Wettbewerb Volkswohl Bund Versicherungen

Dortmund

Die Volkswohl Bund Versicherungen wollen ihren Erfolg für die Zukunft sichern. Dazu ist ein neues Gebäude mit zeitgemäßen Arbeitsplätzen und Funktionen notwendig. 

Städtebauliches Konzept

Der Blockrand Chemnitzer Straße – Hohe Straße – Südwall wird geschlossen. Die vorhandenen, straßenbegleitenden Sockelgeschosse werden zurückgebaut – das Hochhaus wird freigestellt und über einen angemessenen, vorgelagerten Platz erschlossen. Dieser Platz öffnet den Stadtzugang Hohe Straße in Richtung Innenstadt und verknüpft visuell das Stadtzentrum mit dem angrenzenden Wohnquartier. Es entsteht ein Ort mit vitalen Qualitäten. Der Innenhof wird weitgehend begrünt und von Fahrverkehr freigehalten. 

Entwurfs-/ Architekturkonzept

Das Gebäude wird zentral erschlossen – eine zweigeschossige Eingangshalle ist Ausgangspunkt einer einfachen Orientierung im Gebäude. Von hier sind alle Funktionseinheiten direkt zugänglich – zwei Gebäudeflügel entstehen parallel zum Südwall. Der Hof zwischen diesen Flügeln wird als Wasserfläche hergestellt und ist von der Eingangshalle großzügig einsehbar. 

Material

Das neue Gebäude wird hell! Die Glasflächen sind in Neubau und Bestand raumhoch und wechseln mit Edelstahloberflächen an den geschlossenen Bauteilen. Die Dachflächen der Tiefgarage werden begrünt. Die Fußböden der Eingangshalle sowie der Gastronomie erhalten Natursteinbeläge, die Bürobereiche durchgängig textile Oberböden. Die Skylobby erhält einen Holzfußboden, der als Terrasse in den Dachgarten weitergeführt wird. Wände im Anschluss an die Fassaden werden aus Gipskarton erstellt. Die Innenwände zu den Fluren können in Teilbereichen transparent oder opak ausgebildet bzw. mit Holz belegt werden. 

Konstruktion

Das Tragwerk – Stützen und Flachdecken - wird aus St-Beton errichtet. Die vorhandenen Deckenkonstruktionen des Bestandsgebäudes erhalten eine abgehängte Kühldecke bei einer lichten Raumhöhe von ca. 2.85 m. Der Sitzungsraum wird zweigeschossig geöffnet, so wird die Integration von techn. Infrastruktur für Klimatisierung und Medien problemlos möglich. Das Dach der Gastronomiefläche wird als schrägliegende Betonplatte ausgebildet, die in Teilen begrünt wird. 

Grundsätze der Technischen Ausrüstung

Minimierung des Kühl- und Heizwärmebedarfs, Einhaltung niedriger Betriebskosten, hohe Tageslichtnutzung, hoher thermischer Komfort , Wirtschaftlichkeit. 

Freianlagen

Das Grundstück wird zum erheblichen Teil unterbaut. Das Dach der Tiefgarage wird begrünt und begehbar. Terrassenbereiche vor der Gastronomie werden gepflastert oder mit Holz belegt. Alle Pflanzen sind flach wurzelnd und Flachdachgeeignet – Bäume und Hecken erhalten separate Pflanzelemente. Die Hoffläche zwischen den Gebäuderiegeln wird mit einem Teich abgedeckt. Bambus wird in speziellen Pflanzelementen in die Wasserfläche hineingestellt.

Lageplan
1.-3.Obergeschoss
7.-10-Obergeschoss

Daten

Wettbewerb

2007

Adresse

Südwall 37 - 41
44137 Dortmund

Auslober

VOLKSWOHL BUND Versicherungen, Dortmund

Ansicht
Schnitt
Schnitt

Olpe 39

Dortmund

Das Quartier am Ostwallmuseum ist, in seiner heutigen Ausprägung, zu Beginn des 20. Jahrhunderts innerhalb des historischen Wallrings entstanden. Seitdem ist es gekennzeichnet durch Wohnraum in intensiver Durchmischung mit kleinen Einzelhandelsflächen. So konnte unmittelbar neben der Kernstadt ein suburbanes Milieu entstehen, das seit den 60-er Jahren bis in die 90-er Jahre des 20. Jahrhunderts vorwiegend durch gastronomische Vielfalt überregionale Bedeutung gewonnen hat. 

