The New Leitz

Stuttgart

Leitz war lange Zeit ein Familienunternehmen mit einer für die Region und Deutschland bedeutenden Historie. Intelligente Innovationen in der Produktpalette und in den Produktionsmethoden haben dem Unternehmen über Generationen eine sichere Position im Markt garantiert. Unternehmerische Klugheit und technische Experimentierfreudigkeit haben in jeder Phase der Firmenentwicklung auch die Entwicklung der Gebäude auf dem Leitz-Areal erkennbar beeinflusst: bedarfsorientiertes Bauen, Etablieren der Idee der „Etagenfabrik“ als max. flexible Gebäudeform zur Anpassung an geänderte Produktionserfordernisse oder Arbeitsbedingungen, sorgfältiger Umgang mit den öffentlichen Außenräumen durch zeitgemäße Fassadenlösungen etc. „Maß halten“ war das Motiv - heute nennen wir es „Nachhaltigkeit“.

"THE NEW LEITZ" - International Green Startup Campus

Zukünftig soll hier „Ressourcen“ übergreifend, vernetzt gedacht, entwickelt und produziert werden. Unter „Ressource“ verstehen wir kulturelle und soziale Ressourcen ebenso wie individuelle oder gemeinschaftliche, technische und künstlerische, Material, (Produktions-) Prozesse, z.B. Recycling. Querdenken ist gewünscht, vernetztes Denken über Grenzen hinweg ist das Ziel: „International Green Startup Campus“, ein Accelerator, der bewusst die Nähe zu örtlichen Unternehmen und Hochschulen sucht.

Wir wollen einen inspirierenden Ort begründen der Menschen zusammenbringt, um gemeinsam Themen der Zeit Kulturen übergreifend, multiprofessionell zu denken. Es ist ein Bildungsprojekt, ein Projekt für Entwicklung, ein Projekt für Produktion – ein Cluster im besten Sinn.

Um dieses Ziel zu erreichen wollen wir die Atmosphäre im Areal verändern. Hier müssen Menschen arbeiten und – temporär - wohnen können. Wir entfernen Bauwerke, die nicht geschützt sind und ergänzen das noch rudimentäre Gebäudeensemble entlang der Sieglestrasse, dem künftigen „Leitz-Boulevard“ (Gebietsmanagement Stadt Stuttgart) um ein weiteres Gebäude. So entstehen öffentliche und halb-öffentliche Plätze für Menschen, die hier arbeiten oder leben werden. Es wird ruhig, die Oberflächen werden entsiegelt, die Nutzungen werden durchmischt.

Daten

Fertigstellung

In Planung

Adresse

Siemensstrasse 64/
Sieglestrasse 2
70469 Stuttgart

Bauherr

LIANEO

Partner

Innenarchitektur:
bueroZ, Stuttgart

Grundriss Erdgeschoss
Ansicht Leitz-Boulevard

Airporthotel Berlin

Berlin

An der Alexander-Meissner-Strasse entsteht ein neues Geschäftszentrum mit Hotel - die Markierung eines künftigen Business-Parks - der begleitend zum neuen Airport Berlin Brandenburg Willy Brandt.

Das Haus ist Auftakt des Airport-Business-Parks. Künftige Nutzer und Nachbarschaft sind zu Beginn unbekannt – das Grundstück ist ein unbebautes Feld. Der Weg zur Form führt deshalb über nachhaltige footprints: ökologisch, ökonomisch, sozial und kulturell. Zu relevanten Größen werden dabei: städtebauliche Konturen, Kompaktheit (optimales A/V-Verhältnis), ein effizientes Energiekonzept, funktionale Anforderungen der Nutzer, Herstellungsprozesse, Materialeinsatz und Materialfluss, Life-Cycle-Betrachtungen, Finanzierungsstrategien, Budgetlimits usw. Wir nennen diesen Prozess: „Sudoku-Strategie“ (Try & Error). Zur Form-Findung dienen Grundgeometrien - Würfel, Quader, Scheiben, Linien, Punkte. Sie können in freier Ordnung organisiert werden, in Länge, Breite und (Geschoss-) Höhe variieren und den Spezifika der Nutzungen folgen, die nach und nach gefunden werden. So entsteht ein systematisches Konvolut aufeinander abgestimmter Formen und Flächen, das sinnfällig organisiert eine am Ende des Prozesses eindeutige Konfiguration abbildet.

