Spreestudios – Platte und Kantine

Berlin

In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts war dieser Ort ein Publikumsmagnet - hier befand sich die städtische Flussbadeanstalt Lichtenberg mit bis zu 17.000 Besuchern täglich. Anfang der 50er Jahre wurde an dieser Stelle die Zollverwaltung der früheren Deutschen Demokratischen Republik – DDR - zur Überwachung der Spree eingerichtet und hatte Bestand bis in die 90er Jahre hinein.

In den folgenden Jahrzehnten (1990 bis heute) wurde das Areal nicht genutzt. Die Natur eroberte sich das Areal zurück – aus dem ehemaligen Freibad wurde ein verwunschenes Naturgrundstück – „nature took over“. Aus der Zeit der Flussbadeanstalt überlebten nur zwei historische Gebäude: das ehemalige Restaurant und das Badewärterhaus. Zwei von ehemals drei Schwimmbecken wurden inzwischen als kleine Marina mit einer Wasserlinie von ca. 200 Metern Länge eingerichtet.

Neben den beiden unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden sind zwei Bauten aus DDR-Zeiten erhalten, die umgenutzt und aufgestockt werden - das ehemalige Dienstgebäude der Zollverwaltung der DDR – „Platte“ - und die zugehörige ehemalige „Kantine“.

Das Gelände ist bisher völlig unverändert. Es liegt an der breitesten Stelle der Spree (ca. 1,3 km) mit außergewöhnlichem Blick zur „Insel der Jugend“ und dem gegenüberliegenden Spreepark und besitzt eine schöne Süd-West Ausrichtung. Zustand und Atmosphäre des Areals liefern ideale Bedingungen als Film- und Fotolocation oder private und öffentliche Veranstaltungen bis 8.000 Personen.

Mit dem Gelände der „Spreestudios“ verwirklichen die „Venturenauten“ ihr erstes Projekt direkt an der Spree, im Ortsteil Rummelsburg, Berlin. Kreative Köpfe, Veranstalter und Freidenker finden perfekte Voraussetzungen für die Einrichtung Ihrer Ateliers, für variable und vor allem originelle Flächen für Ausstellungen und Veranstaltungen. Der Bestand wird respektiert und saniert. Die Dichte wird nicht maximiert. Ergänzend soll in begrenztem Umfang dazu gebaut werden – durch Aufstockungen. Es soll ein Ort der Inspiration entstehen mit weitem Blick über die Spree und auf die Stadt. Ein Ort, der auf sehr entspannte Weise verschiedenen Nutzern auf dem Areal Synergien anbietet. Zwischen allen Studio- und Workshop-Flächen bleibt die Landschaft als verbindendes Element sehr wichtig. Die Freiflächen der ehemaligen Liegewiese sollen großzügig erhalten bleiben und den Charakter des Grundstücks auch zukünftig bestimmen.

Die Bestands-Grundrisse wurden geräumt und zu „open space offices“ umgeformt, das Tragwerk freigestellt, die Oberflächen weitgehend „rough“ erhalten und farbig lasiert. Installationen wurden gebündelt, die Elo-Unterverteilung sichtbar verlegt.

Die Aufstockungen der Bestandsbauten wurde in derselben Sysematik unter Ausnutzung der vorhandenen Lastreserven in Stahl (Stützen+Unterzüge) und Stahlbeton (Decken) ausgeführt.

Kantine

Das eingeschossige ehemalige Kantinen-Gebäude erhält drei Geschosse mit unterschiedlichen Geschosshöhen, die Außenwand wird aus standardisierten Porenbetonelementen in freier Verlegung mit unterschiedlicher Breite, Länge und Dicke hergestellt. Eine besonders preisgünstige Konstruktion, die mit nur 280 €/m2 BGF budgetiert werden kann (Stützen, Unterzüge, Deckenplatten, Fassadenelemente).

Diese industrielle Fassade erhält durch die Anordnung der unterschiedlich dimensionierten Elemente eine starke Plastizität – ähnlich der ursprünglichen, plastisch durchformten Fassadentafeln. Die Stärke dieser Porenbeton-Elemente genügt den Anforderungen der ENeV. Sie ist monolithisch und benötigt keine weitere Wärmedämmung. Die Oberflächen werden zweilagig verputzt und in der Oberflächentextur und -farbigkeit den vorhandenen StBn-Fertigteilen angepasst.

Platte

Das dreigeschossige Verwaltungsgebäude wird um ein doppeltes Dachgeschoss erweitert, dessen Außenwand ebenfalls aus standardisierten Porenbetonelementen auf einer Stahl-Konstruktion errichtet wird. Die Mansarden-Form erinnert an Boote kieloben. Die Eindeckung aus gebrannten, flachen Ziegeln erscheint wie Schuppen eines Reptils. Die Dachfläche ist insgesamt begehbar und erweitert den Freibereich der Spreestudios.