An diesem innerstädtischen Standort wird die Lebensdauer eines Gebäudes durch seine Fähigkeit bestimmt, auf sich ändernde Nutzungen und Anforderungen flexibel reagieren können.

Dies vorausgeschickt liegt der „Olpe 39“ die Idee des Speichers (Storage-System/ virtueller Speicher/ gestapelter Stadtraum) zugrunde.  

Die Fassade übersetzt diese Idee als „Macro-Chip“: sie signalisiert unterschiedliche Synapsen in Form differenzierter Gläser, die transparent oder transluzent sind. Die Innen-Außen-Sichtbeziehung wird durch transluzente Fassadenanteile fokussiert - der Außenraum, Park und Bäume bestimmen den Blick nach Außen und werden in das Gebäudeinnere implementiert - sie füllen die Ausblick (unbehindert durch Fassadenprofile, Absturzsicherungen, Lüftungsflügel/ Heizkörper). Der Blick bleibt pur. 

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1.Obergeschoss

Daten

Fertigstellung

2002

Adresse

Olpe 39
44135 Dortmund

Bauherr

HBP Grundstücksverwaltung GbR mbH Dortmund

Grundriss 1.Dachgeschoss
Grundriss 2.Dachgeschoss
Schnitt

Friedrich-List-Platz

Leipzig

Das erste Stahlbeton-Gebäude in Leipzig beherbergte bis 1996 das "Leipziger Textil Center" (LTC). Die Nutzung wurde zugunsten einer hochverdichteten Bebauung auf diesem Areal am Rand der Leipziger Innenstadt aufgegeben. Hier entstanden auf ca. 57.000 qm am Rand der Leipziger Innenstadt Büros, Läden und 120 Appartements und ca. 400 STP.

Die Gebäude wurden sämtlich in Ortbeton-Bauweise mit Rundstützen und Flachdecken errichtet. Die Grundrisse sind flexibel und in Einheiten ab 150 qm teilbar. Das gesamte Oberflächenwasser wird gesammelt und in Teiche geleitet, die in den drei Innenhöfen angelegt sind.

Zu den Mietern zählt das Leipzig-TV mit Büros, Studios und Produktionsräumen, eine Privatschule sowie eine Reihe mittelständischer Unternehmen.

Auszeichnungen

1. Preis
Gutachterverfahren

Daten

Fertigstellung

2001

Adresse

Friedrich-List-Platz 1
04103 Leipzig
Deutschland

Bauherr

Büll & Dr. Liedke
Hamburg

Ruhr-Lippe-Verwaltungsgebäude

Dortmund

Das neue Gebäudeensemble befindet sich auf dem Grundstück des ehemaligen Kreishauses Hörde zwischen der Wilhelm-van-Vloten-Straße im Süden und der Karl-Harr-Straße im Nordosten. 

Die Gebäude des "Ruhr-Lippe-Projekts" sind als Ensemble komplexen Nutzungskonzepts entworfen. Kern des Programms ist ein Bürogebäude mit ca. 6.800 m2 Bürofläche. Diese Kernnutzung wird über ein multifunktionales Foyergeschoss mit zentralen Informationszonen, Ausstellungsflächen und einem Veranstaltungsforum erschlossen.

Das Grundstück zeichnet sich durch eine starke, den Stadtraum prägende Topographie parallel zu seiner Längsachse und durch wertvollen, alten Baumbestand aus. 

Das Gelände wird durch eine neue, eingeschossige, in den öffentlichen Raum auskragende Kante akzentuiert. Dadurch entsteht ein Tableau, auf dem die neuen Baukörper frei angeordnet und durch offene Zwischenräume zusammengefasst werden. Das zurückgenommene Erdgeschoss leitet den Besucher unmittelbar in das Foyer des Hauptgebäudes. Zwischen den unterschiedlichen Nutzungen entsteht ein eigenständiger städtischer Raum mit hoher Wiedererkennbarkeit. 

