Umnutzung + Sanierung Bürokomplex

Bottrop

Auf dem 8.500 m2 großen Grundstück in der Innenstadt von Bottrop befinden sich zwei Gebäude, die aktuell eine Büronutzung auswiesen. Das südliche "RAG"-Gebäude wurde im Jahr 1955 errichtet und 1972 durch einen weiteren Gebäudeteil auf der nördlichen Seite ergänzt.

Beide Bauabschnitte werden nach einer umfassenden Sanierung hauptsächlich für Wohnen genutzt. Ein Mix aus Apartments, Maisonetten und Wohngruppen reagiert auf die unterschiedlichen Wohnbedürfnisse. Im "RAG"-Turm wird eine Büronutzung über sechs Geschosse organisiert.

Die äußere Erscheinung des "RAG"-Gebäudes kann auch nach der Sanierung erhalten bleiben, ein Außenbereich für die Bewohner wird auf dem Dach geschaffen. Der Bau von 1972 wird durch Balkone und eine hinterlüftete Holzfassade ergänzt. 

Daten

Bauantrag

2018

Adresse

Gleiwiter Platz / Böckenhoffstrasse
46236 Bottrop

Bauherr

Elad Germany, Berlin

Partner

Innenarchitektur:
bueroZ, Stuttgart
TGA:
Janowski & Co Beratende Ingenieure GmbH, Berlin
Tragwerk:
IB Horn GmbH, Leipzig
Brandschutz:
Neumann Krex & Partner, Meschede

Grundriss Regelgeschoss Böckenhoffstraße
Grundrisse Maisonette
Ansichten

Emscher G Pavillon

Bottrop

In diesen bizarren Raum einer ausufernden Industrielandschaft stellte sich der Pavillon als ein faszinierend graziles Belvedere ein. Ein explizit technisches Bauwerk, das die topographische Bewegung aufnimmt, aber, genau an der Schnittstelle von Klärwerk und Wald positioniert, auch jene, zuvor kaum mehr wahrgenommene Grenze zwischen Technik und Natur wieder erfahrbar macht.

Seine transparente Membran zweier gläserner Schrägen steigt im gleichen Winkel wie die Böschung des Hügels an und scheint geradezu aus ihm herauszuwachsen. Unter dieser Membran, eingespannt zwischen zwei schlanken, silbrig schimmernden Türmen und getragen von einem stählernen Brückenträger, erstreckt sich eine lichte, multifunktionale Ausstellungsfläche, die kaum weniger als der darüberliegende Brückenträger mit dessen attraktiver Aussichtsplattform einen Panoramablick auf ein unverwechselbares Stück Ruhrgebiet anbietet. 

Dienen die Türme der Brücke konstruktiv als Auflager, so sind sie funktional die Nadelöhre zu der Ausstellung und Aussichtsplattform. Und hinter ihrer Haut aus silbrig glänzendem Wellblech befindet sich ebenso die umfangreiche Gebäudetechnik des Pavillons. Der stählerne Brückenträger wiederum dient den filigranen Fachwerkträgern aus Stahlblech als Auflager, die über nicht minder grazil ausgeführte Klammern aus Edelstahldraht jene rahmenlosen Lamellen halten, aus denen sich die gläserne Membran zusammensetzt. 

Es ist eine intelligente Haut über einem bis aufs äußerste reduzierten Skelett, dem die Ausstellungsfläche in Flexibilität und Transparenz in nichts nachsteht. 

Sechs je um 360 Grad drehbar gelagerte Displaytafeln erlauben hier rasch wechselnde Gestaltungen eines Binnenraumes. Bei Veranstaltungen oder Vorträgen verschwinden die Tafeln unauffällig in der Nische eines Turms, während aus dem gegenüberliegenden Turm eine mobil gelagerte, platzsparende Pantry hervortritt. Ebenso optimiert und völlig reversibel ist die Konstruktion des Pavillons, dessen hoher Vorfertigungsgrad lediglich eine Montage von nur sechs Wochen erforderte. 

Auszeichnungen

Architekturpreis des BDA-Ruhr

1994

Architekturpreis der WestHyp-Stiftung

1994

Architekturpreis des Landes Nordrhein-Westfalen

1995

Preis des Deutschen Stahlbaus

1996

Lageplan
Grundriss

Daten

Fertigstellung

1994

Adresse

In d. Welheimer Mark 190 46238 Bottrop
Deutschland

Bauherr

Emschergenossenschaft, Bottrop

Fassadendetail