Awards

Iconic Award

2020

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 3.Obergeschoss
Schnitt Platte

Daten

Fertigstellung

Platte 08.2019
Kantine 02.2020

Adresse

Köpenicker Chaussee 3 a+b
10317 Berlin

Bauherr

Platte: Realace / Sendlinger+Conrads GbR
Kantine: Axel Schukies, Berlin

Partner

Brandschutz:
BBIG Berliner Brandschutz Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin
Tragwerk / ENEV / Bauakustik:
IB Bauwesen Horn GmbH, Leipzig
TGA: 
Janowski & Co Beratende Ingenieure GmbH, Berlin

Detail Dach
Detail Fassade

The New Leitz

Stuttgart

Leitz war lange Zeit ein Familienunternehmen mit einer für die Region und Deutschland bedeutenden Historie. Intelligente Innovationen in der Produktpalette und in den Produktionsmethoden haben dem Unternehmen über Generationen eine sichere Position im Markt garantiert. Unternehmerische Klugheit und technische Experimentierfreudigkeit haben in jeder Phase der Firmenentwicklung auch die Entwicklung der Gebäude auf dem Leitz-Areal erkennbar beeinflusst: bedarfsorientiertes Bauen, Etablieren der Idee der „Etagenfabrik“ als max. flexible Gebäudeform zur Anpassung an geänderte Produktionserfordernisse oder Arbeitsbedingungen, sorgfältiger Umgang mit den öffentlichen Außenräumen durch zeitgemäße Fassadenlösungen etc. „Maß halten“ war das Motiv - heute nennen wir es „Nachhaltigkeit“.

"THE NEW LEITZ" - International Green Startup Campus

Zukünftig soll hier „Ressourcen“ übergreifend, vernetzt gedacht, entwickelt und produziert werden. Unter „Ressource“ verstehen wir kulturelle und soziale Ressourcen ebenso wie individuelle oder gemeinschaftliche, technische und künstlerische, Material, (Produktions-) Prozesse, z.B. Recycling. Querdenken ist gewünscht, vernetztes Denken über Grenzen hinweg ist das Ziel: „International Green Startup Campus“, ein Accelerator, der bewusst die Nähe zu örtlichen Unternehmen und Hochschulen sucht.

Wir wollen einen inspirierenden Ort begründen der Menschen zusammenbringt, um gemeinsam Themen der Zeit Kulturen übergreifend, multiprofessionell zu denken. Es ist ein Bildungsprojekt, ein Projekt für Entwicklung, ein Projekt für Produktion – ein Cluster im besten Sinn.

Um dieses Ziel zu erreichen wollen wir die Atmosphäre im Areal verändern. Hier müssen Menschen arbeiten und – temporär - wohnen können. Wir entfernen Bauwerke, die nicht geschützt sind und ergänzen das noch rudimentäre Gebäudeensemble entlang der Sieglestrasse, dem künftigen „Leitz-Boulevard“ (Gebietsmanagement Stadt Stuttgart) um ein weiteres Gebäude. So entstehen öffentliche und halb-öffentliche Plätze für Menschen, die hier arbeiten oder leben werden. Es wird ruhig, die Oberflächen werden entsiegelt, die Nutzungen werden durchmischt.

Daten

Fertigstellung

In Planung

Adresse

Siemensstrasse 64/
Sieglestrasse 2
70469 Stuttgart

Bauherr

LIANEO

Partner

Innenarchitektur:
bueroZ, Stuttgart

Grundriss Erdgeschoss
Ansicht Leitz-Boulevard

Mühlengrundquartier

Berlin

Der „Mühlengrund“ in Neu-Hohenschönhausen ist ein beliebtes und noch erschwingliches Wohnviertel, umgeben von großformatigen urbanen Strukturen am nördlichen Berliner Stadtrand. In den vergangenen Jahren sind hier jedoch mehr und mehr infrastrukturelle Defizite offensichtlich geworden. Es fehlte ein „Kiez-Zentrum“ und es herrscht Ärztemangel. Um der weiter steigenden Nachfrage nach Wohnraum in Berlin und zugleich den Bedürfnissen der Anwohner gerecht zu werden, die schon lange Zeit hier leben, wurden vor einigen Jahren die Grundstückflächen einer ehemaligen Kaufhalle und zweier unrentabler Neubauten aus den 1990er Jahren zum Abbruch freigegeben. Die günstige Verkehrsanbindung mit Tram-Haltestelle, ein sehr schöner Baumbestand und ein schon bestehender Quartiersplatz mit einer bemerkenswerten Brunnenskulptur lieferten die Kulisse für eine Quartiersentwicklung mit drei Gebäuden rund um diesen lebendigen Außenraum. 

Gebäude

Die freien Grundrissebenen der Häuser sind mit einer Vielzahl unterschiedlicher Wohnungstypen bespielt – Apartments mit Außenzugang durch einen Privatgarten, Single-Wohnungen und Geschosswohnungen mit unterschiedlicher Zimmerzahl bis zu Großraumwohnungen für fünf oder mehr Personen. Die Innenhöfe sind privat, reserviert für die Hausgemeinschaft und deren Gäste - mit Kinderspielplätzen, Bäumen und Bänken zum gemeinsamen Aufenthalt. Die Erschließungssysteme sind in Abhängigkeit von Gebäudeorientierung, EG-Nutzung und optimierten Rettungswegen differenziert entwickelt. Die Dachflächen sind extensiv begrünt oder mit PV-Anlagen für Mieterstrom belegt. Der ruhende Verkehr wird in den Untergeschossen von Haus 1 und 3 organisiert, ebenso wie ein relevanter Teil der Fahrradstellplätze, die Gebäudetechnik und Abstellräume für Miete.

