Mühlengrundquartier

Berlin

Der „Mühlengrund“ in Neu-Hohenschönhausen ist ein beliebtes und noch erschwingliches Wohnviertel, umgeben von großformatigen urbanen Strukturen am nördlichen Berliner Stadtrand. In den vergangenen Jahren sind hier jedoch mehr und mehr infrastrukturelle Defizite offensichtlich geworden. Es fehlte ein „Kiez-Zentrum“ und es herrscht Ärztemangel. Um der weiter steigenden Nachfrage nach Wohnraum in Berlin und zugleich den Bedürfnissen der Anwohner gerecht zu werden, die schon lange Zeit hier leben, wurden vor einigen Jahren die Grundstückflächen einer ehemaligen Kaufhalle und zweier unrentabler Neubauten aus den 1990er Jahren zum Abbruch freigegeben. Die günstige Verkehrsanbindung mit Tram-Haltestelle, ein sehr schöner Baumbestand und ein schon bestehender Quartiersplatz mit einer bemerkenswerten Brunnenskulptur lieferten die Kulisse für eine Quartiersentwicklung mit drei Gebäuden rund um diesen lebendigen Außenraum. 

Gebäude

Die freien Grundrissebenen der Häuser sind mit einer Vielzahl unterschiedlicher Wohnungstypen bespielt – Apartments mit Außenzugang durch einen Privatgarten, Single-Wohnungen und Geschosswohnungen mit unterschiedlicher Zimmerzahl bis zu Großraumwohnungen für fünf oder mehr Personen. Die Innenhöfe sind privat, reserviert für die Hausgemeinschaft und deren Gäste - mit Kinderspielplätzen, Bäumen und Bänken zum gemeinsamen Aufenthalt. Die Erschließungssysteme sind in Abhängigkeit von Gebäudeorientierung, EG-Nutzung und optimierten Rettungswegen differenziert entwickelt. Die Dachflächen sind extensiv begrünt oder mit PV-Anlagen für Mieterstrom belegt. Der ruhende Verkehr wird in den Untergeschossen von Haus 1 und 3 organisiert, ebenso wie ein relevanter Teil der Fahrradstellplätze, die Gebäudetechnik und Abstellräume für Miete.

Konstruktion

Die drei Gebäude unterschiedlicher Höhe und Geschossigkeit – VI- VIII - wurden als 3 freistehende Volumen in Holzbetonhybrid-Bauweise entwickelt:
Das Tragwerk der Gebäude bildet jeweils ein einfaches Skelett aus Stahlbeton-Stützen mit Halbfertigteil-Flachdecken. Auf diese Weise entsteht ein „plan libre“, ein freier Grundriss mit Optionen für unterschiedliche Nutzungen und Aufteilungen: Handel und anderes Gewerbe im EG, das Gesundheitszentrum und Büros im 1. OG als „Dienstleistungs-Horizont“, darüber dann die Wohnetagen mit einem vielfältigen Wohnungsmix.

Fassade

Die Gebäudehülle bilden vorgehängte geschosshohe Wandelemente in Holzrahmenbauweise. Die Elemente wurden werksseitig komplett vormontiert, ausgedämmt und mit hinterlüfteten Holz-oder Metallfassaden beplankt.
Das Material der Außenhaut wechselt von Haus zu Haus oder teilweise auch von Gebäudeseite zu Gebäudeseite. So entsteht ein spannungsvolles Wechselspiel aus vorvergrauten Holz- und weißen Trapezblechansichten. Die ebenfalls komplett vorgefertigten Stahlbalkone durchstoßen die Holzfassaden in scheinbar zufälligem Rhythmus. Zusammen mit dem freien Wechselspiel der unterschiedlich großen Fenster entsteht so ein spannungsvolles Fassadenbild.

Grundriss H2 Regelgeschoss
Lageplan
Grundriss H3 Erdgeschoss
Grundriss H3 1.OG

Daten

Fertigstellung

1. BA (Haus 3) 08.2020
2. BA (Haus 1+2) 06.2022

Adresse

Haus 1: Rotkamp 2-4
Haus 2: Rotkamp 6
Haus 3: Rüdickenstr. 33
13053 Berlin

Bauherr

HOWOGE
Wohnungsbaugesellschaft mbH
Ferdinand-Schultze-Str. 71
13055 Berlin

Partner

Brandschutz:
ISB Hahn Ingenieurbüro, Berlin
Tragwerk:
IB Bauwesen Horn, Leipzig
Bauphysik:
CAPE - climate architecture physics energy, Esslingen
TGA:
Janowski Ingenieure GmbH, Berlin

Ansicht H3
Schnitt H3
Detail Fassade
Detail Fassade

Hafenküche

Berlin

Die Hafenküche an der Spree ist klein - aber infrastrukturell nicht unbedeutend: als Kantine für Nachbarn und umliegende Unternehmen, für Gastlieger in der Marina nebenan, für das Catering der Salonschiffe und als Biergarten für den Sundowner. Die baufällige Substanz wurde erweitert, mit unkonventionellem Habitus direkt am Wasser und schönem Blick über die Spree.

