau getönte großmaßstäbliche Steinmotive erhalten. 

Energiekonzept 

Leitbild der Energieoptimierung:  
1. Energieaufwand vermeiden | 2. Energiewandlung Optimieren | 3. Energienutzung intelligent steuern. 

Fassaden

Die Ausbildung der raumumschließenden Flächen ist hinsichtlich Wärmetransmission, sommerlicher Wärmeschutz und bestmöglicher Tageslichtausleuchtung und Ambiente optimiert. 

Energiemanagement

Das Energiemanagement spielt eine weitere wichtige Rolle in der Gesamtkonzeption. Im Planungsprozess ist zu prüfen in wie weit notwendige Energien gleichzeitig benötigt werden. Durch intelligente Verschiebung von Lasten, kann die notwendige Leistungsbereitstellung reduziert werden. Darüber hinaus ist durch leistungsgeregelte  Pumpen der Heiz- und Kühlkreise mit entsprechender Abschaltung bei Nichtnutzung der angeschlossenen Bereiche eine weitere Stromreduktion möglich. Eine präsenz- und tageslichtabhängige Steuerung der Beleuchtung sowie der Einsatz energieeffizienter Beleuchtungssysteme sichern einen insgesamt minimierten Strombedarf.

Daten

Wettbewerb

2008

Adresse

58675 Hemer
Deutschland

Auslober

Stadtverwaltung Hemer

Fassadendetail
Ansicht
Schnitt

Wettbewerb Neubau G Data

Bochum

Kreativität und intellektuelle Flexibilität gepaart mit offensiven Ausführungsstrategien schaffen eigene Märkte. Zur Bewältigung dieser Aufgabe bedarf es eines permanent motivierenden Umfelds – dazu zählen Bereiche für konzentrierte Arbeit ebenso wie Zonen der Entspannung und Kommunikation – spezifische Orte für Ratio und Emotion. Enge Verknüpfungen, ein sich stetig neu generierendes Netz aus Informationsflüssen, vielfältiges verfügbares Wissen – so zeigt sich G DATA dem außen stehenden Betrachter. 

Hier drängt sich das Bild neuronaler Synapsen auf. Diese Assoziation wollen wir als Baustruktur antizipieren. 

Grundriss

So entsteht ein Grundriss mit zwei Häusern: ein viergeschossiges Bürohaus für die „Ratio“ und ein angedockter eingeschossiger Pavillon für die „Emotion“. Terrassen werden auf dessen Dach sowie als Landschafts-Loggia zum Tal im Anschluss an die Restaurantflächen angeboten. Der eingeschossiger Pavillon beinhaltet Academy, Lounge, Bar + Restaurant sowie an den Rändern die Räume des Service-Centers. 

Der Grundriss ist als fließender Raum konzipiert. Nutzflächen und Verkehrswege werden nicht separiert sondern bilden eine Einheit und werden vollständig nutzbar. Auf diese Weise werden Erschließungsflächen aufgewertet. 

Städtebau 

Das viergeschossige Bürohaus wird entlang der Lise-Meitner-Allee aufgerichtet und bildet den Auftakt zum Quartier. Der Pavillon mit seinen eingestellten Baukörpern unterschiedlicher Höhe folgt der Planstraße und öffnet sich im 1.OG in Richtung Tal. An dieser Seite ist er als Belvedere aufgeständert. 

Fassaden

Die Fassaden des Bürohauses werden homogen um den Grundriss herumgeführt. Die geschlossenen Anteile belegen einen Flächenanteil von 50 % bis 60 % der Fassade je nach Ausrichtung. Sie werden mit einer Terracotta-Fassade belegt.  Die transparenten Flächen werden als Klappfenster in eine vertikale Linienstruktur integriert. 