Es entsteht ein Haus mit den gerade erforderlichen Volumen und Oberflächen. Das Tragsystem bilden vorgefertigte Stützen und Deckenplatten. Wie das „Domino-Haus“ (Le Corbusier) sind alle Grundrisse vollständig variabel – der Ausbau ist temporär und kann jederzeit den Erfordernissen angepasst werden. Alle Schächte stehen senkrecht zur Fassade. Die so angeordneten Schächte und die horizontal verlaufenden Fensterbänder der Fassade  ermöglichen so die uneingeschränkte Umnutzung zur Drittverwendung - z.B. als Bürogebäude.

Fassade

Der Realisierung geht ein fast dreijähriger Planungsprozess voraus bis ein Bauantrag gestellt werden kann. Zunächst trifft der Bauherr eine Investitionsentscheidung für diesen Standort auf Grund seiner Nähe zum künftigen Hauptstadtflughafen. Ein städtebauliches Konzept oder ein Bebauungsplan bestehen noch nicht. Ein Wettbewerb wird durchgeführt und zur Grundlage des Bebauungsplans. Zeitgleich werden Nutzer gesucht. Varianten über künftige Baustrukturen werden entwickelt, angepasst und verworfen.

Schnell wird klar, das Gebäude wird extrem variabel sein müssen. Die Nutzungen werden möglicherweise häufig wechseln. Damit wird der Planungsprozess an sich zum erfolgskritischen Kriterium: eine Strategie wird erforderlich – wandlungsfähig und doch eindeutig in der Haltung. Zur Bestimmung der endgültigen Erscheinung müssen also andere Parameter betrachtet werden. So haben wir zunächst unterschiedliche Phänomene untersucht: Markierungen am Himmel (Linien, Wolkenlöcher, Durchblicke), global + regional (Optionen des Fliegens), Anflug + Abflug (das Spiel mit den Maßstab), naturräumliche Besonderheiten (Naturschutzgebiet, Birkenwald in der Nachbarschaft), technische Innovationen (Entwicklungsdynamik Luftfahrttechnologie).

Nun werden Fassadenstrukturen erforscht – monolithisch, elementiert, collagiert (Glas + Beton), Strukturen, Farben, Spiegelungen etc. Die Entscheidung fällt zu Gunsten einer horizontalen Gliederung, die die Fensterbänder synchronisiert um den Betrachter zu irritieren. Prozesshafte Planung benötigt ein anpassungsfähiges Fassadenkonzept - ihre tatsächliche Erscheinung erhalten die zuvor beschriebenen Grundgeometrien durch einen zusammenfassenden Oberflächen-Layer:  ein Overall aus Stahlpaneelen mit definiertem, zusammenfassenden Farbcode. Das System ist modular und anpassungsfähig in Planung + Bau und schafft durch die Farbigkeit eine baukörperliche Identität, es ist robust, reversibel und preisgünstig.

Bauphysik, Konstruktion, Herstellungs- und Instandhaltungskosten der Fassade

Das gewählte System ist modular und damit variabel während des Planungs-+ Bauprozesses. Stahl besitzt große Robustheit gegen mechanische Beanspruchung und ist auf Grund seiner Materialeigenschaften nicht brennbar (vereinfachter Brandschutz). Er bietet auf Grund seiner Masse einen guten Schutz gegen sommerliche Überhitzung, einen erhöhten Schallschutz (Hotelnutzung) und erlaubt große Stützweiten der Fassadenelemente mit einem minimalen Anteil UK-Befestigungspunkten. Die UK basiert auf einer multifunktionellen Systemleiste mit verdeckter Befestigung, die eine zwängungsfreie und einfache Steckmontage erlaubt. Es entstehen vorgehängt, hinterlüftete  und dauerhaft ebene Fassaden. Temperatureinfluss + Bautoleranzen werden spannungsfrei abgebaut.

Die große Stützweite der Fassadenelemente und die minimierte UK (Reduzierung der Ankerpunkte) führen zu einer Verminderung von Wärmebrücken. UK und große Spannweiten der Paneele ermöglichen verkürzte Montagezeiten und so geringere Montagekosten. Die minimierte Anzahl von Befestigungspunkten reduziert den Wärmeabfluss, die Oberflächenbeschichtung macht Reinigungs- oder Instandhaltungsanstriche dauerhaft obsolet. So entsteht aus System und Fassadenprodukt eine Fassade mit großer Wirtschaftlichkeit, deren Kostenanteil je qm BGF nur unwesentlich über dem von Wärmedämmverbundsystemen liegt. Die Oberflächen des Rohstahls werden durch eine Zink-Magnesium-Legierung langlebig veredelt. Das gesamte Fassadensystem ist zu 100 % recyclingfähig + dauerhaft ebenen Fassadenflächen.