Konstruktion

Die drei Gebäude unterschiedlicher Höhe und Geschossigkeit – VI- VIII - wurden als 3 freistehende Volumen in Holzbetonhybrid-Bauweise entwickelt:
Das Tragwerk der Gebäude bildet jeweils ein einfaches Skelett aus Stahlbeton-Stützen mit Halbfertigteil-Flachdecken. Auf diese Weise entsteht ein „plan libre“, ein freier Grundriss mit Optionen für unterschiedliche Nutzungen und Aufteilungen: Handel und anderes Gewerbe im EG, das Gesundheitszentrum und Büros im 1. OG als „Dienstleistungs-Horizont“, darüber dann die Wohnetagen mit einem vielfältigen Wohnungsmix.

Fassade

Die Gebäudehülle bilden vorgehängte geschosshohe Wandelemente in Holzrahmenbauweise. Die Elemente wurden werksseitig komplett vormontiert, ausgedämmt und mit hinterlüfteten Holz-oder Metallfassaden beplankt.
Das Material der Außenhaut wechselt von Haus zu Haus oder teilweise auch von Gebäudeseite zu Gebäudeseite. So entsteht ein spannungsvolles Wechselspiel aus vorvergrauten Holz- und weißen Trapezblechansichten. Die ebenfalls komplett vorgefertigten Stahlbalkone durchstoßen die Holzfassaden in scheinbar zufälligem Rhythmus. Zusammen mit dem freien Wechselspiel der unterschiedlich großen Fenster entsteht so ein spannungsvolles Fassadenbild.

Grundriss H2 Regelgeschoss
Lageplan
Grundriss H3 Erdgeschoss
Grundriss H3 1.OG

Daten

Fertigstellung

1. BA (Haus 3) 08.2020
2. BA (Haus 1+2) 06.2022

Adresse

Haus 1: Rotkamp 2-4
Haus 2: Rotkamp 6
Haus 3: Rüdickenstr. 33
13053 Berlin

Bauherr

HOWOGE
Wohnungsbaugesellschaft mbH
Ferdinand-Schultze-Str. 71
13055 Berlin

Partner

Brandschutz:
ISB Hahn Ingenieurbüro, Berlin
Tragwerk:
IB Bauwesen Horn, Leipzig
Bauphysik:
CAPE - climate architecture physics energy, Esslingen
TGA:
Janowski Ingenieure GmbH, Berlin

Ansicht H3
Schnitt H3
Detail Fassade
Detail Fassade

Hafenhaus

Berlin

Das Areal der Hafen und Hof GmbH & Co. KG hat eine Vielzahl verschiedener Nutzer. Neben diversen Busbetreibern findet sich auf dem Gelände auch eine Marina mit Betreibern von Bootsvermietungen und ein Restaurant. Um das Angebot auf dem Gelände zu erweitern und der Nachfrage gerecht zu werden, wird ein neuer Baustein in diesem Ensemble geplant.

Zukünftig sollen im neuen Gebäude „Hafenhaus“ weitere gastronomische Angebote, Flächen für eine Boardinghouse Nutzung, Büroflächen und Flächen für den Hafenbetrieb bereitgestellt werden. Ziel ist eine Aufwertung des Standortes als Ganzes zu schaffen und die Bedürfnisse der aktuellen Nutzer nach mehr Platz zu decken. Das Erdgeschoss wird in großen Teilen als Luftgeschoss geplant. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der Busbetrieb auf dem Gelände uneingeschränkt fortgesetzt werden kann.

In den Obergeschossen sind 19 Einheiten als Boardinghouse in verschiedenen Größen geplant. Das Boardinghouse ist ein Beherbergungsbetrieb, der auf Gäste mit längeren Aufenthalten ausgelegt ist. Eine Besonderheit bilden die Einheiten vor Kopf zur Wasserseite. Hier ist im ersten und zweiten Obergeschoss ein neues gastronomisches Konzept geplant. Der über beide Geschosse geöffnete Raum soll zukünftig als exklusives Restaurant in wohnzimmerähnlicher Atmosphäre betrieben werden.

Das Dachgeschoss ist als Gastronomie- und Eventfläche geplant. Besonders an Wochenenden, wenn der Busbetrieb auf dem Gelände weitestgehend stillsteht, nutzen viele Berliner bereits jetzt das gastronomische Angebot auf dem Areal. Die Dachterrasse soll dieses Angebot sowohl flächenmäßig und inhaltlich erweitern. Neben der Gastronomie ist auch ein Pool auf dem Dach geplant.

Das Gebäude wird als Stahlbetonskelettbau realisiert. Einzig der Kern an der nord-westlichen Seite des Gebäudes wird massiv ausgeführt. Leichte Trennwände werden in Trockenbauweise hergestellt.