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Wettbewerb

2008

Adresse

Lise-Meitner-Allee 24
44801 Bochum
Deutschland

Bauherr

G DATA Software AG,
Bochum

Fassadendetail

St. Marienstift

Bochum

Das Pflegeheim des St. Marienstift wurde neben der Marienkirche in der Innenstadt Bochums gegründet. Das ursprünglich wilhelminisch geprägte Gebäude wurde durch im Krieg stark zerstört, anschließend notdürftig repariert und in dieser Form bis in die 2000er Jahre hinein geführt. Die räumlichen Verhältnisse waren extrem beschränkt und die Struktur des Gebäudes für moderne Pflegekonzepte ungeeignet. Ein Neubau wurde erforderlich. Nachdem die IG Metall das Nachbargebäude zu Gunsten eines neuen Standorts aufgegeben hatte, wurde der Neubau möglich. Das IG Metall-Gebäude wurde zu einem Interimspflegeheim umgebaut, das alte Haus des St. Marienstift abgerissen und ein neues Gebäude errichtet.

So konnte die zentrale Lage erhalten werden. Es gibt 85 Einzelzimmer mit barrierefreien Bädern. Bewohner, Mitarbeiter, Presbyterium und Geschäftsleitung waren in den Planungsprozess intensiv eingebunden. Die Bewohner konnten die Wandoberflächen ihrer Zimmer frei wählen und bei der Gestaltung der Gemeinschaftsbereiche mitwirken. Die Zimmer sind auf neun Wohngruppen mit Gemeinschaftswohnküchen verteilt - angeschlossen sind Balkone oder Dachterrassen.

In der Nähe des Hauseingangs liegt im Erdgeschoß die Kapelle, die an Wochenenden der Gemeinde als Ort für Gottesdienste zur Verfügung steht. Einige Fenster der inzwischen profanierten Marienkirche wurden als Wandbekleidung in die Kapelle eingebaut. Die ehem. Kirchenglocke hängt in einem neuen Turm neben der Dachterrasse. In einem offenen Café mit Terrasse und Garten treffen sich Bewohner und Gäste.

Daten

Fertigstellung

2008

Adresse

Humboldtstraße 46
44787 Bochum

Bauherr

ST. MARIENSTIFT E.V.

Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1.Obergeschoss

Wettbewerb Topografie des Terrors

Berlin

Topographie des Terrors bezeichnet einen Ort in der Mitte Berlins, heute eine Wunde im Stadtgrundriss. 

Wir verstehen diesen Ort als archäologisches Suchfeld (Archäologie der Geschichte). Wir schlagen deshalb vor, eine Bauform zu verwenden, die temporär sein kann, die künftigen Ausgrabungen folgt und neue Fundstellen in die Baustruktur zu integrieren in der Lage ist : eine planmäßig angelegte Ausgrabungsstätte organisiert als...Matrix_"...System von mathematischen Größen, das in einem Schema von waagerechten Zeilen und senkrechten Spalten zugeordnet ist..."(Brockhaus). 

Ein leicht erkennbares Ordnungssystem überspannt wie ein Netz das gesamte Grundstück. Messpunkte visualisieren als Lichtsystem die Strukturierung des vorgefundenen Geländes. In dieses Netz hinein entwickelt sich die Matrix der TT Berlin. Die angebotene Konstruktion ist in Ihrer Grundidee temporär - Stahl, gut handhabbare Dimensionen, verschraubte Konstruktionen. 

Die Behandlung der Oberflächen im Außenraum folgt der Idee einfacher Spontanvegetation. Sie werden dem freien Zugriff der Natur überlassen. Die Außenausstellung ist als Weg organisiert. Die Ränder werden skulptural behandelt und geschlossen. Es soll kein Zaun im klassischen Sinne errichtet werden sondern eine Stahlskulptur (Uecker: „Nagelbilder“) mit der die Zugänge zum Areal kontrolliert werden. 

Der Besucher kann dieses „offene Haus“ an vielen Stellen betreten und verlassen. Das Programm ist deshalb entlang eines linearen Wegs organisiert, der klimatisch umhüllt ist und dem Besucher eine einfache Orientierung erlaubt. 

Der Martin-Gropius-Bau ist als bedeutendes Bauwerk erhalten und prägt den Ort heute durch seine selbstverständliche Präsenz. Die Proportionalität des neuen Gebäudes ist aus der Fassade des Martin-Gropius-Baus abgeleitet. 