Farbkonzept

Was wir sehen ist nicht die Hülle als Fassade eines Hauses, sondern das „Bild“ einer Fassade – eine abstrakte Komposition, mit der sich das Haus einer eindeutigen Zuordnung (Gebäudetyp + Nutzung) entzieht und statt dessen den Passanten irritiert und zu einem eigenen Abstraktionsprozess auffordert. Die angebotene Farbkarte des Herstellers schien uns nicht ausreichend, dieses Ziel zu erreichen. Deshalb wurden zusätzliche Farben (Sonderfarben) erforderlich, die wir aus unserer Codierung abgeleitet haben. Die Farbbeschichtung („matt“) ist durch ihre Oberflächenstruktur nahezu selbstreinigend, UV-stabil, reflexionsfrei und bei allen Witterungsverhältnissen farbintensiv und unterstreicht besonders den Abstraktionsgrad. Die Kooperation mit Thyssen-Krupp war zu jeder Zeit unkompliziert, unterstützend und interessiert – auch zu einem Zeitpunkt, als das System neu und die Kosten noch nicht offiziell kalkulierbar waren.

Ansichten
Ansicht

Daten

Fertigstellung

2012

Adresse

Alexander-Meissner-Strasse 1
12526 Berlin

Bauherr

ANH Grundbesitz GmbH

Partner

Tragwerk:
SKP Ingenieure Gmbh
Landschaftsplanung:
Kamel Louafi, Berlin
Haustechnik:
W33, Berlin
Innenarchitektur: 
studio aisslinger, Berlin
Fotos:
Jan Bitter, Berlin

Grundriss 1. Obergeschoss

Hotel Bristol – Erweiterung und Sanierung

Berlin

Der Entwurf für die Renovierung, Umnutzung und Erweiterung des historischen Hotel Bristol (früher Kempinksi) beachtet zum einen den denkmalgeschützten Bestand mit der Schwebes-Fassade, zugleich wollen wir das Gebäude an diesem Ort weiterdenken durch Verbesserung und Aufwertung des zentralen Hofs, der künftig ein inspirierender Freiraum für die gesamte Nachbarschaft werden soll. Nicht mehr gebrauchte, überlagerte Bausubstanz wird zurückgebaut, um Platz zu schaffen für neue Nutzungen und Freiflächen. Die neue Hofgestaltung soll die historische „Kempinski Plaza“ beleben, bzw. neuinterpretieren. So soll der Hofbereich für die Öffentlichkeit geöffnet sein und eine Anbindung zwischen der Fasanenstraße und der Uhlandstraße schaffen.

Die geplanten Maßnahmen im Bestand beinhalten in der Erdgeschosszone eine Reduzierung der Lobbyfläche des Hotels und eine Umverteilung der Gaststätte und Gewerbenutzungen. Im 1.OG ist im Bereich des Ku‘damms/Fasanenstraße eine eigenständige Gaststätte mit Außenterrasse geplant, die die historische Gastronomienutzung an der Position weiterführt. Der Rest des 1.OG sowie die weiteren Obergeschosse behalten ihre Nutzung als Hotel.

Auf dem 7.OG des Bestandgebäudes, ist eine Aufstockung mit Gastronomienutzung in leichter Konstruktion vorgesehen. Die geplante Aufstockung ist von der Gebäudefassade zurückgesetzt, sodass sie nicht aus dem Straßenraum wahrnehmbar ist. Dazu soll eine begehbare Dachterrasse errichtet werden.

Die Hofbebauung soll durch eine Konzentrierung der Volumen in zwei 6-Geschoßige kompakten Anbauten und eine Maximierung der Freiflächen umstrukturiert werden. Für die Anbindung und Erschließung der zwei Volumen an dem Bestand wird an zwei Stellen der Hoffassade punktuell angeknüpft. Der Charakter der historischen Bestandsfassade bleibt dennoch durch die Positionierung und die Gestaltung der neuen Volumen erhalten und deutlich wahrnehmbar. Die Erdgeschosse der Neubauten werden Teil der gesamten Gewerbezone, die künftig von einer Vielzahl kleiner Geschäfte, Restaurants u.a. geprägt wird und weiterhin an die Uhlandstraße angebunden sein wird. Die oberen Geschoße der Neubauten bilden eine Erweiterung der Hotelnutzung des Bestands und bekommen eine extensive Dachbegrünung.