Die baulichen Reste stammen aus den frühen Jahren der DDR und von davor. Sie wurden konstruktiv gesichert – nicht abgebrochen – und energetisch saniert. Mit wenigen Eingriffen wurde die Identität des Ortes transformiert und nicht eliminiert. Der industrielle Habitus wurde unterstrichen durch Interventionen mit leichten Stahl- und Holzkonstruktionen. Werfttore die sich vollständig öffnen lassen, ermöglichen den Gästen an jeder Stelle das ungehinderte Pendeln zwischen Biergarten, Hafenkante und Restaurant.

Die neuen Bauteile wurden mit maximalem Vorfertigungsgrad in kurzer Zeit eingebaut und dies mit großer Präzision und einem hohen Maß an Wirtschaftlichkeit. Holz als Tragwerk reduziert die unvermeidliche Wärmebrücke auf ein beherrschbares Maß und setzt die Architektursprache am Ort fort. Das neue Dach kragt über die gesamte Fassade und bildet so einen dauerhaften und konstruktiven Witterungsschutz. Die Konstruktionen sind verschraubt und können bei Bedarf mit geringem Aufwand demontiert und wiederverwendet werden. Das Zentrum des Innenraums ist eine offene Küche, um die sich alle weiteren Funktionen gruppieren.

Lageplan
Querschnitt
Grundriss Erdgeschoss

Daten

Fertigstellung

2021

Adresse

Zur alten Flussbadeanstalt 5
10317 Berlin

Bauherr

Hafen + Hof Grundbesitz GmbH + Co. KG

Partner

Tragwerk:
IB Horn GmbH, Leipzig
Innenarchitektur - Lichtplanung - Akustik: Hülle & Fülle, Berlin

Wettbewerb Wellinghofer Straße

Dortmund

Der Wettbewerbsstandort an der Wellinghofer Straße bietet für ein Wohnungsbauprojekt mit Wohnungen vor allem für Familien mit Kindern hervorragende Potenziale – eingebettet in einen Grünzug mit weitem Blick auf Phoenix West, einer Schule und einer potenziell guten Position für Gärten mit Süd/West-Orientierung. Leider sind die Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans weit entfernt von den Anforderungen des aktuellen Klimaschutzgesetzes. So wird vorhandener Baumbestand in großem Umfang zur Disposition gestellt, ein hoher Bedarf an PKW-Stellplätzen definiert, der in einer TG allein nicht nachgewiesen werden kann und deshalb zus. oberirdische versiegelte Flächen benötigt. Die Idee der „Schwammstadt“ wird so konterkariert. Die vorgesehene Nord/Süd-Orientierung eines großen Teils der künftigen Bebauung lässt bei max. Nutzung der überbaubaren Fläche - Bautiefe 18m - keine gut belichteten Wohnungen zu.

Wir haben uns deshalb entschlossen, von einigen Festsetzungen abzuweichen, damit ein ausbalanciertes Verhältnis zwischen privaten und halböffentlichen Räumen entsteht und günstige Voraussetzungen für eine klimagerechte und ressourcenbewusste Bauweise erzeugt werden können.

Wohnen mit der Natur

Kinder spielen an der frischen Luft, planschen im Naturteich, Nachbarn mit grünem Daumen gärtnern im Gemüsebeet und der Feuerplatz ist der Ort für spontane oder geplante Feste. Der vorhandene Grünzug soll visuell spürbar in die privaten Gärten und halböffentlichen Freianlagen der Hausgemeinschaft überführt werden. Wir wollen damit die ökologische Vielfalt und die Versickerungsfähigkeit der Böden so weit wie möglich sichern. Die Tiefgarage wird mit kleinen Mauern, Treppen und Sitzstufen, verspringenden Wegen, Pflanzbeeten, und Wasserbecken bzw. Versickerungsmulden gestalterisch eingefasst. Die artifizielle Geometrie der Gartenanlage ziehen sich als Grundmuster durch das gesamte Quartier und kontrastiert bewusst die natürliche Wildblumenwiese, blühende Obstgehölze und heimische Sträucher und Hecken. Trockenresistente Pflanzen und Feuchte speichernde Bodendecker werden bei der Pflanzenauswahl bevorzugt.

Erschließung + Wohnungen

Alle Hauseingänge und die Zu-/Abfahrt der Tiefgarage sind zur Planstraße adressiert. Die Eingänge sind barrierefrei und auch für Rollstuhlfahrer selbstverständlich zu bewältigen. Laubengänge sind so angelegt, dass sie Treffpunkte für informellen Austausch sein können. Jede Wohnung ist zweiseitig oder dreiseitig orientiert und dadurch sehr gut belichtet und belüftet. Im Baufeld 2 bieten wir in der aktuellen Planung große Erdgeschosswohnungen an, die über einen Innenhof und private Vorgärten erschlossen werden. Die spezifische Staffelung der Volumen ermöglicht auf jedem Gebäude eine Dachterrasse zur Nutzung durch die Hausgemeinschaft.

Grundrisskonzept

Das Grundrisskonzept enthält nur wenige fixierte Bauteile (Schächte, Stützen oder Wände). Die Art der Konstruktion erlaubt eine große Grundriss-Variabilität innerhalb der Tragstruktur und ermöglicht so unterschiedliche Layouts – Wohnungen von 25m2 bis 250m2 – vom Ein-Raum-Apartment bis zur Cluster-Wohnung für Wohngemeinschaften oder integrierte „Stadthäuser“ mit individuellen Hauseingängen und privaten Gärten für Familien. So kann sowohl eine große Zahl kleiner und mittlerer Wohnungen entstehen oder auch eine kleinere Zahl größerer Wohnungen. Im vorliegenden Layout schlagen wir auf ca. 9.200m2 BGF ca. 83 WE vor, im Wesentlichen Wohnungen für Familien mit Kindern in unterschiedlichen Wohnungstypologien.