Das gewählte System ist modular aufgebaut. Es ist nicht fertiges Haus, sondern veränderbar und entwicklungsfähig. Es bietet die Möglichkeit zu wachsen, oder auch sich zu bescheiden und zu reduzieren „work in progress“. Die Konstruktion soll maximal reduziert und schlank sein. Die Verbindungselemente Stützen, Träger und Pfetten sind konfektioniert und in Ihrer Verarbeitung und Anwendung einfach. 

Die energetische Konzeption sieht eine schlanke und zugleich nachhaltige Energie- und Technikversorgung vor. Der hochwertige Wärmeschutz erreicht die Reduktion der thermischen Verluste und ermöglicht die Minimierung haustechnisch notwendiger Anlagentechnik. Die natürliche Be-und Entlüftung erfolgt über ein einfaches Abluftsystem, welches im Sommer auch zur Kühlung (Nachtlüftung) verwendet wird. 

Eingeschossigkeit, hoher Vorfertigungsgrad, Minimalanforderungen aus Brandschutz, geringe Tragwerksdimensionen, konfektionierte Tragwerkselemente, der mögliche Verzicht auf vertikale Erschließungskerne und Aufzugsanlagen generieren niedrige Baukosten. Das so eingesparte Budget wird zugunsten zusätzlicher Flächenangebote investiert.

Lageplan

Daten

Wettbewerb

2006

Adresse

Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin

Auslober

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung;
Stiftung Topographie des Terrors

Grundriss
Ansichten
Detail

Wettbewerb Cartoon Corridor

Dalian, China

Der im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft mit Prof. Harald Deilmann (Münster) entwickelte Cartoon Corridor erweitert den Hafen der nordostchinesischen Stadt Dalian um weitläufige Campusflächen und schafft so neue Aufenthaltsqualitäten auf der Halbinsel.

Dalian - eine stetig wachsende Stadt

Durch seinen bereits im 6. Jahrhundert mit Quellen belegten, militärisch wichtigen Hafen, hat die Region schnell an Einfluss als Handelsstadt gewinnen können und wächst bis heute stetig weiter. Um die Identität des Ortes erfahrbar zu machen und in die sich wandelnde Stadtstruktur auch weiterhin zu integrieren, erschließt der Cartoon Corridor den Hafen als „Wasserstadt“ und erweitert das Gebiet um große Flächen für eine Maritime Universität, Hotelflächen für Gäste der Universität und andere Besuchende als auch Ausstellungs- und Konferenzflächen.

In Folge des Ausbaus von langen und vor allem monotonen Verbindungsstraßen zur Erschließung der Halbinsel, galt es, die Aufenthaltsqualität auch wieder für den fußläufigen Verkehr zu stärken.

Städtebaulicher Rahmenplan

Der Wettbewerbsbeitrag greift die vorhandenen und von bestehenden Straßenschluchten gerahmten Sichtachsen des Huangpu Rd auf und entwickelt sie mit einem, den Straßenverlauf begleitenden, „Grünen Band“, dass das Areal beruhigt sowie von der achtspurigen Schnellstraße abschottet. Feinfühlig gesetzte Solitäre legen sich gleich großen Steinen in die neu entstehende „Wasserstadt“. Das so entstehende Schauspiel verschiedener Blickachsen bestärkt die fußläufige Aufenthaltsqualität und gibt Platz für das abwechslungsreiche Campusgelände, dass sich mit langen Brücken zwischen den Baukörpern über die Schnellstraße hinweg erstreckt.

Daten

Wettbewerb

2005

Adresse

Huangpu Rd
116086 Dalian (Ganjingzi District), Liaoning
China

Lageplan
Grundriss
Ansichten

Hauptbahnhof Dortmund

Dortmund

Wie könnte ein Bahnhof aussehen, der nicht nur ein Durchgangsort ist, sondern ein Tor zur Stadt?