Ein tiefer gelegener Innenhof zwischen den zwei Neubauten sorgt für eine grüne und versickerungsfähige Außenfläche, sowie für die Versorgung der Nutzungen im Untergeschoss mit Licht. Die restlichen unterbauten Freiflächen auf EG-Niveau werden intensiv begrünt und wasseraufnahmefähig gestaltet. So soll der Innenhof genügend Grünraum und Aufenthaltsqualitäten für das Hotel und den EG-Nutzungen anbieten, sowie eine Anbindung zu den Außenanlagen der Nachbarbebauung schaffen, mit dem Ziel der Entstehung eines zusammenhängenden Innenhofs.

Diese neuen Häuser korrespondieren mit dem künftigen Gebäude auf dem Nachbargrundstück zur Uhlandstraße und fassen räumlich die dazwischen liegenden Freiflächen. Die Freianlagen sollen öffentlich zugänglich sein und über die EG-Zone des Hotels aus dem Kurfürstendamm und der Fasanenstraße erreichbar sein. Durch die Anbindung mit der Nachbarbebauung in der Uhlandstraße, soll der Innenhof für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, in Anlehnung an das ursprüngliche Konzept der „Kempinski-Plaza“.

Lageplan
Historischer Entwurf
Grundriss Erdgeschoss
Ansicht Entwurf
Schnitt

Daten

Fertigstellung

In Planung

Adresse

Fasanenstr. 16-21
Kurfürstendamm 27
10719 Berlin

Bauherr

Aroundtown
BRISTOL HOTEL 

Partner

Innenarchitektur:
bueroZ, Stuttgart
Tragwerksplanung:
IB Horn GmbH, Leipzig
TGA:
Janowski & Co Beratende Ingenieure GmbH, Berlin
Brandschutz: 
brandschutz+, Berlin

Grundriss 1.Obergeschoss
Grundriss 2.Obergeschoss
Grundriss 7.Obergechoss

Wettbewerb Institut der Feuerwehr NRW

Münster

Das Stammgelände des IdF bezieht seine Qualität aus wertvollen Baumbeständen, vor allem aber aus seiner Dimension. Die heute dominierende, gewachsene Baustruktur lässt diese Größe nicht erkennen. Wir wollen diesen Freiraum als Landschaftsraum für die Menschen, die hier über mehrere Wochen ausgebildet werden, spürbar machen. Es soll ein Campus werden, der eine einfache Orientierung erlaubt und auf dem es leicht ist, mit Anderen ins Gespräch zu kommen. Er soll Privatheit ermöglichen, ohne Kaserne zu sein und sich zugleich der Öffentlichkeit zeigen, ohne Sicherheitsanforderungen zu ignorieren. Wir erhalten alle Bäume und die Gebäude, deren Ausstrahlung den Charakter des künftigen Areals bereichern können.

Die städtebauliche Figur folgt der Ausrichtung des Grundstücks, dem Baumbestand, der Erschließung. Die Pforte liegt an der S/O-Ecke mit gutem Überblick zur Einfahrt, zum Shuttle-Haltepunkt, zum Fußgänger-Zugang, zur Tiefgaragen-Einfahrt, in den Campus mit seinen Freianlagen hinein und zum Foyer/Empfang mit Hotel.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Gartens sind die Lehrräume in drei Pavillons nebeneinander aufgereiht – mit Innenhöfen zur differenzierten Belichtung, zum Campus mit einer dreigeschossigen Galerie – transitorische Flächen für die vertikale und horizontale Erschließung, informelle Bereiche für Pausen und Austausch, z.T. als Loggien integriert mit geschosshohen Segmenttoren (Glasfüllung), die die Galerie zum Garten öffnen. Den Schlusspunkt der Pavillongruppe bildet ein eingeschossiges, ca. 7,0 m hohes Gebäude, das Restaurant. Es orientiert sich sowohl nach außen, zur gastronomischen Öffentlichkeit, wie nach innen zum Veranstaltungsplatz bzw. zum Campus.

Die gesamte Pavillongruppe mit Galerie wird parallel zu den Gebäudekanten des Hörsaalgebäudes C ausgerichtet und ist damit um wenige Grade zu den übrigen Gebäuden verdreht positioniert. Der innenliegende Garten öffnet sich somit als einladende Geste von der Wolbecker Straße zum Kanal hin.