Gebäudetechnik

Der Energiebedarf wird ohne komplexe Gebäudetechnik, über Fernwärme, gedeckt. Dazu wird das neue Wohnquartier in der Planstraße an das neue CO2 arme Nahwärmenetz der Stadt Dortmund angeschlossen. Die Gebäudehülle (Effizienzhaus 40) der Häuser in Verbindung mit einer Niedrigtemperatur-Fußbodenbeheizung und fassadenintegrierten dezentralen Lüftungsgeräten mit hochwirksamer Wärmerückgewinnung senkt den Primärenergiebedarf. Schächte werden soweit wie möglich gebündelt und ihre Zahl auf ein Minimum reduziert.Für den Sonnenschutz sind je nach Ausrichtung außenliegende Markisen (Südfenster) oder bei den Balkonen Vorhänge vorgesehen. Großzügige Fensterflächen mit 3fach Verglasungen ermöglichen – bei Bedarf - im Winter einen hohen natürlichen Wärmeeintrag in die Wohnungen. Auf den Dächern werden PV-Anlagen (CIS Solarmodule) zur Stromerzeugung installiert (60 % der Bruttodachfläche). Die Ertrags- und Verbrauchsdaten werden für alle Bewohner auf einem Touchpanel in ihren Wohnungen abrufbar sein. Sie sollen so zu einem sparsamen Energieverbrauch motiviert werden.

Konstruktion + Architektur

Es entstehen Hybride aus Holz (Außenwände, Innenwände, Stützen) und vorgespannten Stahlbeton-Hohldielen (Decken) mit hohem Vorfertigungsgrad und großer Detailqualität als „lösbare“ Konstruktion - so konzipiert, dass sie sortenrein auseinanderdividiert und getrennt behandelt werden können – zur Wiederverwendung oder Entsorgung. StBn wird dort verwendet, wo Schall- und Brandschutz-Anforderungen andere Konstruktionen unwirtschaftlich machen – in der Garage als monolithische StBn-Konstruktion, in den aufgehenden Geschossen mit Spannbeton-Hohldielen, die sich durch einen minimierten Materialeinsatz auszeichnen: -50% Beton und -70% Stahl. Holzwände und Stützen (Westseite) bilden das Primärtragwerk mit einem Raster von 7,5m auf dem die Spannbeton-Hohldielen aufgelegt werden. Kerne für TH und Aufzüge bilden einen Teil der Aussteifung. Ebenso wirken geschlossene Wandscheiben aussteifend auf das Gefüge. Die Außenwände werden als Holzrahmenkonstruktion mit einer vorvergrauten Holzbekleidung an die Baustelle gebracht und dort an das Tragwerk montiert. Grundsätzlich soll bei Produktion und Errichtung an der Baustelle das Prinzip „no waste“ eingehalten werden.

Auszeichnungen

2.Preis
Nicht offener
Realisierungswettbewerb

Daten

Wettbewerb

2023

Adresse

Wellinghofer Straße
44263 Dortmund

Auslober

DSG Dortmunder Stadtentwicklungsgesellschaft
mbH & Co. KG

Partner

Innenarchitektur:
bueroZ, Stuttgart
Landschaftsarchitektur:
Hannes Hörr, Stuttgart
Tragwerk:
IB Bauwesen Horn GmbH, Leipzig
TGA:
Janowski Ingenieure GmbH, Berlin

Westfalenforum – Stadt neu Denken

Dortmund

Die Zeit innerstädtischer Besiedelung durch Kaufhäuser und reinen Einkaufsstraßen geht zu Ende. Neue Handelsformen und digitale Zahlungsmethoden machen Shopping-Malls alten Typus´ obsolet. Damit entsteht die Chance, die Stadt als Lebensraum neu zu entdecken und an die Menschen zurück zu geben. Dabei kann man aber keineswegs bloß Handel durch Wohnen austauschen. 

Urbanität entsteht durch Pluralität

Dazu gehören Mischnutzungen ebenso wie unterschiedliche Wohntypologien, die echte Nachbarschaften fördern und Identifikationspotenzial fürden eigenen „Kiez“ generieren. Nachhaltigkeit, geringstmöglicher Energiebedarf, Ressourcen-Bewusstsein vom limitierten Baugrund bis zu den gewählten Baumaterialien, Mobilität etc. sind selbstverständliche Aspekte der Planung. Wesentliches Charakteristikum soll jedoch die Neubildung von Orten sein, an denen man gerne lebt.

A - Erschließung

Eine Gebäudegruppe unterschiedlicher Gebäudetypen mit differenzierter Höhenentwicklung bildet eine neue Nachbarschaft. Sie ist verknüpft durch öffentliche Wege, Gassen und kleine Plätze - für die Erschließung der Gebäude, Handel in kleinem Maßstab, Essen und Trinken oder schlicht fürden Aufenthalt. Das Quartier wird eingebunden in das übergeordnete Wegenetz der Innenstadt zwischen Hauptbahnhof, Westenhellweg und Marktplatz bzw. Hansaplatz.