Eine umfassende Umgestaltung der Wasserkante ist geplant um die Atmosphäre auf dem Grundstück positiv zu beeinflussen. Das Grundstück ist bereits erschlossen und der Neubau wird an die bestehende Infrastruktur angeschlossen.

Die Wärmebereitstellung erfolgt über ein Blockheizkraftwerk. Dieses soll zukünftig nicht nur den Neubau, sondern auch die bestehende Gastronomie „Hafenküche“ versorgen.

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 4.Obergeschoss
Grundriss 2.Obergeschoss
Grundriss Dachgeschoss

Daten

Fertigstellung

In Planung

Adresse

Zur alten Flussbadeanstalt 5
10317 Berlin

Partner

Innenarchitektur: bueroZ, Stuttgart
Statik/Bauphysik: IB Horn GmbH, Leipzig
Lichtplanung: PS-LAB, Berlin

-

TGA-Planer: Phönix Sonnenwärme AG, Berlin
Brandschutz: brandschutz+, Berlin

Ansicht Nord
Ansicht West
Ansicht Süd
Ansicht Nord
Ansicht West
Ansicht Süd

Umnutzung ehemaliges RAG-Hochhaus

Dortmund

Ein Ort zum Leben und Erleben sein

Das Zusammenwirken von Arbeiten und Wohnen fördert die Vitalität in jeder Innenstadt.

Das Leben verlagerte sich in die Außenbezirke der Städte, in denen im Gegensatz zur Innenstadt, großzügige Grünflächen in der Nähe zur Verfügung stehen und die Arbeitsstätte gleichzeitig durch die Nutzung des Autos einfach erreichbar ist. Daher verloren die Innenstädte große Teile ihre Einwohner und wurden mit Arbeits- und Einzelhandelsflächen gefüllt. Leben und Arbeiten waren getrennt.

Die Digitalisierung der Arbeitsplätze löst diese traditionelle Struktur auf. Man kann von überall arbeiten, wodurch die Bedeutung des traditionellen Bürogebäudes an Bedeutung verliert. Die Arbeitswelten werden flexibler und standortungebunden, erfordern aber gleichzeitig ein attraktives Angebot an Freizeitaktivitäten. Neue Mobilitätskonzepte ermöglichen immer mehr den Verzicht auf die Investition in einen privaten PKW.

Die Umnutzung des ehemaliges RAG-Hochhauses in ein Wohngebäude begegnet diesen Veränderungen, die sowohl die Städte als auch ihre Bürger betreffen, indem eine Lösung für beide gefunden wird.

A. Verortung

Das Gebäude befindet sich in einer privilegierten Lage im Herzen der Stadt. Neben der Oper gelegen hat es seinen Hauptzugang an der Nord-Süd-Achse der Hansastrasse. Die umfangreichen Einzelhandelsbereiche, die abwechslungsreichen Gastronomien, sowie verschiedene Freizeitangebote sind in kürzester Zeit zu Fuß zu erreichen. Sehr gut angebunden ist der Standort durch die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln, zur U-Bahn und zum Hauptbahnhof. Nutzer mit eigenem Fahrzeug können auf die bestehende Garage mit 121 Plätzen zurückgreifen.

B. Konzept: ein Ort zum Leben und Erleben

Das Gebäude erhebt sich wie eine Pyramide. Der Bestand weist im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss Strukturen mit tiefen Bereichen auf, die sich weiterhin für gewerbliche Nutzung mit innenliegenden Servicekernen anbietet. Unser Konzept erhält die gewerbliche Nutzung der ersten beiden Stockwerke– im Idealfall können die aktuellen co-working Flächen weiter angeboten werden - und beginnt mit dem Umbau zu Wohnflächen im zweiten Obergeschoss. Die neuen Wohneinheiten sind entlang der bestehenden Korridore, die Flexibilität des Bürolayouts spiegelt sich in der neuen Wohnungsaufteilung wider, die eine Reihe verschiedener Größen und Einheitentypen ermöglicht. In den Grundrissen der Apartments sind Loggien oder Balkone vorgesehen, um jedem Bewohner einen privaten Zugang zum Außenbereich zu ermöglichen. Die Dachflächen, die durch die Staffelung des Gebäudevolumens auf jeder zweiten Etage entstehen, werden für die Gemeinschaft der Bewohner in Gärten umgewandelt, die auch ein Konzept von kuratiertem Stadtgartenbau ermöglichen. Das Gebäude bietet interessante Ausblicke in jede Himmelsrichtung. Das RAG-Gebäude ist nicht mehr nur ein Ort zum Arbeiten, sondern wird vielmehr ein Ort zum Leben und Erleben sein. Die Wiederverwendung der vorhandenen Bausubstanz, die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks durch die Rückführung der Bewohner in das Herz der Stadt, die nachhaltige und soziale Lebensweise durch großzügige gemeinsame Grünflächen fügen sich in den aktuellen Kontext ein.

Eine neue Nutzung erfordert eine neue Identität. Das RAG-Gebäude weist sehr formale Merkmale mit hoher Präsenz auf - das regelmäßige Raster der Metallpaneele mit den vorgelagerten horizontalen Bändern kontrastiert mit der stark ausgeprägten Volumenentwicklung des Komplexes. 