Material + Konstruktion

Alle neuen Gebäude werden in Holzbauweise errichtet – Hotels aus Raummodulen, alle anderen Gebäude als Skelettkonstruktion mit Holzrahmenbau-Fassaden, Glasfassaden oder Segmenttoren (Galerie, Restaurant) zur optimalen Freiraumanbindung und Durchlüftung.

Freiraumkonzept

Die städtebauliche Grundfigur wird immer wieder situativ und flexibel interpretiert: Während eine markante Bestandsbaumgruppe im Süden die Adresse bildet, schafft eine städtebauliche Fuge aus ausgedünntem Gehölz im Norden eine Blickachse zum Kanal. Auf der Achse liegt zudem ein Biergarten, der auch Besuchenden und der Nachbarschaft zugänglich ist. Die so entstehende diagonal angelegte Promenade unterteilt den Campus in eine Wiesen- und eine Wasserfläche des „Feuersees“. Dieser ist zum Einen Retentionsbecken als auch verbindendes, ruhestiftendes und anregendes Landschaftselement. Die identitätsstiftenden Baumbestände werden auf den großen Wiesen erhalten und durch vielfältige Neubepflanzung in ihrer Funktion als Parkraum gestärkt. Zwischen Restaurant und Hörsaalgebäude (C) entsteht eine „Piazza“ als zentraler Veranstaltungsort.

Daten

Wettbewerb

2020

Adresse

Wolbecker Str. 23
48155 Münster
Deutschland

Auslober

Institut der Feuerwehr NRW
Münster

Hotel Müggelseeperle

Berlin

Das Hotel Müggelseeperle, ein geschichtsträchtiges Ausflugsziel in Berlin-Köpenick, befindet sich in prominenter Lage direkt am idyllischen Müggelsee. Seine Wurzeln reichen bis ins Jahr 1908 zurück, als das Ausflugslokal „Prinzengarten“ mit Vereinszimmern, einem Saal, einer Kegelbahn und einem Café eröffnet wurde. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Gelände stetig weiter – so entstand eine Dampferanlegestelle und Bootsanleger, die Segel- und Ruderboote willkommen hießen. Bis 1945 war das Lokal in Familienbesitz, bevor es nach dem Zweiten Weltkrieg als Konsum-Gaststätte „Müggelseeperle“ weitergeführt wurde.

1975 wurde das heutige Gebäude als Arbeiterwohnheim für den Bau des Palasts der Republik errichtet. Bereits 1981 erfolgte die Umnutzung in einen Hotelkomplex mit großzügigen Terrassen, Restaurants und einer Vielzahl an gastronomischen Angeboten, darunter das Berliner Restaurant „Jagdzimmer“ und das Hotelrestaurant „Müggelstube“.

Unter dem Motto „Schnell. Spürbare Veränderung. Preiswert.“ soll das in die Jahre gekommene Hotel behutsam, aber kreativ modernisiert und in die heutige Zeit übersetzt werden. Das Ziel ist es, den historischen DDR-Charme mit einem modernen Ansatz zu verbinden und dem Hotel ein frisches, dynamisches Gesicht zu geben.

Farbkonzept

Im Mittelpunkt der Neugestaltung steht ein auffälliges und lebendiges Farbkonzept. Mit gezielten Farbakzenten wird die bestehende Einrichtung modern interpretiert. So erhalten die Lobby rote Wände und Decken, während die Hotelzimmer durch türkisen Bodenbelag und pinke Wandpolster aufgewertet werden. Der Außenbereich wird durch unterschiedlich farbige Säulen geprägt, die das Gesamtbild auf originelle Weise ergänzen. Mit einfachen, aber effektiven Mitteln entsteht so eine einladende und zeitgemäße Atmosphäre, die den Charakter des Hauses bewahrt und gleichzeitig eine moderne Erlebniswelt schafft.

Außenanlagen

Auch der Außenbereich wird erneuert, um den Gästen ein einzigartiges Freizeiterlebnis zu bieten. Geplant sind großzügige Terrassen, Spielzonen für Kinder, kleine Gärten, versteckte Orte, ein Amphitheater, ein Rundweg sowie ein Kletterwald. Diese Bereiche laden zum Erkunden und Verweilen ein und bieten sowohl Familien als auch Individualreisenden vielfältige Möglichkeiten zur aktiven Erholung.

Die geplanten Maßnahmen transformieren das Hotel Müggelseeperle zu einem modernen Rückzugsort, der sowohl die Geschichte des Ortes respektiert als auch den Ansprüchen zeitgemäßer Gäste gerecht wird.