B - Durchmischung

Die Nutzung der Gebäude und der Geschosse wird durchmischt. In den Erdgeschossen werden kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants entstehen, anpassungsfähig, die bei Bedarf in das 1.OG ausgedehnt werden können. Auch dort, im 1.OG, sollen gewerbliche Nutzungen dominieren – Büros, Ärzte und Ähnliches. Das UG fasst die Gebäude unter Flur zusammen und bildet ein durchgängiges Geschoss für Stellplätze, Technikräume und andere Nebenflächen.

C - Nachhaltigkeit

Materialeinsatz, ein effizientes Energiekonzept, kurze Wege, die vielschichtige Verknüpfung individueller privater mit öffentlicher Mobilität, soziale und kulturelle Akzeptanz und andere Nachhaltigkeitsaspekte, werden von Beginn an in einem multiprofessionellen Team erarbeitet und in einem Gesamtkonzept zusammengeführt. Einen wesentlichen Ansatzpunkt bildet für uns die konzeptionelle Integration einer begehbaren Grünkulisse. Sie trennt als bauliche Zäsur die Geschosse mit gewerblicher Nutzung von denen mit Wohnnutzung. Sie führt durch die Gebäude, die Höfe, verdichtet sich an ausgewählten Kanten, Rücksprüngen oder Terrassen und sammelt sich als Dachgarten mit Brücken, die alle Gebäude verbinden – ein mehrgeschossiger Park, konzipiert für die Bewohner dieser Häuser.

D - Mobilität

Die Gebäudegruppe am Platz von Amiens befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof Dortmund mit einer Vielzahl regionaler und überregionaler Verbindungen sowie direktem Zugang zum innerstädtischen ÖPNV mit Bussen und S-Bahn. Wir werden diese Optionen mit einem Konzept verknüpfen, das die individuelle Mobilität sichert – durch ein internes Sharing-System für E-Bikes und PKW, die den Bewohnern zur Verfügung stehen. Wir gehen davon aus, auf diese Weise den Stellplatzbedarf mindestens halbieren zu können. Der verbleibende Stellplatz-Bedarf wird im Untergeschoss abgedeckt.

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Ansicht West

Daten

Studie

2017

Adresse

Kampstraße 37 - 39,
Hansastraße 5
44137 Dortmund
Deutschland

Grundriss Regelgeschoss
Ostansicht
Längschnitt

Erweiterung Multifunktionsraum

Berlin

Bei dem aufzustockenden Bestandsgebäude handelt es sich um eine Servicehalle für den Busbetrieb mit Büros. Diese Nutzungseinheiten werden in einer Aufstockung auf das bestehende Dach um einen Multifunktionsraum für Teambesprechungen, Workshops und Büronutzung erweitert. Eine zusätzliche Teeküche dient der Bewirtung.

Die Bestandskonstruktion der Decke über OG2 wurde als „Dach“ bemessen und ausgeführt. Die Tragfähigkeit der Konstruktion ist für die zukünftige Nutzung mit Verkehrslasten nicht ausreichend. Aus diesem Grund wird die Konstruktion verstärkt. Stahlträger und vorgespannte StBn-Deckenelemente gemäß statischem Nachweis bilden die neue Deckenebene. Die Dachkonstruktion des zusätzlichen Geschosses wird als Mischkonstruktion aus Holz (Furnier-Schichtholz) in Längsrichtung und Stahl (HEB) in Querrichtung gem. stat. Nachweis errichtet. Stützen werden als X-/V-Elemente auf den bestehenden Tragachsen positioniert.

Die Fassaden werden elementiert ausgeführt – die N/O-Fassade als geschlossene Holz-/Metallfassade, alle anderen Fassaden aus Glas-Schiebetüren. 

Lageplan
Grundriss
Ansichten

Daten

Fertigstellung

2017

Adresse

Zur Alten Flussbadeanstalt 5
10317 Berlin

Bauherr

Hafen + Hof Grundbesitz GmbH + Co. KG

Partner

Brandschutz:
Neumann Krex + Partner, Niestetal
Statik / Bauphysik:
Ingenieurbüro Bauwesen Horn GmbH, Leipzig
TGA:
Janowski & Co Beratende Ingenieure GmbH, Berlin

Fassadendetail

Wettbewerb Urbanes Zentrum

Berlin

Das Projekt Urbanes Zentrum Neu-Hohenschönhausen soll gemäß den Grundprinzipien von ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit entwickelt werden, ein neuer Hotspot urbaner Biodiversität, ein grüner Knotenpunkt im ökologischen System der Metropole. Eine kommunal gesteuerte Stadtentwicklung auf Basis von öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften kann den Negativeffekten der Spekulation und Gentrifizierung vorbeugen. Die Planung implementiert verschiedene Maßstäbe von Grün, um die soziale und ökologische Qualität des städtischen Kontexts radikal zu verbessern. Durch die Kombination von naturbasierten Lösungen, mit Hilfe innovativer und nachhaltiger Techno-logien, entstehen neue qualitative, räumliche und wohnliche Standards. Ziel ist die Schaffung eines modernen und leben-digen neuen Stadtkiezes. Die Falkenberger Chaussee wird mittelfristig im Zusammenhang mit der Verkehrswende und Elektromotorisierung als eine lebendige Grünachse neu gedacht.