C. Fassadenkonzept

Erhalt der bestehenden Fassade mit Integration von Begrünung: Der vorgehängte Reinigungsgang mit seinen typischen Glaselementen bleibt erhalten. Lediglich die Fenster werden ersetzt um die natürliche Belüftung der Wohnungen zu ermöglichen. Dabei werden einzelne raumhohe Öffnungen geschaffen, die sich wie ein „Französischer Balkon“ zum Reinigungsgang öffnen und den Bewohnern einen gefühlten Außenraum bieten. Dieser selbst wird mit Kletterpflanzen begrünt. Auf diese Weise wird das RAG-Gebäude wie ein Baum mit grünen Streifen bedeckt, die je nach Jahreszeit die Außenhülle unterschiedlich erscheinen lässt.

Daten

Bauvoranfrage

2020

Adresse

Hansastraße 95
44137 Dortmund

Bauherr

Aroundtown SA

Lageplan
Ansicht
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 2.Obergeschoss
Grundriss 10. Obergeschoss
Schnitt

Westfalenforum – Stadt neu Denken

Dortmund

Die Zeit innerstädtischer Besiedelung durch Kaufhäuser und reinen Einkaufsstraßen geht zu Ende. Neue Handelsformen und digitale Zahlungsmethoden machen Shopping-Malls alten Typus´ obsolet. Damit entsteht die Chance, die Stadt als Lebensraum neu zu entdecken und an die Menschen zurück zu geben. Dabei kann man aber keineswegs bloß Handel durch Wohnen austauschen. 

Urbanität entsteht durch Pluralität

Dazu gehören Mischnutzungen ebenso wie unterschiedliche Wohntypologien, die echte Nachbarschaften fördern und Identifikationspotenzial fürden eigenen „Kiez“ generieren. Nachhaltigkeit, geringstmöglicher Energiebedarf, Ressourcen-Bewusstsein vom limitierten Baugrund bis zu den gewählten Baumaterialien, Mobilität etc. sind selbstverständliche Aspekte der Planung. Wesentliches Charakteristikum soll jedoch die Neubildung von Orten sein, an denen man gerne lebt.

A - Erschließung

Eine Gebäudegruppe unterschiedlicher Gebäudetypen mit differenzierter Höhenentwicklung bildet eine neue Nachbarschaft. Sie ist verknüpft durch öffentliche Wege, Gassen und kleine Plätze - für die Erschließung der Gebäude, Handel in kleinem Maßstab, Essen und Trinken oder schlicht fürden Aufenthalt. Das Quartier wird eingebunden in das übergeordnete Wegenetz der Innenstadt zwischen Hauptbahnhof, Westenhellweg und Marktplatz bzw. Hansaplatz.

B - Durchmischung

Die Nutzung der Gebäude und der Geschosse wird durchmischt. In den Erdgeschossen werden kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants entstehen, anpassungsfähig, die bei Bedarf in das 1.OG ausgedehnt werden können. Auch dort, im 1.OG, sollen gewerbliche Nutzungen dominieren – Büros, Ärzte und Ähnliches. Das UG fasst die Gebäude unter Flur zusammen und bildet ein durchgängiges Geschoss für Stellplätze, Technikräume und andere Nebenflächen.

C - Nachhaltigkeit

Materialeinsatz, ein effizientes Energiekonzept, kurze Wege, die vielschichtige Verknüpfung individueller privater mit öffentlicher Mobilität, soziale und kulturelle Akzeptanz und andere Nachhaltigkeitsaspekte, werden von Beginn an in einem multiprofessionellen Team erarbeitet und in einem Gesamtkonzept zusammengeführt. Einen wesentlichen Ansatzpunkt bildet für uns die konzeptionelle Integration einer begehbaren Grünkulisse. Sie trennt als bauliche Zäsur die Geschosse mit gewerblicher Nutzung von denen mit Wohnnutzung. Sie führt durch die Gebäude, die Höfe, verdichtet sich an ausgewählten Kanten, Rücksprüngen oder Terrassen und sammelt sich als Dachgarten mit Brücken, die alle Gebäude verbinden – ein mehrgeschossiger Park, konzipiert für die Bewohner dieser Häuser.

D - Mobilität

Die Gebäudegruppe am Platz von Amiens befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof Dortmund mit einer Vielzahl regionaler und überregionaler Verbindungen sowie direktem Zugang zum innerstädtischen ÖPNV mit Bussen und S-Bahn. Wir werden diese Optionen mit einem Konzept verknüpfen, das die individuelle Mobilität sichert – durch ein internes Sharing-System für E-Bikes und PKW, die den Bewohnern zur Verfügung stehen. Wir gehen davon aus, auf diese Weise den Stellplatzbedarf mindestens halbieren zu können. Der verbleibende Stellplatz-Bedarf wird im Untergeschoss abgedeckt.