Daten

Studie

2022

Adresse

Müggelheimer Damm 145
12559 Berlin

Grundriss

Oranienburger Straße 44

Berlin

In direkter Nachbarschaft zum ehemaligen Kunst- und Kulturhaus Tacheles und dem neu entstehenden Stadtquartier, das von dem renommierten Architekturbüro Herzog & de Meuron geplant wird, soll eine Baulücke an der Oranienburger Straße geschlossen werden. Diese Baulücke beherbergt derzeit ein einstöckiges indisches Restaurant, welches in den Neubau integriert und fortgeführt wird.

Der Neubau orientiert sich in seiner Höhe an den angrenzenden Gebäuden und fügt sich harmonisch in das bestehende Stadtbild ein. Die Gestaltung der Fassade ist von zwei wesentlichen Elementen inspiriert: Zum einen von schräg versetzten Holzwürfeln, die dem Gebäude eine moderne, dynamische Struktur verleihen, und zum anderen von der indischen Kultur, die sich in der Verwendung von goldenen Farbtönen widerspiegelt.

Die oberen Geschosse des Gebäudes sind als Apartments konzipiert, während im Untergeschoss Lagerflächen für das Restaurant untergebracht sind. Das Erdgeschoss dient als zentraler Eingangsbereich mit offener Gestaltung, der die verschiedenen Nutzungsbereiche miteinander verbindet. Das Restaurant erstreckt sich sowohl zur belebten Straße hin als auch in den ruhigen Innenhof, wobei der Übergang zwischen Innen- und Außenbereich fließend gestaltet ist. Dadurch entsteht ein einladendes Ambiente, das Gäste sowohl im Inneren des Restaurants als auch im Außenbereich willkommen heißt.

Durch die Integration moderner Architektur und kultureller Elemente schafft der Neubau eine Brücke zwischen Tradition und zeitgemäßer Gestaltung. Das Projekt trägt nicht nur zur städtebaulichen Aufwertung der Oranienburger Straße bei, sondern erhält auch die kulturelle Vielfalt des Viertels, indem es das etablierte indische Restaurant weiterhin beheimatet.

Daten

Studie

2018

Adresse

Oranienburger Str. 44
10117 Berlin

Grundriss Untergeschoss
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Apartments
Grundriss 1.Obergeschoss

Wettbewerb Cartoon Corridor

Dalian, China

Der Cartoon Corridor ist ein, im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft mit Prof. Harald Deilmann (Münster) entwickelter, städtebaulicher Rahmenplan für die, im Nordosten Chinas, auf einer Halbinsel gelegene Stadt Dalian.

Dalian - eine stetig wachsende Stadt

Durch seinen bereits im 6. Jahrhundert mit Quellen belegten, militärisch wichtigen Hafen, hat die Region schnell an Einfluss als Handelsstadt gewinnen können und wächst bis heute stetig weiter. Um die Identität des Ortes erfahrbar zu machen und in die sich wandelnde Stadtstruktur auch weiterhin zu integrieren, erschließt der Cartoon Corridor den Hafen als „Wasserstadt“ und erweitert das Gebiet um große Flächen für eine Maritime Universität, Hotelflächen für Gäste der Universität und andere Besuchende als auch Ausstellungs- und Konferenzflächen.

In Folge des Ausbaus von langen und vor allem monotonen Verbindungsstraßen zur Erschließung der Halbinsel, galt es, die Aufenthaltsqualität auch wieder für den fußläufigen Verkehr zu stärken.

Städtebaulicher Rahmenplan

Der Wettbewerbsbeitrag greift die vorhandenen und von bestehenden Straßenschluchten gerahmten Sichtachsen des Huangpu Rd auf und entwickelt sie mit einem, den Straßenverlauf begleitenden, „Grünen Band“, dass das Areal beruhigt sowie von der achtspurigen Schnellstraße abschottet. Feinfühlig gesetzte Solitäre legen sich gleich großen Steinen in die neu entstehende „Wasserstadt“. Das so entstehende Schauspiel verschiedener Blickachsen bestärkt die fußläufige Aufenthaltsqualität und gibt Platz für das abwechslungsreiche Campusgelände, dass sich mit langen Brücken zwischen den Baukörpern über die Schnellstraße hinweg erstreckt.

Daten

Wettbewerb

2005

Adresse

Huangpu Rd
116086 Dalian (Ganjingzi District), Liaoning
China

Lageplan
Grundriss
Ansichten