Das zur Verfügung stehende Grundstück mit ca. 6 Hektar Grundfläche wird in drei Baufelder aufgeteilt: Baufeld 1 entlang der Falkenberger Chaussee: Eine große Eingangspergola mit einer Markthalle bildet den Auftakt und stellt eine Verbindung mit dem benachbarten Einkaufszentrum herstellt. Das Wohnen und Arbeiten wird in einem großen modularen und hybriden Stadtregal in zwei Abschnitten untergebracht. Mit seiner perfekten Südwest Ausrichtung und den begrünten Terrassen erfüllt es den Wunsch der Menschen nach Natur-kontakt und nach ausreichend großen Freiraum mit Privatsphäre. Alle Infrastruktureinrichtungen des neuen Quartiers, kleine Läden, Bücherei, Theater, Familienzentrum, und eine oberirdischer Quartiersgarage für 200 PKW werden im Stadtregal integriert. Ein begrüntes Hochhaus bildet die Signatur.

Baufeld 2 westlich des Kinos: Der Berliner Wohnblock wird neu gedacht, diagonal und modular, mit vielfältigem Wohnungsmix, möglichst Duplexwohnungen, im EG und 1.OG integrierte Stadthäuser mit direktem Zugang, abgeschlossener und begrünter Innenhof, Kleingärten im Hof und auf dem Dach.

Baufeld 3 östlich des Kinos: Hier ist ein Genossenschaftliches Quartier vorgesehen mit Partizipatorischem Planungsmodell u.a. für alternative und gemeinschaftliche Lebens- und Arbeitsformen,30% Clusterwohnungen + Gewerbe/Kreativwerkstätten + ein öffentlicher und grüner Hofraum für Aktivitäten der Gemeinschaft im Freien.

Es wird eine komplette CO2 neutrale Holzstadt mit Modellcharakter vor-geschlagen. Mit Holz vom Städtebau bis zum Ausführungsdetail erhält der neue Stadtkiez auch seine eigene ästhetische Identität. Die Schaffung von vertikalen und horizontalen Grünflächen trägt zu dem Charakter bei. Modularität und Flexibilität der Bauelemente in Verbindung mit einfachen und robusten Strukturen, sollen die Langlebigkeit und eine fortwährende Nutzungsdurchmischung befördern.

Die Schnittstelle zwischen Wohnen und Stadt sind neben den Erdgeschoss- und Erschließungszonen auch Laubengänge und Treppenwege. Es soll mit vielfältigen Nutzungen und Gemeinschaftsangeboten lebendige Räume geschaffen werden. Höfe und kleine intime Plätze bieten dörfliche Geborgenheit, aber auch die Möglichkeit zur Vernetzung, neue urbane Hotspots.

ÖKOLOGIE

Der Einsatz modernster Bewässerungs- und Regenwassersammelsysteme und die Auswahl heimischer Pflanzen – mit hoher CO2-Speicherkapazität, Entfernung von Luftschadstoffen und Anziehungs-kraft für bestäubende Insekten – gehören zu den Kernpunkten des Projektes, für eine Steigerung des Komforts in den Gebäuden und des Wohlbefindens der Gemeinschaft. Im neuen Quartier soll es ein autoreduziertes Wohnen geben. Die zentrale Quartiersstraße wird verkehrsberuhigt und als Active Street ausgebildet.

Gemäß dem ökologischen Ansatz wird die Falkenberger Chaussee mit neuen Baumreihen zusätzlich intensiv begrünt und beruhigt. Entlang der Bahngleise in der grünen Böschung entsteht ein kommunaler Sportpark mit überdachten Sportfeldern unter der Bahnüberführung. Auf der Südseite der Falkenberger Chaussee ist ein neuer attraktiver Bahnhof mit integriertem Mobility Hub (Carsharing, E-Bike Station, Fahrradparkhaus), in der Form eines sich über die Gleise faltenden großen Daches, geplant.

Daten

Wettbewerb

2021

Adresse

Falkenberger Chaussee
13057 Berlin

Auslober

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

Partner

Landschaftsarchitektur: Hannes Hörr, Stuttgart

Wettbewerb Mehrgenerationenhaus mit Kindertageseinrichtung

Salach

Salach bekommt einen neuen Garten. Einen „Garten für Alle“. Früher waren es Schrebergärten, parzelliert en miniature, unzugänglich für die Öffentlichkeit. Heute ist es eine große Wiese, flankiert von mehrgeschossigen Wohnhäusern, von den Gebäuden der örtlichen Feuerwehr, einem Haus für Senioren und dem neuen „Haus für Alle“. Die Mitte ist der Garten. Er verbindet alles und soll ein Ort werden, an dem man gerne ist – eine neue grüne Mitte, mit Obstbäumen, anderen Laubgehölzen, mit Beeten, die gemeinsam beackert werden, mit Liegestühlen im Schatten der Bäume, mit kleinen Teichen in denen sich das Regenwasser sammelt und einer Photovoltaik-Pergola. Der Blick geht über die Bahntrasse zum Schachenmayer Areal - markante Gebäude, bedeutsam für die Ortsgeschichte und wichtig für die Erscheinung auch in Zukunft. Diesen Blick wollen wir nicht verstellen und schlagen eine gläserne Wand vor als Schutz gegen die Lärmemissionen des Bahnverkehrs – unprätentiös in der Konstruktion, unauffällig im Ortsbild.