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Ansicht West

Daten

Studie

2017

Adresse

Kampstraße 37 - 39,
Hansastraße 5
44137 Dortmund
Deutschland

Grundriss Regelgeschoss
Ostansicht
Längschnitt

Wettbewerb Eisenwerkgelände Böhmer

Witten

Das Eisenwerk Böhmer ist ein ehemaliger Industriestandort in Witten, an dem ein über viele Jahrzehnte prosperierendes Unternehmen die städtebauliche Entwicklung geprägt und bis heute deutliche Spuren hinterlassen hat. Die bauliche Entwicklung war über die 50er/60er Jahre des 20. Jahrhunderts hinaus bis zur Betriebsbeendigung im Jahr 2020 immer am Bedarf orientiert. Der ursprünglich industriell geprägte Gebäudebestand ist in der Substanz weitgehend robust, durch seine Struktur flexibel nutzbar und infolge ungeplanter Entwicklungsprozesse im nahen Umfeld inzwischen in eine gemischt genutzte Agglomeration integriert. So finden sich heute große bauliche Volumen ohne konkrete Nutzungsinhalte in der Nachbarschaft kleinteiliger Gewerbebetriebe, wohnungsnaher Infrastruktur und diversen Wohngebäuden – eine für das Ruhrgebiet typische Durchmischung.

Aktivierung

Die Bausubstanz ist robust. Sie muss zwar technisch den künftigen Erfordernissen angepasst werden, allerdings besteht kein zwingender Grund für einen großflächigen Rückbau. Die vorhandenen Gebäude und die Zwischenräume prägen nicht nur die Wahrnehmung in der Nachbarschaft, sie bieten auch beste Voraussetzungen für einen umfassenden Transformationsprozess: die Gebäude werden weitgehend erhalten. Sie sind nutzungsneutral und stehen bereit für eine kurzfristig Aktivierung. So werden bereits heute einige Hallen der ehem. Gießerei als Logistikflächen genutzt und werden ggf. langfristig für die „letzte Meile“ aktiviert.

Jedes Gebäude wird untersucht: auf seine konstruktive Qualität, Adaptionsfähigkeit, „graue Energie“, Ressource, künftiger Energiebedarf, Nutzungs-Flexibilität, Brandschutz, … etc. So können zielgenau bauliche Maßnahmen ergriffen werden, um die Substanz langfristig zu sichern, kurzfristig neuen Nutzungen zuzuführen und damit die erforderlichen Erträge für die Resilienz der Bestände zu generieren.

Adaptive Idee

Ziel ist zunächst die max. Adaption bestehender Gebäude - unabhängig von jeder denkmalpflegerischen Einschätzung. Recherchen evaluieren dabei die Möglichkeiten für Transformationen:

Schlosserei wird zu Markthalle, Montagehalle wird zu Foodcourt etc. Markante Gebäudetypologien – „Blitz“ – werden erhalten und gestaltprägend/identitätsstiftend in das Konzept integriert:
- Musterlager wird studentisches Wohnen
- Gießerei wird Logistikstandort
- Werkstätten bleiben Werkstätten oder auch nicht
- Montagehalle 1 wird Foodcourt
- Montagehalle 2 wird Markthalle
- Bürohaus wird neues Bürohaus oder Studio oder studentisches Wohnen oder …
- Neubau konfiguriert/konturiert den künftigen Kontext

Iterarativer Prozess: Abbruch + Neuanordnung

Unser Vorschlag ist weniger ein konkretes städtebauliches Konzept, sondern mehr eine städtebauliche Strategie zur sukzessiven Transformation und Integration. Eine Strategie, die Optionen offenhält, die vielleicht heute noch nicht bekannt sind.

Deshalb folgen Umbau, Rückbau und Neubau einem iterativen Prozess. Was einer Entwicklung im Weg steht oder nicht mehr gebraucht wird, wird entfernt – ggf. wird das Material recycelt. Mit Abbruch und Neuordnung entstehen neue Orte, neue Identitäten – es beginnt der sichtbare/spürbare/im Kontext ablesbare Transformationsprozess für alles, was urbanes Leben charakterisiert: Essen + Trinken, Wohnen, Kinder, Alte, Ärzte, Pflege … „… come on you raver, you seer of visions, come on you painter, you piper, you prisoner, and shine …”.

“Wohnen” wird hier ein bedeutender Baustein. In unterschiedlichen Formen werden vorhandene Häuser umgenutzt, z.B. Modell-Lager an der Westfalenstraße, oder neu errichtet. Dafür haben wir aus den großformatigen, frühen Montagehallen (nicht Gießerei) eine Typologie entwickelt, die auf kompaktem foodprint differenzierte Flächen anbietet – flexibel in der Nutzung (Wohnen, Pflege, Gewerbe) und anpassbar ist und im Erdgeschoss variabel nutzbare Flächen mit größerer Raumhöhe anbieten kann. So wird der künftige städtebauliche Maßstab aus dem Bestand abgeleitet, zeitgenössisch interpretiert und zukunftsfähig konzipiert. Tragstruktur und Technikkonzept (so viel wie nötig, so wenig wie möglich) ermöglichen auch bei diesen neu errichteten Gebäudetypen künftige Adaptierbarkeit. Gem. „Wittener Baulandmanagement“ werden 25% der Wohnbaufläche im geförderten Wohnungsbau errichtet. Die Grundrissorganisation unserer Gebäude lässt das zu.