Daten

Lageplan
Schnitt

Fertigstellung

1998

Adresse

Karl-Harr-Straße 5
44263 Dortmund

Bauherr

Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH, Dortmund

Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Regelgeschoss
Grundriss Dachgeschoss

FRIZ Dienstleistungszentren

Dessau

Einem jungen Unternehmen eine unverwechselbare Identität zu geben, Corporate Identity mit dem Genius loci zu verbinden, war die Herausforderung der FRIZ-Dienstleistungs-Einkaufszentren. 

Drei Märkte in drei sehr verschiedenen Randlagen ostdeutscher Städte, drei ausgeprägte Individualitäten einer unverwechselbaren Corparate Identity, die von der Architektur bis hin zum unkonventionellen frechen »FRIZ«-Logo geprägt wurden. 

Mit minimalem Materialeinsatz und Konstruktionsgewicht erreichen die Fachwerkträger dank mehrfach gefalteten und kalt gewalzten Stahlblechs mühelos große Spannweiten. Mittels Stahlseilen ausgesteift und unverkleidet, von gering dimensionierten wenigen Stahlstützen getragen, spannen sie sich über flexible und transparente Verkaufsflächen, die unbeschadet ihrer multifunktionalen Teilung in Shop-In-Shop-Einheiten als ein Raumkontinuum erfahren werden.

Verbindungen zum Stadtraum stellen sich über großflächige Verglasungen und elementierte Aluminiumfassaden her, deren Haut sich mit lebendiger Binnenstruktur und wechselndem Schattenrelief in die scharfen Gebäudesilhouetten einzeichnet. 

Keine Repetition banaler Einfallslosigkeit, keine artifizielle postmoderne Camouflage, sondern eine minimierte wie auch elementierte Konstruktion kompakter Baukörper übersetzte unterschiedliche Dienstleistungsangebote und örtliche Situationen in prägnante Gebäudegestalten. 

Als selbstbewußte solitäre Ordnungselemente schreiben sich die FRIZ-Dienstleistungszentren in die disparaten, fragmentarisierten Ränder der Städte ein - so erfolgreich, daß längst schon weitere Projekte für die Expansion des Unternehmens und seiner architektonischen Corporate Identity existieren.

Detail Wand-/ Dachaufbau

Daten

Fertigstellung

1994

Adresse

Zunftstraße 15-17
06847 Dessau-Roßlau Deutschland

Bauherr

ANH Hausbesitz, Dessau

Detail Anschluss Stütze-Dach

Tanzschule „S“

Gelsenkirchen

Mit Beginn der Planung war das Grundstück bereits zu 100 Prozent überbaut. In einem trostlosen Block zwischen Fußgängerzone und Marktplatz nahm ein Supermarkt die gesamte Fläche im Erdgeschoss ein. Da auf dessen fortlaufenden Betrieb nicht verzichtet werden konnte, waren selbst temporär begrenzte Eingriffe nicht erlaubt. Zudem eignete sich der Bestand sich eigentlich nicht zur Aufnahme eines weiteren Geschosses und diverse Lüftungsanlagen und Lichtkuppeln auf dessen Flachdach waren zu erhalten.

Andererseits stellte die Tanzschule ein akustisches Problem dar, welches angesichts der prekären statischen Verhältnisse nicht wie üblich mit entsprechenden Bauwerksmassen vermindert werden konnte. Während so die Funktion nach einem schweren Bauwerk verlangte, erforderte die Situation genau das Gegenteil, ein sehr leichtes Bauwerk. Deshalb griffen wir zu einer elementierten Stahlkonstruktion aus Unterzügen und Rahmen, die im Bereich des Tanzraumes nun zweieinhalb Meter über die nicht tragfähige Holzkonstruktion des Supermarktes auskragt.