Erschließung + Grundriss

Das „Haus für Alle“ wird an der Messelbergstrasse adressiert. Ein kleiner Vorplatz verbindet die Zugänge zu allen Nutzeinheiten und ist zugleich für kleine Veranstaltungen geeignet. Die Räume der Kita Ü3 liegen im Erdgeschoss und umschließen einen ca. 800 m2 großen, grünen Innenhof mit direktem Anschluss an den „Garten für Alle“. Die Kita U3 befindet sich darüber im OG mit einer überdachten Spielterrasse. So haben sich die Kinder gegenseitig im Blick. Das Familienzentrum wird über zwei Geschosse organisiert. Das EG öffnet sich zum Garten direkt und ist über Luftraum und Galerie mit dem Obergeschoss verbunden, das ebenfalls einen direkten Terrassenzugang zum Garten besitzt. Der Zugang zu den Räumen der Jugendlichen flankiert den Eingangsplatz. Die Fassade des Proberaums kann vollständig geöffnet werden – er wird so zur Bühne, der überdachte Eingangsplatz zum Auditorium. Eine Terrasse im Obergeschoss (Osten) erweitert die Flächen und signalisiert den Jugendlichen durch Lage und Anordnung dieser Räume Eigenständigkeit.

Der Besucherparkplatz wird ebenerdig eingerichtet, nah am Eingang, zwischen dem „Haus für Alle“ und dem städtischen Betriebshof. Hier sind auch Anlieferung, Müllentsorgung etc. arrondiert. Nur ein kleiner Teil des Hauses wird unterkellert – für Lagerflächen, Gebäudetechnik etc.

Farbe

Farbflächen charakterisieren die unterschiedlichen Bereiche. Wir wollen Wände und Decken nicht einfach „anstreichen“ – alle Farben sind eigenständige Elemente. Sie sind unabhängig von den Flächen auf die sie aufgetragen werden und unterstützen Konstruktion und Raum. Manche Farben erinnern an den Sommer, manche an den Frühling, andere an Herbst oder Winter.

Konstruktion + Material

Das Haus ist in Holzskelettbauweise geplant. Decken- und Dachflächen werden als Kompakt-Holzhohlkörper-Decken in das Gefüge integriert und bilden eine glatte Untersicht. Die Aussteifung übernehmen kombinierte Erschließungs-/Sanitärkerne aus massiven Holzbauteilen (Brettsperrholz), die auf Abbrand dimensioniert werden, ebenso wie andere tragende Bauteile. Alle opaken Fassaden werden mit vertikaler Stülpschalung errichtet. Die Fassadenflächen des Obergeschosses überlappen dabei die des Erdgeschosses für eine optimierte Wasserabführung. Alle Dachflächen können mehr – sie sind entweder Energiegewinn-Flächen (PV) oder begrünt und sorgen damit für einen reduzierten Regenwasserabfluss. Das verbleibende Niederschlagswasser wird in einer Zisterne gesammelt und dem Grauwasserhaushalt zugeführt.

Energiekonzept

Zur Optimierung des visuellen und thermischen Komforts bei gleichzeitiger Reduzierung der Investitions- und der Betriebskosten durch Minimierung der installierten Gebäudetechnik und Maximierung passiver Nutzung (Speichermassen, Luftführung, etc.) – keine Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.

Lüftungskonzept insbesondere der Versammlungsbereiche mit mechanischer Grundlüftung -Zuluft über Quellluftauslässe, Abluft an zentraler Stelle zur Wärmerückgewinnung. Minimierung der Luftmenge, auf den vom Nutzer benötigten Frischluftbedarf und konsequente Minimierung des Druckverlustes im Kanalnetz und den Lüftungsgeräten.

Geringer Heizwärmebedarf aufgrund hoher Wärmedämm-Standards über Flächenheizungen (Fußboden) mit Niedertemperatur bzw. Lüftungen (Versammlungsräume). Intelligente Nutzung von Wärmequellen und -Senken im Gebäude, sowie die Deckung des Restenergiebedarfes mit möglichst natürlichen Ressourcen. Abwärme durch Kunstlicht kann an anderen Stellen (Nebenräume, Büros) zur Temperierung herangezogen werden. Diese Vernetzung von Energiequellen und -Senken ermöglicht das „Verschieben“ der Energie innerhalb des Gebäudes und einen reduzierten Einsatz zusätzlicher Energie.

Aktivierung des Erdreiches durch Erdreich-Kompaktabsorber und eine reversible Wärmepumpe für ein bedarfsgerechtes Zu- und Abführen von Wärme bei ganzjährig konstantem Temperaturniveau des Erdreichs und hohen Arbeitszahlen der Wärmepumpe zur Deckung der Grundlast im Heizfall. Durch die großflächig thermisch aktivierbaren Fußbodenflächen im Gebäude kann die vorhandene Erdreichtemperatur über einen langen Zeitraum im Jahr auch zur direkten Kühlung herangezogen werden. Übersteigt das Erdreichtemperaturniveau die Möglichkeit zur direkten Kühlung, wird der Erdreich-Kompaktabsorber als Rückkühlung der Kältemaschine (reversibel Wärmepumpe) genutzt.