Ein zentraler Platz wird die künftige und vorhandene Bebauung verknüpfen und spürbare, vitale Urbanität erzeugen. Von hier könnten weitere Entwicklungsstufen die östlich angrenzenden Areale erschließen – mit Wohngebäuden, die die vorhandene Körnung aufnehmen und formal einer geschwungenen Linie folgen. Im Norden stehen sie an einen öffentlichen Straßenraum (Spielstraße), zum Süden werden private Gärten für die Hausgemeinschaft eingerichtet. So kann nach und nach eine „Vernähung“ von Neu und Alt erzeugt werden. Zum Erlenweg soll eine öffentliche Durchwegung – Fußgänger, Fahrradfahrer – entstehen.

Mobilität

Zukünftig gibt es hier drei Arten Verkehr – motorisierten, nicht motorisierten und Berufsverkehr. Stellplätze bieten wir an zentraler Stelle in einer Garage an.

  1. Berufsverkehr – Logistik und Gewerbebetriebe – fahren über die Westfalenstraße ins Gewerbegebiet / Fahrzeuge für Ver-+ Entsorgung oder Krankentransport frequentieren das Areal temporär und können alle Straßen nutzen - private Anlieferungen ebenfalls.
  2. Fußgänger und Radfahrer erreichen alle Bereiche barrierefrei
  3. Privater motorisierter Verkehr kann für Anlieferung direkt die Gebäude anfahren und stellt den PKW anschließend in der Garage ab.

Parken: Grundlage des Parkraumkonzepts ist der vom Auslober gewünschte Nutzungsmix inkl. Pflege, Handel (Markthalle), Praxen, Büro, Wohnen etc. Danach ist keine Tiefgarage erforderlich. Sollten sich die Anforderungen/der Mix ändern, können partiell Tiefgaragen mit natürlicher Belüftung unter den Footprints der Gebäude errichtet werden.

Auszeichnungen

1. Preis
Städtebauliches Qualifizierungsverfahren

Daten

Wettbewerb

2023

Adresse

Böhmerareal
58453 Witten

Auslober

Stadt Witten - Planungsamt

Partner

Innenarchitektur: bueroZ, Stuttgart

Haus am MIR

Gelsenkirchen

Das Haus am MIR vermittelt mit seiner keilförmigen Kubatur und seiner Nutzungsvielfalt zwischen der  öffentlichen Nutzung des „Musiktheaters im Revier - MIR“ und der angrenzenden Wohnbebauung östlich der Schalker Straße. Der Neubau fasst und akzentuiert räumlich und gestalterisch den heutigen, sich sehr heterogen präsentierenden „Nicht-Raum“ an der Ostseite des MIR.

Das zurückgenommene Erdgeschoss wird durch seine Transparenz, in den öffentlichen Raum einbezogen. Diese Wirkung wird durch eine homogen ausgebildete Theatervorplatzoberfläche unter Einbeziehung des Neubaus, verstärkt. Zwischen den unterschiedlichen Nutzungen entsteht ein eigenständiger städtischer Raum mit hoher Wiedererkennbarkeit.

Daten

Fertigstellung

1997

Adresse

Kennedyplatz 14
45881 Gelsenkirchen

Bauherr

Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen

Fassadendetail

Wohn- und Geschäftshaus Königswall

Dortmund

Das Grundstück am Königswall befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Dortmunder U, dem Fußballmuseum, dem Boulevard Kampstraße und dem Hauptbahnhof. Es ist aktuell mit einem 3-geschossigen Bürobau aus den 50iger Jahren bebaut. In direkter Nachbarschaft, westlich angrenzend, wurde soeben ein gemischter Wohn- und Bürokomplex mit 3 Häusern auf einem gemeinsamen Sockel neu errichtet. Dabei bildet ein Hochhaus einen markarten Akzent und den Abschluss auf der Ecke.

Das in die Jahre gekommene Bestandsgebäude weist eine klare, einfache Skelettstruktur mit einem Stützenraster von 4 m auf. Die ursprüngliche Planung sah hier ein bis zu 6 geschossiges Gebäude vor. Daher kann man annehmen, dass eine Aufstockung des Bestandes möglich ist. Das Gebäude ist voll unterkellert.

Der aktuelle Vorschlag für Umbau und Aufstockung sieht 6 Geschosse, mit einem zusätzlichen Penthouse auf dem Dach vor. Der im Hof existierende eingeschossige Seitenflügel soll dabei abgerissen werden. Für den Hof gibt es mehrere Optionen: von der Freihaltung als Parkplatz bis zur komplett eingeschossigen Überbauung als erdgeschossige Büroerweiterung des Vorderhauses mit kleinen begrünten Innenhöfen.

Der geplante Umbau des Vorderhauses soll künftig 1 oder 2 Büroetagen im EG und 1. OG erhalten und darüber Wohnungen, wahlweise 1 Zimmer-Apartments oder 2-3 Zimmerwohnungen, zum Teil als zweigeschossige Maisonetten. Im obersten Geschoss ist eine besonderes großzügige, ebenfalls über zwei Geschosse reichende Penthouse-Wohnung mit Dachterrasse und Dachgarten vorgesehen.