Dortmund braucht einen neuen Hauptbahnhof. Der bestehende Bahnhof wird täglich von ca. 130.000 Besuchern frequentiert. In seiner bestehenden Form ist er dysfunktional und entspricht nicht den Erfordernissen eines zeitgemäßen Bahnhofgebäudes. Ein neues Gebäude sollte zudem Innenstadt und Nordstadt bequem miteinander verbinden. Hierzu muss als Folge der topografischen Verhältnisse ein Höhenunterschied von ca. 20m überbrückt werden. Die Innenstadt liegt ca. 20m höher als die Nordstadt.

Aus diesem Grund schlagen wir einen Linearbahnhof vor, einen sehr breiten Steg auf der Höhenlage der Innenstadt. Er überquert die Gleisanlagen in einer Höhe von ca. 10m. Von hier aus werden alle Bahnsteige direkt über Treppen, Rollsteige oder Aufzüge erreicht. Handel und Gastronomie sowie Bahn-nahe Dienstleistungen, Wartezonen, Spielflächen und informelle Begegnungsorte werden auf diesem Steg installiert. Die Ponte Vecchio in Florenz könnte als Referenz dienen, allerdings sind diese Flächen hier vollflächig überdacht.

Der Linearbahnhof endet auf einem großzügig dimensionierten Vorplatz an der Nordseite des Bahnhofsareals. Hier entstehen Vis-á-vis Häuser für die Erschließung und vertikale Verteilung, für Arbeiten, Gastronomie, Freizeit, medizinische Dienstleistung und andere Dienstleistungen. Alle neuen Baukörper und Komponenten sind aus geometrischen Grundformen entwickelt. Diese kompakten Gebäude werden zu Auftaktgebäude des anschließenden Stadtquartiers. Sie spielen damit eine wichtige Rolle in der fußläufigen Erschließung des Bahnhofs und der Stadt.

Daten

Adresse

Königswall 14
44137 Dortmund

Lageplan
Detailschema
Südplatz
Nordplatz

Wettbewerb Lu Xun Academy of Fine Arts

Dalian, China

Die Luxun Academy errichtet in Dalian - Nordchina - ihre 9. Dependance. Auf einer Hauptnutzfläche von ca. 250.000 qm entstehen universitäre Einrichtungen, eine Galerie zur öffentlichen Präsentation der studentischen Arbeiten, eine Bibliothek, ein Sportzentrum, ein Einkaufszentrum, ca. 2.500 Appartements für Studenten und ca. 500 Wohnungen für Hochschullehrer. Das Gelände weist einen topografischen Anstieg von ca. 20 m in N/S-Richtung auf und ist zudem durch zwei kegelförmige Hügel durchsetzt. 

Das Konzept greift einen das Gelände durchziehenden Bach auf, dessen Wasserflächen durch kleinere Staustufen ausgedehnt werden. Er wird zum Ideetragenden Symbol - "...das Leben ist ein Fluss - alles fließt..." - an seinen Rändern sammeln sich die einzelnen akademischen Institutionen - wie Treibholz an den Rändern des Stromes. 

Die Nutzungen sind gestaffelt und folgen dem von Süden ansteigenden Gelände - alle Wohngebäude sind aus Komfort- und energetischen Gründen nach Süden orientiert. Die Dächer der Institute sind als "skywalk" begehbar und vermitteln über Brücken zwischen den Wohnbereichen. Die Wohnungen der Lehrer sind in Clustern organisiert - mit Höfen, Treppen und dezentralen Sportplätzen (Basketball). Im Zentrum wird der Bibliotheksturm errichtet - als einziges hohes Gebäude des Ensembles - mit gleichmäßig gelochter Sichtbetonfassade und Ausblicken in die umgebende Landschaft und auf das chinesische Meer. 

Auszeichnungen

2.Preis

Internationaler Einladungswettbewerb

Daten

Wettbewerb

2005

Adresse

19 Sanhao Street
110055 Shenyang
Liaoning, China

Auslober

The International Art Education Exchange Center of Luxun Academy of Fine Arts

Lageplan
Studentenapartments
Schnitt Bibliothek
Schnitt
Schnitt Kunstmuseum
Ansicht