Auszeichnungen

Anerkennung

Offener Realisierungswettbewerb

Daten

Wettbewerb

2021

Adresse

Messelbergstraße
73084 Salach

Auslober

Gemeinde Salach

Partner

Innenarchitektur:
bueroZ, Stuttgart
Landschaftsarchitektur:
Hannes Hörr, Stuttgart

Wettbewerb Institut der Feuerwehr NRW

Münster

Das Stammgelände des IdF bezieht seine Qualität aus wertvollen Baumbeständen, vor allem aber aus seiner Dimension. Die heute dominierende, gewachsene Baustruktur lässt diese Größe nicht erkennen. Wir wollen diesen Freiraum als Landschaftsraum für die Menschen, die hier über mehrere Wochen ausgebildet werden, spürbar machen. Es soll ein Campus werden, der eine einfache Orientierung erlaubt und auf dem es leicht ist, mit Anderen ins Gespräch zu kommen. Er soll Privatheit ermöglichen, ohne Kaserne zu sein und sich zugleich der Öffentlichkeit zeigen, ohne Sicherheitsanforderungen zu ignorieren. Wir erhalten alle Bäume und die Gebäude, deren Ausstrahlung den Charakter des künftigen Areals bereichern können.

Die städtebauliche Figur folgt der Ausrichtung des Grundstücks, dem Baumbestand, der Erschließung. Die Pforte liegt an der S/O-Ecke mit gutem Überblick zur Einfahrt, zum Shuttle-Haltepunkt, zum Fußgänger-Zugang, zur Tiefgaragen-Einfahrt, in den Campus mit seinen Freianlagen hinein und zum Foyer/Empfang mit Hotel.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Gartens sind die Lehrräume in drei Pavillons nebeneinander aufgereiht – mit Innenhöfen zur differenzierten Belichtung, zum Campus mit einer dreigeschossigen Galerie – transitorische Flächen für die vertikale und horizontale Erschließung, informelle Bereiche für Pausen und Austausch, z.T. als Loggien integriert mit geschosshohen Segmenttoren (Glasfüllung), die die Galerie zum Garten öffnen. Den Schlusspunkt der Pavillongruppe bildet ein eingeschossiges, ca. 7,0 m hohes Gebäude, das Restaurant. Es orientiert sich sowohl nach außen, zur gastronomischen Öffentlichkeit, wie nach innen zum Veranstaltungsplatz bzw. zum Campus.

Die gesamte Pavillongruppe mit Galerie wird parallel zu den Gebäudekanten des Hörsaalgebäudes C ausgerichtet und ist damit um wenige Grade zu den übrigen Gebäuden verdreht positioniert. Der innenliegende Garten öffnet sich somit als einladende Geste von der Wolbecker Straße zum Kanal hin.

Material + Konstruktion

Alle neuen Gebäude werden in Holzbauweise errichtet – Hotels aus Raummodulen, alle anderen Gebäude als Skelettkonstruktion mit Holzrahmenbau-Fassaden, Glasfassaden oder Segmenttoren (Galerie, Restaurant) zur optimalen Freiraumanbindung und Durchlüftung.

Freiraumkonzept

Die städtebauliche Grundfigur wird immer wieder situativ und flexibel interpretiert: Während eine markante Bestandsbaumgruppe im Süden die Adresse bildet, schafft eine städtebauliche Fuge aus ausgedünntem Gehölz im Norden eine Blickachse zum Kanal. Auf der Achse liegt zudem ein Biergarten, der auch Besuchenden und der Nachbarschaft zugänglich ist. Die so entstehende diagonal angelegte Promenade unterteilt den Campus in eine Wiesen- und eine Wasserfläche des „Feuersees“. Dieser ist zum Einen Retentionsbecken als auch verbindendes, ruhestiftendes und anregendes Landschaftselement. Die identitätsstiftenden Baumbestände werden auf den großen Wiesen erhalten und durch vielfältige Neubepflanzung in ihrer Funktion als Parkraum gestärkt. Zwischen Restaurant und Hörsaalgebäude (C) entsteht eine „Piazza“ als zentraler Veranstaltungsort.

Daten

Wettbewerb

2020

Adresse

Wolbecker Str. 23
48155 Münster
Deutschland

Auslober

Institut der Feuerwehr NRW
Münster

Wohnhaus Bergermann

Welver

Ein ökologisches, ein grosszügiges Haus wünschte sich der Bauherr. Maximalen Nutzen sollte es aus den natürlichen Energieressourcen ziehen. Nicht teuer, aber differenziert sollte es auch sein, ganz speziell auf eine fünfköpfige Familie zugeschnitten, die nach viel Raum und noch mehr Freiraum verlangte. Sehr vielfältige Ansprüche also, die mit einem kompakten, langgestreckten Baukörper beantwortet wurden.