Die Erschließung des Gebäudes wird mit einem neuen Treppenhaus und Aufzug auf der Straßenseite völlig neu organisiert. Von hier werden alle Einheiten erschlossen. Auf jeder der Wohnungsetagen sind bis zu 6 Wohnungen angebunden. Während die Nasskerne weitestgehend vorgegeben sind, können alle Einheiten sowohl als Open Space, als auch mit Zimmerteilungen gedacht werden. Das gesamte Gebäude wird barrierefrei geplant. Das Haus ist vom Königswall her anleiterbar und bedarf daher keiner zweiten Fluchttreppe.

Die neue äußere Gestalt des Hauses soll mit einer expressiven Fassade auf sich aufmerksam machen. Diese besteht aus weitgehend vorgehängten Fertigteilelementen. Ihre alternierende Aufhängung erzeugt ein dynamisches und spannendes Fassadenbild. Auf der Vorderseite wird die Ansicht durch herausstehende Erker zusätzlich plastisch belebt. Auf der westlichen Stirnseite wird die Fassadenstruktur um die Ecke geführt und kann aufgrund einer vorliegenden Nachbarschaftszustimmung trotz ihrer Lage auf der Grundstücksgrenze Fenster erhalten. Die Südseite soll mit vorgesetzten auskragenden und begrünten Terrassen einen attraktiven und angenehmen Außenraum bilden und so die Qualitäten des Hofraumes verbessern. Im Zusammenhang mit dem geplanten neuen Wohnungsbau auf dem gegenüberliegenden Grundstück an der Schmiedingstraße wird schon in naher Zukunft der Charakter des ganzen Quartiers den heutigen Ansprüchen an ein hochwertiges, innerstädtisches Wohn- und Arbeitsumfeld gerecht werden.

Daten

Studie

2021

Adresse

Königswall 2
44137 Dortmund

Bauherr

Grün Objektgesellschaft mbH

Ansicht Nord
Ansicht Süd
Schnitt Penthaus
Querschnitt
Längsschnitt

Städtebauliche Verdichtungsstudie Nordhafenquartier

Berlin

Das vordringlichste Ziel der städtebaulichen Verdichtungsstudie für das Nordhafenquartier ist es, das Grundstück als Teil einer künftigen Lebenswelt in der neuen Europacity zu entwickeln. Der Europaplatz ist für uns ein städtischer Campus – Treffpunkt für Bewohnende und alle, die hier arbeiten.

Darüber hinaus, diskutiert die Studie die Überlagerung privater und öffentlich zugänglicher Nutzungen, in Teilen auch innerhalb des Gebäudes, sowie die Möglichkeiten ressourcenschonender Maßnahmen für Beheizung und Kühlung an diesem speziellen Standort.

Ein neuer Stadtteil entsteht

Auf der innerstädtischen Brache, die bisher in weiten Teilen nicht oder nur rudimentär genutzt wurde, wird perspektivisch ein belebter Stadtteil mit unmittelbarem Bezug zum Berliner Hauptbahnhof entstehen. Trotz guter Anbindung an das Verkehrsnetz, muss das Grundstück dennoch als Insel verstanden und gedacht werden, da es durch verschiedene räumliche Barrieren von den umliegenden Stadtteilen getrennt wird. Zum Wedding behindern weit ausgreifende Gleisanlagen einen direkten Kontakt, nach Mitte bildet der Spreekanal eine natürliche Grenze. Neue Brückenverbindungen werden dieser Besonderheit entgegen wirken, sie aber nicht aufheben können. Umso bedeutender wird für den neuen Stadtteil dessen eigene urbane Identität. Der neu enstehende Stadtplatz als Herzstück des neuen Quartiers wird zur Adresse, die inneren Freiflächen zum Privatgarten.

Konstruktion und Nachhaltigkeit

Komplexität und Vielzahl technischer Systeme sollen auf ein notwendiges Minimum reduziert bleiben. Dazu werden die massiven Bauteile aktiviert und mit kühler Nachtluft umspült, so dass die nachts gespeicherte Kühle die im Tagesverlauf entstehenden inneren Wärmelasten auf natürliche Weise kompensiert. Erdkanäle und – sofern möglich – Verdunstungskühle aus dem Spreekanal sorgen für die erforderliche Kaltluft. Die Zirkulation durch das Gebäude hindurch initiiert ein „Kamin“ (Treppenturm), der über die Attikakante des Gebäudes hinaus geführt wird.

Lageplan
Einsatz im Städtebaulichen Kontext
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Fertigstellung

2013

Adresse

Heidestraße
10557 Berlin
Deutschland

Bauherr

CA Immo, Berlin

Ansicht West | Fassadenstruktur
Ansicht Detail | Fassadenstruktur
Schnitt | Fassade
Querschnitt | Kühlungsstrategie
Grundriss 10. Obergeschoss
Ansicht Süd | Fassadenstruktur