Die Verankerung der Rahmen in der seitlichen Altbausubstanz, was alle Installationen des Daches unangetastet beließ, verhindert nun auch mit dem darunter liegenden Hohlraum eine direkte Schallübertragung. Da jedoch das mittlere Auflager nur 64 Prozent der Gesamtlast aufnehmen konnte, jedoch bei den beiden äußeren Auflagern noch Reserven vorhanden waren, musste das mittlere Auflager um 4,9 Zentimeter abgesenkt werden. Erst im Verlauf des Baufortschritts durfte sich der Hauptträger allmählich durchbiegen, der nun seine Lasten stärker über die äußeren Auflager abträgt. Darüber hinaus mussten sowohl die Heizung sowie die Anlagen zur Be- und Entlüftung möglichst Platz sparend im engen Hinterhof und von der Betriebsfläche der Tanzschule getrennt untergebracht als auch die Konstruktion vor den Schwingungen des Tanzbodens geschützt werden. Dies führte zu der Lösung, dem eingeschossigen Tanzsaal einen Technikturm hinzuzustellen. Eingespannt zwischen abweisenden Brandwänden, lenkt der Turm mit seiner stromlinienförmigen Haut aus Wellaluminium und der Dynamik eines Boliden das Interesse der Passanten in das Innere des Blocks, beginnt die Extroversion der Körper in die inszenierte Introversion des Raumgefüges überzuleiten.

Isometrie
Ansichten

Daten

Fertigstellung

1992

Adresse

Gelsenkirchen
Deutschland

Bauherr

Privat

Grundriss

Allopro – Medizintechnik und Laborgebäude

Gelsenkirchen

Im HQ Allopro, einer Tochter der Schweizer Sulzer AG, wurden Verwaltung, Seminar, Ausstellung, Foyer, Lager und eine Wohnung unter einem Dach zusammengefasst. Ein unternehmerisches Konzept zur maximalen Identifikation der MA mit dem Unternehmen. Analog hierzu wurde das Gebäude Ausdruck eines optimierten Einsatzes der Ressourcen Material, Energie und Arbeitskraft.

Seine Struktur ist einfach und komplex. Die längs gerichtete, zweigeschossige Kubatur mit maximalem Volumen bei minimierter Hüllfläche, ist mit den Breitseiten nach Norden und Süden orientiert. Ein zentraler Raum ist Erschließung, Kommunikations- und Erholungsbereich zugleich. Alle extensiv genutzten Räume (z.B. Seminarräume) liegen im Norden hinter einem hoch gedämmten Wärmepuffer mit wenigen Öffnungen; alle intensiv genutzten Bürobereiche liegen im Süden. Ein verschattendes Pultdach liegt als eigenständiges Element auf einer minimierten und klar lesbaren Konstruktion unterzugsloser Flachdecken mit integrierten Pilzkopfanschlüssen und extrem schlanken Rundstützen aus Ortbeton, die die Gesamtkubatur reduzieren und damit den erforderlichen Energieaufwand und so die Betriebskosten senken.

Im Sommer schützen weite Dachüberstände, Sonnensegel und eine effiziente Querlüftung das Haus vor Überhitzung. Dessen Kühllast wird auch durch ein hinterlüftetes Kaltdach reduziert, das sich mit seiner massiven und geneigt betonierten Fläche nach Süden aufklappt. Das gesamte Oberflächenwasser wird über einen intensiv begrünten Flachdachstreifen in Teiche geleitet. Die zeitverzögerte Verdunstung verbessert das Mikroklima im Sommer. Im Winter dringt die flach einfallende Sonne durch die Oberlichter der Südseite tief in die Büro- und Wohnfläche, wird in kurzwellige Strahlung umgewandelt, in massiven Innenbauteilen gespeichert und als Wärme zeitverzögert an die Raumluft abgegeben. Filigrane Unterspannungen, Brücken und Treppen aus Stahl stellen sich in ihrer Materialität in die Industrietradition des Ruhrgebietes. Sie greifen auf den Außenraum aus und spielen mit Zwischenräumen.

Auszeichnungen

DEUBAU-Preis für Architektur

1991

Architekturpreis des Kommunalverbands Ruhr

1992
Industrie- und Gewerbebau

Architekturpreis der WestHyp-Stiftung

1992

Perspektive
Schnitt

Daten

Fertigstellung

1991

Adresse

Karl-Schwesig-Str. 2
45894 Gelsenkirchen

Bauherr

Allopro
Schweiz

Konzept
Fassadendetail