Konsequent nach Norden und Süden ausgerichtet und demonstrativ im Wechsel von Massivbauweise und Skelettbau ausgeführt, ist es ein solares Haus des Low Tech. Hinter seinem radikal minimierten Tragwerk aus Stäben und Zugseilen öffnet es sich mit seiner durchgängigen, zweischaligen Glasfront großzügig nach Süden, während sich entlang der kalten Nordseite eine hochgedämmte, fast geschlossene hölzerne Fassade erstreckt, die sich dort nur die Öffnung eines schmalen Lichtbandes erlaubt. 

Alle Nebenräume, massiv ausgeführt und konsequent entlang der Nordseite gereiht, fungieren darin als Wärmepuffer wie auch als Speichermasse, während die ihnen gegenüberliegenden, zu Garten und Sonne hin transparenten, über Schiebewände flexibel gehaltenen Wohnkompartimente ihren maximalen Gewinn aus der passiven Nutzung solarer Wärme ziehen.

Der Raum, der sich zwischen diesen beiden Bereichen verknüpft, ist mit Oberlichtern und raumsparenden Schrankelementen versehen, die ihm einen klaren Rhythmus verleihen und dem Eintretenden sogleich die Orientierung erleichtern, ist er der Auftakt zu einem erweiterten Wohnraum. Im Sommer durch den weit auskragenden Verschatter aneinandergereihter Stahlrohre vor übermäßiger Sonne geschützt, ist es ein fließender Lebensraum. In den Wintermonaten hingegen kann über den Wärmepuffer der zweischaligen Südseite die Sonnenstrahlung ungehindert tief in das Haus eindringen und dann über die Erwärmung der Raumluft wie auch den rein psychologischen Effekt. 

Effizient sind ebenso die weiteren Teile des umfangreichen Ökologiekonzeptes, das von der Wahl der verwandten Baumaterialien, die das Regenwasser dem Kreislauf einer Brauchwasseranlage zuführt. In der dritten und vierten Ausbaustufe wird dieses Konzept noch um den aktiven Einsatz von solarer Energie erweitert.

Daten

Fertigstellung

1996

Adresse

Im Hagen 9
59514 Welver

Bauherr

Privat

Energiekonzept
Grundriss

Neubau an der Aktienstraße

Mülheim an der Ruhr

Der Neubau richtet sich, in Höhe und Position, an der Städtebauliche Umgebung. Die Vorderkante ist bündig mit dem Nachbargebäude. Um die Fassaden zur Aktienstraße präsenter zu machen und die Sichtbarkeit des Gebäudes auf dem Grundstück zu erheben, ist das Volumen in der kompletten Breite des Grundstücks vorgesehen.

Vorgesehen ist eine Stahlkonstruktion mit einer Holzrahmenbau-Fassade, welche vorgehängt wird. Diese Materialität ist nicht nur nachhaltig, sondern erzeugt durch die Haptik durchaus auch eine bessere Qualität für die dort arbeitenden Mitarbeiter.

Konzeptionell ist das Volumen in einer starken Basis mit einem „fliegenden“ Oberblock organisiert, um eine neue Größenordnung an den sehr unterschiedlichen Fronten zu schaffen (z.B. schnelle Zugverbindungen, Industriecharakter mit großen und weniger straßengängigen Gebäuden). Anstelle eines großen Blocks konzentrierte sich das Konzept darauf, das Volumen in seiner Höhe und in zwei Hauptteilen zu bearbeiten, mit weniger Gewicht durch die "Luftebene".

Nutzung

Die Zulage für eine große Markttätigkeit zieht einen höhen Kontingent an Nutzer des Ortes. Dieser wird durch die Büromitarbeiter und -besucher verstärkt um einen lebendigen Ort zu schaffen.

Die Betonung des Luftgeschosses des Parkens spricht zu dem wenig menschlichen Maßstab der Bahnlinie und den industriellen Gebäuden, in dem es einen neuen und erhöhten Blick auf die Umgebung erlaubt. Der zwei-geschossige Gewerberaum umfasst ein Lagerraum, Technikräume, Toiletten und Erschließungskerne. Als Groß Einzelhändler vorgesehen, die Bauart von EG und 1.OG bildet eine geschlossene und starke Basis., die sich über die ebenfalls in sich geschlossenen und außenliegende Erschließungskerne mit dem Bürobaukörper sich verbindet.

Das obere viergeschossiges Volumen wird ein luftiger und durchsichtiger Körper für die Büronutzung darstellen. Die außenliegende Erschließungskerne zählen für die flexible Nutzung und Organisation der Grundrisse.

Freianlagen

Das Grundstück liegt höher als das Straßenniveau. Aus diesem Grund richten sich die Zugänge ins Projektgrundstück nach der Neigung der jetzigen Zuwegung. Die Rampe zu Parkdecke ist als eigenständiges Element geplant und sitz auf der geraden Ebene der Zuwegung.

Neben der Rampe sind Eingangsbereiche, Technik- und Lieferfläche sowie die geforderten Abstellplätze für Fahrräder vorgesehen. Für flexible Mobilität ist dort ebenfalls einen Smart-Pool vorgesehen. Zusammen mit der ÖPNV erfüllt die Parkdecke die Anzahlanforderungen an Stellplätze für Bürogebäude und Gewerbe.

Daten

Studie

2019

Adresse

Aktienstraße 23
45473 Mülheim an der Ruhr

Bauherr

LIANEO

Ansichten
Schnitt
Grundriss 3.Obergeschoss
Konzeptgrundrisse